Wenn ein Gastgeber eine Bezirksmeisterschaft so ausrichtet, dass alle Gäste zufrieden sind, ist das alleine schon ein Grund, um sich darüber zu freuen. Wenn der neue Bezirksmeister zudem noch aus dem gastgebenden Verein kommt, umso mehr. Thorsten Toll vom Poolbillardclub Hoaße Greim ist dieses Kunststück gelungen. Er wurde im 10-Ball-Wettbewerb Oberbayerischer Meister und darf sich bald auf noch höherer Ebene beweisen.
Finalgegner aus der 2. Bundesliga
Und weil sich der Sieger nicht gerne selbst lobt, übernimmt das zunächst einmal PBC-Sportwart Jürgen Filp: „Thorsten hat wirklich sehr gutes Billard gespielt und am Ende völlig verdient gewonnen“, sagt der 46-Jährige. Im Finale gab es einen 5:3-Sieg für Toll gegen Tuomo Kinnunen. Der Finne spielt für den BSV Dachau in der 2. Bundesliga. „Und auch ansonsten war das Feld nicht schlecht besetzt“, so Filp weiter. Insgesamt hatten 26 Teilnehmer in den schönen Räumlichkeiten des Langenmosener Vereins um den begehrten Titel gekämpft.
So musste Toll bis zum Finaleinzug insgesamt fünf Runden überstehen: gegen Daniel Eßer (BSV Pfaffenhofen, 5:0-Sieg), Dominik Deisenrieder (BSV Playhouse Fürstenfeldbruck, 5:2), seinen Vereinskollegen Dennis Anthes (PBC Hoaße Greim, 5:4), Manuel Prechler (BSV Pfaffenhofen, 5:3) und Jörg Franze (Billard-Club Freilassing, 5:1). Dass es immer wieder mal ein paar kleine Hänger und dementsprechend knappere Partien gab, sei an so einem langen Turniertag „völlig normal“, betont Filp. Zumal Toll, der für die erste PBC-Vertretung in der Oberliga spielt, im Finale gegen den höherklassigen Konkurrenten „überhaupt keinen Klassenunterschied erkennen ließ“, so der Sportwart.
„Das als Lokalmatador geschafft zu haben, ist natürlich eine Riesensache“, kommentiert Toll dann doch noch gerne selbst seinen Sieg. Wobei das mit dem Heimvorteil nicht nur so dahingesagt ist:. „Mich motiviert es sehr wohl, wenn möglichst viele Leute zuschauen und mich unterstützen.“ Am ersten Tisch, quasi am „Center Court“ zu spielen, sei daher mehr Motivation als Hemmnis gewesen. „Im Finale habe ich dann die letzten Reserven rausgeholt“, beschreibt der Sieger, dem es übrigens auch noch wichtig ist, ein paar Worte über seinen Gegner Kinnunen zu verlieren: „Er ist ein absolut fairer Sportsmann und ein feiner Mensch“, betont der Schrobenhausener.
Bald geht es um die Bayerische Meisterschaft
Trotzdem nahm Toll den Finalsieg natürlich gerne mit auf dem Weg zur Bayerischen Meisterschaft, Anfang Februar in Bamberg. Ein paar Erfahrungen hat er von diesem Wettbewerb schon. „Aber bisher habe ich da nie gut performt“, sagt er und betont: „Das will ich jetzt ändern.“ Am Samstag, 1. Februar, geht es in acht Vierergruppen zunächst um den Einzug in die Endrunde am nächsten Tag. „Dann noch dabei zu sein, ist mal das primäre Ziel“, sagt Toll, der weiß, „dass das Niveau natürlich noch einmal um einiges stärker wird“. Es geht dort als nächster Schritt schon um die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft.
Auf den Heimvorteil kann Toll dann allerdings nicht mehr setzen kann. Apropos, PBC-Sportwart Filp fasst zusammen: „Auch mit der gesamten Organisation waren wir zufrieden.“
SZ