Eigengewächs knickt um
TV Hilpoltstein: Aus in Pokal-Vorrunde – Sorgen um Matthias Danzer

25.08.2024 | Stand 25.08.2024, 19:46 Uhr |

Getrübte Stimmung: Wie schwer ist die Verletzung von Matthias Danzer (Mitte)? Foto: Tschapka

Es hat nicht sollen sein: Der Tischtennis-Zweitligist TV Hilpoltstein ist erstmals seit Jahren nicht über die DTTB-Pokal-Vorrunde hinaus gekommen und hat dem TTC Fortuna Passau den Vortritt lassen müssen. Überschattet wurde das Turnier von einer Verletzung von Matthias Danzer, der in seiner Partie gegen Daniel Rinderer (TSV Windsbach) beim Stande von 8:10 im fünften Satz unglücklich umgeknickt war, sich aber zur Seite abrollen konnte. Obwohl Danzer die Partie nach einer Unterbrechung wieder aufnahm, war es um die Hilpoltsteiner Pokalherrlichkeit geschehen, doch das vorzeitige Aus geriet fast zu Nebensache. „Das Wichtigste ist, dass Matthias gesund bleibt und er bei unserem Auftaktspiel in Berlin dabei ist“, stellte Abteilungsleiter Norbert Nachtrab die Prioritäten klar.

3:0-Sieg folgt 0:3-Pleite

Doch der Reihe nach: Der Pokal bildet traditionell den Auftakt jeder Saison. Die im Turniermodus „Jeder-gegen-jeden“ ausgespielte Veranstaltung ist eine gute Gelegenheit, um die Form vor der in einer Woche beginnenden Punkterunde zu testen. Dazu waren in der Vorrundengruppe IV mit den Zweitligisten TTC SR Hohenstein-Ernstthal, dem TTC Fortuna Passau und dem Drittligisten TSV Windsbach geradezu maßgeschneiderte Gegner am Start.

Als Erstes trafen die Hilpoltsteiner am Sonntagmorgen um 10 Uhr auf den TTC Hohenstein-Ernstthal. Eine unangenehme Mannschaft, die dem TVH in der vergangenen Saison gleich zweimal das Fürchten gelehrt hatte. Doch am Sonntag traten die Erzgebirgler lediglich mit ihrer zweiten Garnitur an. Kein Selbstläufer, aber eine lösbare Aufgabe für die Hilpoltsteiner, die auf ihren Kapitän Alexander Flemming verzichten mussten, der sich tags zuvor eine starke Erkältung eingefangen hatte. So musste Flemming an seinem 37. Geburtstag das Bett hüten. Doch auch ohne ihren Leitwolf behielten Petr Fedotov mit 3:2 sowie Juan Perez und Danzer jeweils mit 3:0 die Oberhand. Dann war der TSV Windsbach an der Reihe, ein Drittligist, der über einen Kader verfügt, der die meisten Zweitligateams vor Neid erblassen lässt. Ehemalige internationale Klassespieler tummeln sich reihenweise auf der Gehaltsliste. Damit wollen die Westmittefranken Hilpoltstein in der Region den Rang ablaufen, in die zweite Liga und mittelfristig in das Oberhaus aufsteigen. Doch nachdem sich die Windsbacher zuvor mit dem Chinesen Shen Yan, dem slowenischen Altstar Bojan Tokic sowie Tom Schweiger und Daniel Rinderer gegen Passau eine überraschende 1:3-Niederlage eingehandelt hatten, konnten sie das Turnier nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen.

Niederlage gegen Fortuna Passau

So ging es gegen Hilpoltstein „nur“ ums Prestige. Als erstes standen sich Danzer und Rinderer gegenüber. Zwei Spieler, die sich aus dem Leistungszentrum in München gut kennen. Danzer geriet rasch mit 0:2 in Rückstand, steigerte sich aber erheblich und bot dem aktuellen bayerischen Meister einen sehenswerten Kampf auf Augenhöhe, bis die Verletzung das Spiel abrupt unterbrach. Mit viel Adrenalin im Körper setzte der Schwabacher das Match fort und musste sich erst in der Verlängerung des fünften Satzes mit 14:16 beugen. Danach war sein Arbeitstag beendet. Mit eingepacktem Knöchel verfolgte er die weiteren Spiele, am Montag folgt die Untersuchung.

Doch Perez und Fedotov konnten das Ruder nicht mehr herumreißen und nach der 0:3-Niederlage gegen Windsbach war auch für Hilpoltstein der Traum vom Einzug in das Achtelfinale geplatzt.

In der letzten Partie gegen den alten Rivalen TTC Fortuna Passau sprang Sebastian Hegenberger in die Bresche. „Sebbo“ stand gegen den überragenden Mann des Tages, den Japaner Yuki Matsuyama, wie befürchtet auf verlorenem Posten. Leer ging auch Fedotov aus, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Den Ehrenpunkt holte Perez gegen den Schweizer Elia Schmid, der auf die „Seemiller-Griff“-Technik setzte. Diese ist benannt nach dem US-Amerikaner Danny Seemiller, der auf der Rückhandseite den Ball mit einer Art Scheibenwischbewegung mit der Vorhand schlägt. Ein absoluter Notschlag, der den 160 Besuchern so manches Schmunzeln entlockte.

wwl


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