Basketball-Bezirksoberliga Schwaben
Weil 24-Sekunden-Uhr streikt: Green Devils Schrobenhausen zittern noch um Heimsieg gegen VSC Donauwörth

04.02.2025 |

Sportlich nicht zu halten war vor allem Lorenz Höllbauer (r.), mit 30 Punkten Topscorer der Partie. Foto: M. Schalk

Sportlich, das lässt sich zweifellos festhalten, haben die Schrobenhausener Green-Devils-Basketballer das Heimspiel gegen den VSC Donauwörth gewonnen. Und sie hätten es ziemlich sicher auch, wenn alles ganz normal gelaufen wäre. Doch weil in den letzten dreieinhalb Minuten die Technik streikte, gibt es jetzt doch noch etwas Ungewissheit um den wichtigen 80:68-Heimerfolg.

Auch mit etwas Abstand kann sich Coach Peter Trübswetter deshalb (noch) nicht uneingeschränkt über den Sieg freuen. Da ist zwar einerseits das eigene Gefühl, dass man diesen doch sportlich verdient hätte und eine mögliche Wiederholung oder gar ein Verlust des Spiels „ziemlich unsportlich und eigentlich ein Unding wäre“, wie er sagt. Doch auf der anderen Seite gibt es Regularien, auch für ungewöhnliche Fälle dieser Art. Und auf solche – die möglicherweise zu einem anderen Ergebnis führen – hofft der VSC Donauwörth, der offiziell Protest gegen die Wertung der Partie einlegte.

Keine Gewähr, aber gute Aussichten?

Aber mit welchen Chancen? Eine eindeutige Antwort gibt es darauf (noch) nicht. Nachgefragt bei einem Verbandsfunktionär, lassen sich zumindest zwei Dinge heraushören: Zum einen, dass das Spiel – nach Beurteilung der Schiedsrichter – eben nicht abgebrochen, sondern fortgesetzt wurde, was einer Tatsachenentscheidung gleichkommt. In der Halle hatte man nach einer längeren Unterbrechung auf Zeitmessung per App und Durchsagen (ab zehn Sekunden) mit dem Mikrofon umgestellt.

Zum anderen, dass bei der Bewertung des anschließenden Protests auch die Frage entscheidend sei, inwieweit der Protestgrund einen Einfluss auf den Ausgang der Partie hatte. Noch etwas konkreter ausgedrückt: Da die Green Devils zu diesem Zeitpunkt mit elf Punkten in Führung lagen (74:63), war der Ausfall der Shotclock, die (auch optisch) die erlaubte Zeit für einen Angriff anzeigt, wohl nicht so entscheidend wie bei einem engeren Spiel. Zumal die Donauwörther, wie Trübswetter beschreibt, „ja einen Rückstand aufholen mussten und deshalb die 24-Sekunden-Uhr nie ausgespielt haben“. Eine Gewähr dafür, dass der Heimsieg bestehen bleibt, ist das zwar nicht. Aber womöglich ja ein erster Fingerzeig.

Dreikampf um die Spitzenplätze

Ganz unabhängig davon, wie die offizielle Entscheidung nun in den nächsten Tagen ausfällt, spricht Green-Devils-Coach Trübswetter viel lieber über den sportlichen Auftritt seines Teams. Der verlief – bis auf eine kurze Phase im ersten Viertel (6:14-Rückstand) – weitgehend souverän mit konstanter Führung, die höchste davon zu Beginn des letzten Viertels (72:55). Das war vor allem deswegen möglich, weil die Schrobenhausener gegen die Zonenverteidigung der Donauwörther die richtigen Mittel fanden und diesmal hochprozentiger von außen (acht Dreier) trafen, wobei vor allem Lorenz Höllbauer mit vier Dreiern und insgesamt 30 Punkten als Topscorer herausragte.

Bleibt der 80:68-Sieg nun genau so bestehen, hätten die Green Devils nicht nur ihr sechstes Heimspiel dieser Saison gewonnen, sondern damit auch einen Konkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze ziemlich sicher abgehängt. Der VSC müsste in den sechs verbleibenden Partien drei mehr gewinnen, um noch an den Schrobenhausenern vorbeizuziehen. Es läuft also in den letzten Saisonwochen der Bezirksoberliga Schwaben auf einen Dreikampf der Green Devils mit dem TSV Sonthofen (Erster) und dem PSV Ingolstadt (Dritter) hinaus.

Vorausgesetzt natürlich, dass das Trübswetter-Team auch vermeintliche Pflichtaufgaben wie am nächsten Sonntag (Beginn um 17 Uhr) beim Tabellensiebten in Gersthofen löst. Und vorausgesetzt, es gibt nicht doch noch ein überraschendes Nachspiel zum Donauwörth-Sieg.

• Das Green-Devils-Team gegen den VSC Donauwörth: Ralf Bernitt (7 Punkte), Manuel Bostanci (3), Jakob Eiglmeier (5), Josef Eiglmeier (3), Andrea Garbo (4), Lorenz Höllbauer (30), Sebastian Huber (4), Sebastian Kramer (5), Moritz Schäfer (4), Martin Steiner (3), Felix Trübswetter (8) und Thomas Wenger (4).

SZ