„Preiswürdig habe ich mich selbst gar nicht gesehen“, erklärt Jessica Pflug, die gerade mit dem Ehrenamtspreis „Engagiert 2024“ des BLSV-Bezirks Oberbayern ausgezeichnet wurde. „Was ich mache, gehört doch dazu. Ich mach’s ja gern“, betont die 40-jährige Neuburgerin. Und überhaupt: Andere würden sich ebenfalls sehr engagieren.
„Wahre Allrounderin“
Dabei „macht“ Jessica Pflug eine ganze Menge an ehrenamtlicher Arbeit. Sie ist Mitglied der Donaunixen, war selbst aktive Synchronschwimmerin, gibt heute ihre Erfahrungen als Trainerin weiter, betreut die Social-Media-Plattformen dieser TSV-Abteilung, kümmert sich um Trainings- und Wettkampfanzüge und in diesem Zusammenhang um das Sponsoring und ist ein Organisationstalent, wenn es beispielsweise darum geht, Ausflüge und andere Aktivitäten zu gestalten, die Zusammenhalt und Teamgeist stärken. Darüber hinaus gibt sie Trainingseinheiten in den Bereichen Turnen und Fitness. In der Laudatio bei der Preisverleihung im Freilichtmuseum „Glentleiten“ wird sie als „wahre Allrounderin“ beschrieben.
Vielseitige Sportart
Bereits in jungen Jahren kam Jessica Pflug zum Synchronschwimmen. Nach wie vor fasziniert sie die Vielseitigkeit dieser Sportart, die Gymnastik, Kraft, Ausdauer und natürlich schwimmerische Fähigkeiten beinhalten. „Wir trainieren im Wasser und am Land“, berichtet sie. „Die Elemente müssen zunächst bei der Stehprobe auf dem Trockenen eingeübt werden. Wenn sie dort nicht sitzen, braucht man gar nicht erst ins Wasser zu gehen.“ Dazu kommt die Musik, auf die die Choreographie aufbaut. Synchronschwimmerinnen – nach wie vor ist diese Sportart von Mädchen und Frauen dominiert – benötigen deshalb Rhythmusgefühl. Die Donaunixen werden zudem immer professioneller: „Was ich damals im Wasser gezeigt habe, machen wir heute gar nicht mehr“, verdeutlicht Jessica Pflug.
Teilnahme an World Masters in San Francisco
Dabei war sie sehr erfolgreich: Als Höhepunkt ihrer aktiven Laufbahn beschreibt sie die Teilnahme an den World Masters in San Francisco. „Amerika ist halt Amerika“, bemerkt sie dazu. Zwischendurch musste sie allerdings für ein, zwei Jahre pausieren. In dieser Phase sprach eine Trainerin sie an: Ob sie sich vorstellen könnte, ebenfalls den Trainerschein zu machen? Jessica Pflug konnte und so arbeitet sie seit 2008 mit Kindern und Jugendlichen – mit Begeisterung. „Die Leidenschaft muss da sein“, erklärt die 40-Jährige. Und die ist bei der Neuburgerin nie erloschen. Jessica Pflug betreut die Neun- bis Zwölfjährigen. „Sie ist eine Erfolgstrainerin in der jüngsten Altersklasse“, bescheinigt ihr Barbara Rauscher, die „Chefin“ der Donaunixen. „Ihre Mannschaften holten bei der Bayerischen Altersklassen-Meisterschaft regelmäßig erste Plätze“, konkretisiert Barbara Rauscher.
Ein wenig schmerzt es Jessica Pflug, wenn sie ihre Schützlinge wieder abgeben muss. „Das ist manchmal schwer, denn die Bindung, auch mit den Eltern, ist mir wichtig. Das muss funktionieren.“ Aber dann tröstet sie sich: „Sie sind ja nicht aus den Augen.“
Einheitliche Schwimmanzüge
Und irgendwann kam eins zum anderen. „Ich war mal auf einem Wettkampf, da war alles durcheinander, lauter unterschiedliche Schwimmanzüge“, erzählt sie. Das ging der akkuraten Frau gegen den Strich. Also kümmerte sie sich um einheitliche Trainingsbekleidung und Schwimmanzüge. Erst voriges Jahr gab es eine neue Ausstattung. Dazu fand Jessica Pflug den passenden Sponsor. In ihrem Keller hat die 40-Jährige, die bei der Deutschen Bahn arbeitet, einen eigenen „Synchro-Bereich“ eingerichtet.
Stimmige Fotografien
Ferner betreut sie die Auftritte der Abteilung in den sozialen Medien. Schließlich sollen die Mitglieder und Fans auf dem Laufenden bleiben, was sich bei den Donaunixen tut. Auch aussagekräftige und stimmige Fotos gehören zu ihrem Repertoire. Wenn es einen Ausflug oder ein Kuchenbüffet zu organisieren gilt – Jessica Pflug ist zur Stelle. Da ist es wenig verwunderlich, dass Barbara Rauscher diese rührige Donaunixe für den Ehrenamtspreis vorschlug. Aus dem BLSV-Kreisverband wurden drei Vorschläge eingereicht, aus denen dann der Bezirksverband Jessica Pflug auswählte.
Kurzweiliges Programm
Die war, wie gesagt, ziemlich überrascht. „Es war mir nicht bewusst, dass andere meine Arbeit so hoch einschätzen“, sagt sie. Den Tag auf der Glentleiten hat sie natürlich genossen. „Der BLSV hat sich nicht lumpen lassen. Es war ein schönes Erlebnis, herrliches Wetter und eine tolle Umgebung“, freut sie sich. Auch die Preisverleihung sei sehr kurzweilig verlaufen. Und ein bisschen stolz ist Jessica Pflug jetzt doch über ihre Auszeichnung. Ihr Lebensgefährte und ihre fünfjährige Tochter auch. Die lernt gerade schwimmen, aber die Fünfjährige zieht es nicht zum Synchronschwimmen, sondern zu den Burgfunken.
DK