Basketball - 2. Regionalliga
Nur eine Halbzeit obenauf: Wolnzach verliert Heim-Auftakt gegen Gotha und wartet weiter auf ersten Punkt

22.10.2024 | Stand 22.10.2024, 17:10 Uhr |

Topscorer: Fil Schinhammer war zwar angeschlagen, erzielte aber gegen Gotha um Samuel Nellessen dennoch 17 Punkte. Foto: Reichelt

Gute Leistung, aber wieder kein Ertrag: Die Wolnzacher Basketballer mussten sich auch im zweiten Saisonspiel der 2. Regionalliga Nord geschlagen geben. Gegen ein sehr starkes Team aus Gotha zeigte der TSV vor allem in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und lag nach dieser sogar mit 42:38 vorn. Nach der Pause drehten die Gäste von BIG Basketball in Gotha aber auf und entschieden ein intensives Spiel mit 88:62 für sich.

„Energie auf der Bank, Energie auf dem Feld, ich will Energie überall und von jedem sehen“, forderte Lukas Kappelmeier vor dem Spiel von seinem Team. Und der Wolnzacher Trainer bekam, was er wollte: Von Beginn an entwickelte sich ein offensiv geführtes Match zweier talentierter Basketball-Teams. Kappelmeier stellte nach einem frühen Timeout beim Stand von 11:16 in der Verteidigung um und Leo Hurzlmeier erzielte direkt nach der Auszeit einen Dreier. Durch zwei weitere Körbe von Hurzlmeier und Fil Schinhammer ging der TSV mit 19:18 in Führung – kam dann aber bis zum Viertelende zu keinem Punkt mehr. Besonders bitter: Gästespieler Tom Rösler traf mit der Sirene einen wilden Dreier und wurde gefoult. Den zusätzlichen Freiwurf traf er ebenfalls zum 27:20 für Gotha.

Das zweite Viertel startete ausgeglichen. Die Wolnzacher probierten viel, waren aber nicht konsequent genug: Sinnbildlich dafür war eine Szene von Alexander Hoffmeister, als er einen einfachen Korbleger nach einem Konter liegen ließ. Sein Bruder Marco hatte Pech, als der Ball vom Ring wieder heraussprang. Beim Stand von 38:27 führten die stark besetzten Gäste dann erstmals zweistellig (14.). Danach trafen die Thüringer aber keinen Wurf mehr, über mehr als fünf Minuten blieb Gotha ohne Punkt. Kappelmeier hatte von Zonen- auf Mannverteidigung umgestellt, Gotha fand darauf keine Antwort. „Da ist ihnen nicht viel eingefallen“, sagte der TSV-Trainer.

Angeführt vom starken Schinhammer (Topscorer mit 17 Punkten) und dem defensiv hart arbeitenden Lukas Bäumel ging Wolnzach in Führung. In der 18. Minute kochte die Stimmung hoch: Erst räumte Bäumel am eigenen Brett den starken Lenni Kunzewitsch ab, dann tankte er sich offensiv durch zum Korb und erzielte den Ausgleich. Fast ein bisschen enttäuschend für den TSV, dass es letztlich nur vier Punkte Vorsprung zur Pause waren (42:38). Wolnzach vergab noch mehrere freie Würfe. Bemerkenswert aber: Im ersten Saisonspiel hatte Gotha über vier Viertel nur 44 Zähler kassiert, Wolnzach zeigte bis dahin also eine starke Leistung.

Am ersten Spieltag hatte Wolnzach in Baunach aufgrund eines schwachen dritten Viertels verloren – und am Ende war auch diesmal das dritte Viertel entscheidend. Bis zur 25. Minute blieb der TSV unter den Augen von Ex-Trainer Mike Urban sowie dem Pfaffenhofener Landtagsabgeordneten Karl Straub vorne (50:47), mit einem 16:4-Run beendeten die Gäste dann aber das Viertel und setzten sich vorentscheidend ab. Allen voran Kunzewitsch (28) und Japser Brand (26) zeigten ihre Qualitäten. Kunzewitsch beispielsweise hat bereits Erfahrung in der zweiten Bundesliga gesammelt. Diese Qualität und die Tiefe im Kader der Gäste war letztlich ausschlaggebend: Gotha spielte über 40 Minuten Pressing auf dem gesamten Court und wusste jede kleine Unachtsamkeit der Wolnzacher auszunutzen. „Da kann jeder jeden verteidigen, sie sind groß, athletisch und gut ausgebildet“, sagte Kappelmeier nach dem Spiel. Sein Team versuchte alles, ein 9:0-Lauf der Gäste mitsamt Dunk, Trash Talk und hitziger Schlussphase erstickte aber jede Hoffnung beim TSV. Das 67:88 der Wolnzacher war letztlich verdient.

„Sie sind letzte Saison Zweiter geworden mit dem gleichen Team. Aber wir haben gesehen, dass wir lange Zeit mithalten können“, lobte Kappelmeier seine Mannschaft: „Es ist ein Prozess, wir werden irgendwann auch solche Teams schlagen können. Es ist ärgerlich, dass wir uns zum zweiten Mal in Folge nicht belohnen konnten.“ Für die Wolnzacher steht eine Pause an, das nächste Spiel steigt voraussichtlich am 9. November bei den Dresden Titans III.

kvr


TSV Wolnzach: Leo Bäumel (1), Lukas Bäumel (9), Hahnemann (1), A. Hoffmeister (12), M. Hoffmeister (47), Hurzlmeier (13), Makumpa (5), Schinhammer (17), Stolz, Wolf (3).