Ihren ersten Punktrundenauftritt im Kalenderjahr 2024 hatten sich die Handballer des SSV Schrobenhausen sicherlich anders vorgestellt. Sie verloren nämlich in eigener Halle klar mit 28:43 gegen den TSV Schleißheim, der sich damit schon vorzeitig den Meistertitel in der Bezirksliga Altbayern West sicherte.
Die Damenvertretung des SSV hatte es am vergangenen Donnerstagabend zwar vorgemacht, wie man einen gestandenen Tabellenführer in die Knie zwingen kann (27:24 bei den Handballfüchsen Scheyern) – aber von so einem Überraschungssieg waren die Herren des Vereins um Trainer Christian Moritz nun weit entfernt. Lediglich viereinhalb Minuten verlief die Partie einigermaßen ausgeglichen, das 4:4 zu diesem Zeitpunkt blieb dann der letzte Gleichstand an diesem Sonntagnachmittag,
Die Gäste fanden anschließend immer besser ins Spiel – wobei es ihnen durch eine mangelhafte Abwehrarbeit der Hausherren auch immer wieder sehr leicht gemacht wurde, um zu Toren zu kommen. Der SSV erarbeitete sich zwar in der ersten Hälfte ebenfalls eine Vielzahl an guten Chancen – allerdings scheiterte er hiermit in schöner Regelmäßigkeit am Gästekeeper oder testete das Aluminium der neuen Tore der Dreifachsporthalle. Über den Zwischenstand von 10:16 in Minute 23 wurde schließlich beim Stand von 14:22 aus Schrobenhausener Sicht die Seiten gewechselt.
14 Tore im Angriff lesen sich eigentlich gar nicht so schlecht – das meinte auch Cheftrainer Moritz in der Halbzeitansprache. Doch die 22 Gegentreffer in nur 30 Minuten sprachen halt auch für sich. Tim Steinbichler im SSV-Kasten war an diesem Tag übrigens komplett auf sich alleine gestellt, da der zweite Keeper verletzungsbedingt fehlte.
Die SSV-Devise für die zweite Halbzeit war klar: Ein absolutes Debakel gegen den designierten Meister sollte unbedingt verhindert werden. Rein körperlich und mental waren die Schleißheimer den Schrobenhausenern zwar deutlich überlegen, aber trotzdem wurde im zweiten Durchgang von den Hausherren noch spürbar gekämpft. Nur eine ganz kurze Phase musste man das Gefühl haben, dass die SSV-Herren sich völlig aufgeben würden. Aber das war eben nicht lange nicht der Fall. Die SSV-Truppe fightete daraufhin weiter und weiter, auch wenn die Erfolgserlebnisse hierbei arg überschaubar waren.
Am Ende waren ihre 28 Tore zwar nicht zu verachten, aber natürlich waren die Schrobenhausener trotzdem ordentlich bedient nach der herben Niederlage. Und wie geht’s jetzt weiter beim aktuellen Tabellenvorletzten der Bezirksliga Altbayern West? „Mund abwischen, Köpfe hochbringen, weiter trainieren“, forderte Kapitän Andreas Häusler schon unmittelbar nach der Partie gegen den TSV Schleißheim. Vier Trainingseinheiten sind es bis zum nächsten Match des SSV. Und da wartet auf ihn bereits der nächste Hammer, denn am 24. Februar ist er bei Eintracht Dachau/Karlsfeld zu Gast – dem derzeitigen Tabellenzweiten.
Es wird für die Schrobenhausener insgesamt sehr schwierig, überhaupt noch ein paar Punkte in den drei letzten Partien zu holen. Aber das müssten sie eigentlich, wenn sie nicht in die Abstiegs-Playdowns rutschen möchten.
• Für den SSV spielten gegen den TSV Schleißheim: Tim Steinbichler (Tor), Josua Moritz (3 Treffer), Viktor Schlingmann, Philipp Pahlke (4), Vinzenz Asam (5), Alin Calin (1), Michael Augustin (3), Andreas Häusler (6), Sebastian Scherer (2), Simon Schmeer (4) und Hazem Rihabi.
baa