Halten Stockschützen nun doch die Klasse?
Verband bestraft Gruppenersten Saßbach wegen Regelverstoß – SC Zell profitiert

10.07.2024 | Stand 10.07.2024, 17:22 Uhr |

Die Stockschützen des EC Saßbach haben mit unerlaubtem Spielmaterial hantiert. Der Verband hat das nun bestraft und das Viertelfinale verschoben, das bereits vergangenes Wochenende mit den Saßbachern hätte stattfinden sollen. Für die Zeller könnte diese Entscheidung nun doch den Klassenerhalt bedeuten. Foto: DK-Archiv/Sven Kaiser

Damit hätte wahrscheinlich niemand gerechnet. Die letzten Duelle waren gespielt und das Ergebnis klar: Für die Stockschützen des SC Zell hat es nicht gereicht. Trotz fünf erspielter Punkte in der Gruppe B stand für die Zeller als Gruppenletzter der Abstieg aus der 1. Bundesliga bevor. Die Konkurrenz war einfach zu stark. Doch nun hat eine Verbandsentscheidung die Tabelle neu durcheinander gewürfelt.

Am Freitag vergangener Woche machte eine überraschende Meldung die Runde: Der bisherige Tabellenführer der Gruppe B, der EC Saßbach, wurde disqualifiziert. Nicht direkt, aber der Verband hat Strafen verhängt, die Saßbach sogar den Verbleib in der Bundesliga kosten könnten. Dabei hatte er sich gerade mit dem Gruppensieg für den Einzug ins Viertelfinale qualifiziert.

Unzulässiges Sportmaterial soll laut Verband im Einsatz gewesen sein. Auf Nachfrage hieß es dazu von der Fachsparte Eisstocksport im Bayerischen Eissport-Verband (BEV), dass das Verfahren aktuell laufe und man sich deshalb dazu nicht äußern könne.

Der EC Saßbach will diesen Vorwurf nicht einfach so hinnehmen – und hat Einspruch eingelegt. Zwei Strafpunkte sowie die beiden Siegpunkte des letzten Matches gegen den EC Feldkirchen soll Saßbach dieser Verstoß kosten, findet der BEV. Durch den Punktabzug würde Saßbach auf den letzten Platz rutschen – und damit aus der 1. Liga absteigen. Ein Schicksal, das eigentlich schon den Zellern bevorstand, die nun auf Tabellenplatz drei rangieren. Noch zwei Wochen hat Saßbach Zeit, die Entscheidung anzufechten. 100 Euro Gebühren müssen dafür an den Verband gezahlt werden.

Sollte der BEV aller Voraussicht nach seine Entscheidung durchbringen, könnte das ein echtes Wunder für den SC Zell bedeuten. Der bisherige Gruppenvierte hatte sich schon auf seinen Abstieg eingestellt und eine kleine Sommerpause zur Erholung aller Spieler verhängt. Christoph Öttl, Kapitän der Zeller Stockschützen, hat das natürlich mit Freude zur Kenntnis genommen. Laut ihm sei die Entscheidung des BEV gegenüber den Zellern auch schon kommuniziert worden. „Wir haben die Mitteilung vom Verband bekommen, auch die Tabelle ist schon aktualisiert. Wir brechen jetzt aber nicht in Jubelstürme aus“, sagt Öttl und ergänzt: „Das zeigt auch nochmal, wie eng es in unserer Gruppe war. Dann fällst du vom ersten auf den letzten Platz zurück, das ist schon maximal bitter.“ Gleichzeitig sagt er aber auch: „Ich mag das gar nicht beurteilen, aber dafür gibt es ein Regelwerk und wir haben unser Material vor der Saison exakt prüfen lassen.“ Der 40-Jährige geht fest davon aus, „dass wir nächste Saison wieder 1. Bundesliga spielen“.

Ganz untätig war Öttl zuletzt aber trotz der Sommerpause nicht. Bei der oberpfälzischen Bezirksmeisterschaft sicherte er sich zum dritten Mal in Folge den Titel im Einzel-Zielwettbewerb und qualifizierte sich damit für die Bayerische Meisterschaft an diesem Sonntag in Pilgramsberg (Landkreis Straubing-Bogen).

leh/bts