Nach zwei Remis zum Auftakt haben die Schachspieler des SV Ilmmünster ihre erste Saisonniederlage in der Landesliga Süd einstecken müssen. Gegen den favorisierten Münchener SC II setzte es für den Aufsteiger eine 2:6-Heimpleite.
Aus sportlicher Sicht war die Niederlage unnötig, denn die Gäste erspielten sich keineswegs positionelle Vorteile. Es fehlte dem SVI schlicht die Kaltschnäuzigkeit, die eigenen Chancen zu nutzen, während der Spitzenklub aus München die Fehler der Gastgeber souverän verwertete.
Der Wettkampftag startete zunächst hoffnungsvoll: Erstmals in dieser Saison stand den Gastgebern Edi Huber zur Verfügung, zudem kehrte Leo Knoblauch nach überstandener Krankheit zurück. Trotz der hohen ELO-Werte (Maß für die Stärke eines Schachspielers, Anm. d. Red.) der Münchener, die an allen Brettern um rund 100 Punkte überlegen waren, entwickelten sich anfangs spannende und ausgeglichene Partien mit beidseitigen Chancen. Knoblauch hielt am Spitzenbrett einem spektakulären Angriff von Aco Alvir stand, während Thomas Niedermeier und Edi Huber an den Brettern zwei und drei ihre Positionen klug aufbauten. Doch bald darauf häuften sich die Fehler bei den Gastgebern. So unterlief Armin Höller im Mittelspiel in gleicher Stellung ein entscheidender Patzer und Georg Seisenberger warf seine gewonnene Stellung gegen Extevao Gomes fahrlässig weg. Auch Philip Schwertler, der sich zunächst aus einer schwierigen Eröffnungsphase befreite, fiel einem nicht sehr anspruchsvollen taktischen Kniff seines Gegners zum Opfer. Durch diese Fehler kam es schnell zu einem 0-3-Rückstand, von dem sich der SV Ilmmünster nicht mehr erholen sollte. Daran änderte auch ein solides Remis von Niedermeier nichts.
In der zweiten Hälfte der Begegnung gelang es einigen Spielern durch hart erkämpfte Remis – wie im Falle von Stephan Crone und Knoblauch – das Endergebnis erträglicher zu halten. Doch auch hier wurden Gelegenheiten vergeben. Knoblauch hatte sich zwischenzeitlich eine vielversprechende Stellung erspielt, verlor jedoch den Faden unter Zeitdruck und musste er sich mit einem halben Punkt zufriedengeben. Andreas Kampert verpasste eine aussichtsreiche Remis-Option gegen Michael Unger, so dass nach der Zeitkontrolle ein ernüchterndes 1,5:5,5 zu Buche stand. Huber spielte dann noch über die volle Distanz von über fünf Stunden, erreichte aber auch nicht mehr als eine Punkteteilung.
Am Ende stand eine 2:6-Niederlage für den SV Ilmmünster. Ein Tag zum Vergessen für den SV Ilmmünster, der zeigt, dass in den kommenden Spielen mehr Konsequenz und Nervenstärke gefragt sind.
PK