Überflieger Luna holt den Sieg
Meet-IN des MTV Ingolstadt: Vierfacher mexikanischer Landesmeister gewinnt Stabhochsprung

07.06.2024 | Stand 07.06.2024, 21:25 Uhr |

Überquerte als einziger Athlet die 5,36 Meter: Jorge Luna, vierfacher mexikanischer Meister, sicherte sich beim Meet-IN den Sieg im Stabhochsprung. Foto: Hammer

Beim Meet-IN des MTV Ingolstadt geht es wieder nach oben. Hatten im Vorjahr noch 5,05 Meter zum Sieg des traditionellen Stabhochsprung-Wettbewerbes gereicht, so brauchte Sieger Jorge Luna (27) aus Mexiko am Freitagabend immerhin 5,36 Meter, um bei der 22. Ausgabe des Leichtathletik-Festivals den Sieg davonzutragen.

„Ich bin gerade für einen Monat in Europa auf einer Wettkampf-Tour. Zuletzt war ich in Gräfelfing, wo mir Freunde von diesem Meeting erzählt haben, also habe ich mich einfach mal angemeldet. Mit meiner Höhe bin ich zwar nicht ganz zufrieden, aber ich habe gewonnen, das ist natürlich immer ein gutes Gefühl“, erklärte der vierfache mexikanische Meister im Anschluss. Nach dem Termin in Ingolstadt wird er noch in Dänemark, Norwegen und Polen starten, ehe Luna zu den nationalen Meisterschaften in seine Heimat zurückfliegt. „Bis dahin will ich für die Weltrangliste so viele Punkte gesammelt haben, dass ich noch zu den Olympischen Spielen komme“, verriet er. „Aktuell muss ich noch fünf Plätze in der Weltrangliste aufholen, damit es klappt.“ Gut möglich also, dass der Ingolstadt-Sieger dieses Jahr in Paris auch noch auf der ganz großen Bühne zu sehen ist.

Favorit Gillian Ladwig früh im Pech



Platz zwei sicherte sich im Feld der acht Starter mit Gillian Ladwig (Schweriner SC) dann der Springer mit der stärksten Bestleistung aller Teilnehmer (5,72m/Luna 5,62m). Dass er seiner Favoritenrolle nicht ganz gerecht werden konnte, hatte am Freitag einen einfachen Hintergrund: „Ich bin beim Einspringen schon bei meinem ersten Durchlaufen umgeknickt, und hab danach erstmal pausiert und den Fuß getaped. Im Wettkampf war ich dann ehrlich gesagt froh, als ich meine Anfangshöhe geschafft habe.“ Immerhin ging es für den Vierten der deutschen Bestenliste noch über 5,31 Meter, ehe er dann ganz bewusst etwas pokerte: Ladwig sparte nach einem Fehlversuch über 5,41Meter die Versuche zwei und drei, um eventuell mit übersprungenen 5,46Metern den Sieg an diesem Abend zu holen. „Ich musste einige Anläufe sparen, um kein Risiko zu gehen. Schade, beim letzten Sprung über 5,46Meter habe ich dann wieder den Fehler gemacht, dass ich über der Latte eine kleine Pause gemacht habe. Ziehe ich die Bewegung durch, kann es locker auch über 5,50 oder 5,60 gehen“, haderte der 25-Jährige anschließend ein bisschen.

Sein Schweriner Vereinskollege Tom Linus Humann landete schließlich mit ebenfalls übersprungenen 5,31 Metern auf dem geteilten zweiten Rang. Für den 26-jährigen deutschen Hallenmeister von 2022 war dies auf jeden Fall eine klare Steigerung zum Vorjahr, als er als Favorit einen „Salto Nullo“ (kein gültiger Versuch) hingelegt hatte. Dass er noch höher springen kann, hat er ebenfalls schon in Ingolstadt bewiesen. Aus dem Jahr 2022 hat Humann immer noch seine Bestleistung von 5,55 Metern stehen.

Leni Hanselmann knackt EM-Norm



Abseits des einmal mehr stimmungsvollen Stabhochsprung-Wettbewerbes bekamen die mindestens 700 Zuschauer im MTV-Stadion bei guten äußeren Bedingungen und Sonnenschein in den zahlreichen Wettbewerben des Meetings (weiterer Bericht folgt) einige ansprechende Leistungen zu sehen. Am frühen Freitagabend ragte hier unter anderem der Dreispringer Steven Freund (LAC Chemnitz) heraus, der eine Siegerweite von 16,12 Metern in den Sandkasten zauberte. Aus regionaler Sicht glänzte Leni Hanselmann vom Ausrichterverein MTV Ingolstadt über die 2000 Meter Hindernis. Das Schanzer Top-Talent sicherte sich mit einer Endzeit von 6:49,46 Minuten nicht nur überlegen den Sieg und die bayerische Meisterschaft, sondern knackte zugleich auch die Norm für die U18-Europameisterschaft.

DK

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