Silber bei Etappe in Nesselwang
MTV-Athlet Manuel Sturm führt Gesamtwertung der Mountainman-Traillaufserie an

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:00 Uhr
Horst Kramer

Glücklich über den zweiten Rang in Nesselwang und die Gesamtführung: Der Pfaffenhofener Manuel Sturm. (links) Foto: privat

Nach zwei Rennen zählt er zu den Favoriten der Mountainman-Traillaufserie in den bayerischen Alpen: Manuel Sturm, Ultra- und Traillauf-Spezialist des MTV Pfaffenhofen. Nach seinem sechsten Rang beim Wintertrail im März legte er beim zweiten Wertungsrennen in Nesselwang noch einen Zahn zu und wurde Zweiter in einem starken Feld.

Von „Frühlingstrail“ konnte allerdings keine Rede sein: Es regnete ohne Unterlass, die Strecke war matschig und rutschig – was dem bestens austrainierten Bundeswehrsoldaten fast zum Verhängnis geworden wäre. Die Strecke war 33 Kilometer lang, mit fordernden 1780 Höhenmetern. Besonders fies: der sogenannte „Wasserfallweg“ mit seiner Stahltreppe mit rund 1000 Stufen – ein echtes Erlebnis bei schönem Wetter und Zeit, um die Landschaft zu genießen. Bei Nässe und Tempo ist die Route tückisch.

Sturm war der einzige der Top-Teilnehmer, der schon im März dabei gewesen war (drei von vier Wertungsrennen sind Pflicht, Anm. der Red.). Er hatte also die Chance, bei einer guten Platzierung seine Serien-Konkurrenten unter Druck zu setzen. Sturm war vom Start in Nesselwang (867 Meter) weg in der Spitzengruppe dabei. „Es war extrem schlammig“, berichtet er. Die rutschigen Stufen bewältigte der Pfaffenhofener gut, ebenso den „Wurzelweg“ bis zum Gipfel des Alpspitz (1513). Hinter dem Edelsberg-Gipfelkreuz (1630) führte die Route rund 400 Höhenmeter bergab entlang der österreichischen Grenze (zur Exklave Jungholz). Sturm kam ins Schleudern und stürzte – zum Glück ohne größere Schäden. Das Duo, mit dem er unterwegs war – ein Tiroler und ein Allgäuer – hatte ebenfalls Schwierigkeiten. Dann ging es wieder hinauf, zum Pfeiferberg (1458) und in einer weiten Schleife zur Reuterwanne (1539). Ab hier ging es nur noch bergab. „Dort bin ich auf einer Wurzel ausgerutscht und rund drei Meter bergab über Steine gerutscht.“ Die Folge: eine Hüftprellung, diverse Abschürfungen und – noch viel schlimmer für einen Trailläufer – einer seiner Trailrunning-Stöcke ging zu Bruch. Ein echter Nachteil, gerade auf einer rutschigen Downhill-Passage. Doch bis zum Grüntensee (890) hatte Sturm seinen Rückstand wieder aufgeholt. Mehr noch: Rund fünf Kilometer vor dem Ziel ging der Pfaffenhofener in Führung.

Dann kam plötzlich der Freiburger Jonas Kaufmann heran gesaust. Sturm versuchte, dagegen zu halten, musste den Badener aber ziehen lassen. Der MTV-Athlet zog sozusagen symbolisch seinen Hut: „Wer sich seine Kräfte so punktgenau einteilt, hat zum Schluss den Sieg ein wenig mehr verdient. So ehrlich muss man als Sportsmann sein.“ Seine Zeit: 3:31:07 Stunden, Kaufmann war 48 Sekunden schneller. Zwölfter wurde der Ingolstädter Axel Mandok in 3:56:30. Sturm führt die Traillauf-Serie nun an. Das nächste Rennen geht am 30. Juni in Reit im Winkl über die Bühne.

htk