Ein Head Coach ist benannt, er wird auch gleich die Kontrolle über die Offensivbemühungen übernehmen, der Koordinator der Defensive wird bald folgen – und einen guten Bekannten als sportlichen Leiter haben die Ingolstadt Dukes auch schon bekanntgegeben. Es rührt sich was bei den American Footballern des TV 1861 Ingolstadt in diesem Herbst, in der ersten Off-Season nach dem großen Knall am Anfang dieses Jahres samt Rückzug aus dem deutschen Oberhaus GFL1.
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Die Personalien sind die ersten Schritte im „Projekt 2025“, in dem die Abteilungsleitung um Sebastian Jänicke und André Nuske das zweite Jahr mit ihnen als führenden Dukes-Kräften angeht. Mit Neuzugang Peter Markoff – wie berichtet – als Hauptübungsleiter und dem ewigen Peter Dasch zurück in alter Rolle als sportlicher Macher im Hintergrund haben sie zwei Typen mit sehr viel Football-Sachverstand geholt oder halten können. „Wir freuen uns sehr, in ihm die Konstante zu haben“, sagt Abteilungsleiter Jänicke über Peter Dasch, der bekanntlich der Gründungsvorsitzende der Ingolstadt Dukes ist. Der frühere Offensive Liner und langjährige Funktionär aus Pichl (Markt Manching) bleibt seinem „Baby“ (Dasch) in wieder prominenterer Rolle treu und fungiert damit „als eine Art Galionsfigur“ der Abteilung weit über Ingolstadt hinaus.
Ingolstadt Dukes nehmen Blau als Teamfarbe auf
Optisch dagegen verändern sich die Dukes etwas: Neben den bekannten Vereinsfarben Schwarz und Weiß wird ab sofort Blau im Logo und in der generellen Aufmachung eingebaut; gerne verweisen die TV-Footballer dabei auf die Ingolstädter Stadtfarben. „Wir wollen auch hier zeigen, bei uns passiert etwas “, sagt Jänicke. „Wir sind die Ingolstadt Dukes, aus Ingolstadt, hier sind wir und hier bleiben wir natürlich“, betont er.
Nachfragen lauteten: Gibt es die Dukes noch?
Was sich nach einer Selbstverständlichkeit anhört, hat einen durchaus ernsten Hintergrund: Nicht nur einmal hatte die neue Abteilungsleitung nach der von ihr alternativlos eingeleiteten Notbremsung aufgrund der finanziellen Schieflage und dem Sturz in die unterste Liga versichern müssen: Jawohl, Ingolstadt, diesen klingenden Namen, gibt es noch als Football-Standort.
Und er soll langsam wieder klangvoll werden. Auch wenn die erste Landesliga-Saison noch zäh begann „und schwerer war als gedacht“, so kamen die Dukes dem ersten Sieg im Sommer immer näher. „Am Ende hat es nach Football ausgeschaut“, sagt Jänicke, der selbst in verschiedenen Rollen ein Teil des Teams war, das auf dem Feld und daneben „zusammengewachsen ist“ – und schließlich auch gewann. Man sei „total stolz und dankbar, was die Jungs geleistet haben“. Und ausdrücklich schließt der Abteilungsleiter dabei den bisherigen Head Coach Peter Schweiger mit ein, von dem man sich zwar im Sommer getrennt hat, der aber in den Monaten davor mit viel Einsatz den kompletten Neustart nach der für viele völlig überraschenden Hiobsbotschaft vom Rückzug eingeleitet hatte.
Der Quarterback bleibt
Dieses erste Fundament soll nun im „Projekt 2025“ verbreitert werden. Der Kern der Mannschaft bleibt zusammen, auch Quarterback Dan „Lipo“ Lipovanciuc steht trotz aufwendiger Pendelei aus Niederbayern als wichtige Personalie auf einer Schlüsselposition zur Verfügung. „Er hat Gefallen an der Sache gefunden“, berichtet Jänicke. Rundherum wollen die Dukes zulegen, mit der „geilsten Sportart der Welt“ (Jänicke) auch weiter Einsteiger ansprechen, den Boom – der am vergangenen Wochenende wieder fast 70 000 Zuschauer zum NFL-Spiel nach München lockte – ausnutzen.
Großer Dank an den TV 1861 Ingolstadt für die Hilfe
Zentraler Punkt ist die Jugendarbeit, hier soll ein Augenmerk liegen. Aber auch Hobbysportler sollen weiter ausgebildet werden, damit sie das nötige Niveau erreichen. „Jeder, der Football spielen will, ist willkommen“, sagt der Abteilungsleiter, der sich zusätzlich im TV in der Vereinsführung mit engagiert. Das hat mit dem großen Rückhalt zu tun, den der Stammverein seiner trudelnden Abteilung in deren finanzieller Krise zuteilwerden ließ. „Wir sind extrem dankbar, dass der TV um den Vorsitzenden Klaus Skorsetz uns aufgefangen hat – und das auch konnte“, sagt Jänicke. Die Dukes wollen nun ihrerseits mit stabilen Verhältnissen und ansteigender sportlicher Form zurückzahlen.
DK