Eigentlich hatte Peter Trübswetter im Vorfeld genau richtig analysiert, was seine Mannschaft bei der BG Leitershofen/Stadtbergen III, dem Nachwuchsteam des Augsburger Zweitligisten, erwarten würde. Und trotzdem schafften es die Schrobenhausener Basketballer nicht, die richtigen Mittel dagegen zu finden. Ganz im Gegensatz zur vorangegangenen Auswärtsniederlage beim TSV Diedorf sei das Match in Augsburg „nicht oder nur sehr schwierig zu gewinnen gewesen“, meint der Schrobenhausener Chefcoach.
Fast surreale 18 Augsburger Dreier
Eine junge, technisch starke, fitte Mannschaft, die sein Team über das gesamte Feld verteidigen werde: Peter Trübswetter hatte all das kommen sehen. Doch als die Schrobenhausener dann schnell 0:8 zurücklagen und Probleme hatten, überhaupt innerhalb der erlaubten acht Sekunden über die Mittellinie zu kommen, fragte sich der Coach, was davon denn überhaupt bei seiner Mannschaft angekommen sei. Eine frühe Auszeit half. Und mit einer Steigerung gelang es den Gästen immerhin, den Rückstand in den ersten beiden Vierteln (21:31 und 44:56) konstant zu halten. „Viel mehr“, sagt Trübswetter ehrlich, „war an diesem Tag allerdings nicht drin“.
Die Green Devils, selbst nicht in Bestbesetzung (ohne Simon Ettenreich, Andrea Garbo, Moritz Schäfer und Martin Steiner), trafen an diesem Tag nämlich auf einen Gegner, der seine Fähigkeiten auf fast surreale Weise ausspielte. Das eindrucksvollste Beispiel: Insgesamt 18 Augsburger Dreier fanden ihr Ziel, neun davon alleine im letzten Viertel. Auf der anderen Seite steht eine andere bemerkenswerte Statistik: Die Schrobenhausener bekamen wegen der intensiven Augsburger Verteidigung insgesamt 55 Freiwürfe (die BG 24), trafen aber nur 32 davon (58 Prozent). Alles in allem sei das zu wenig gewesen, um das starke Nachwuchsteam zu schlagen, weiß Trübswetter.
Apropos Nachwuchs: Zumindest diese positive Geschichte gab es bei der Schrobenhausener Niederlage dann doch zu erzählen: Der erst 15-jährige Paul Schormair durfte im letzten Abschnitt nicht nur sein Debüt feiern, sondern auch gleich durchspielen. „Er hat das hervorragend gemacht“, lobt Trübswetter. Schormair sammelte sieben Punkte, traf einen Dreier und vier seiner vier Freiwurfversuche. „Es ist schön zu sehen, welche Talente wir für die Zukunft im Verein haben“, sagt Trübswetter.
Pokalsieg für das Selbstbewusstsein
Schormair war dann auch am Sonntag dabei, als dasselbe Team nur 15 Stunden nach dem Spielende in Augsburg in Gersthofen die Chance auf etwas Seelenbalsam nutzte. Beim zwei Ligen unter ihnen spielenden TSV Gersthofen II gewannen die Green Devils im Bezirkspokal-Wettbewerb standesgemäß mit 99:38 – und freuen sich jetzt, nach insgesamt vier Auswärtspartien am Stück, auf das Heimmatch gegen die erste Mannschaft des TSV Gersthofen am kommenden Samstag.
• Das in Leitershofen unterlegene Green-Devils-Team: Ralf Bernitt (8 Punkte), Manuel Bostanci, Jakob Eiglmeier (6), Josef Eiglmeier (7), Lorenz Höllbauer (3), Sebastian Huber (2), Sebastian Kramer (19), Paul Schormair (7), Felix Trübswetter (19) und Thomas Wenger (9).
SZ