Um alles oder nichts ging es für den SV Edelweiß Mendorf am letzten Wettkampfwochenende der 2. Luftgewehr-Bundesliga Süd. Nach neun Duellen hatte der Aufsteiger mit nur zwei Siegen den letzten Tabellenplatz belegt, der zum direkten Abstieg geführt hätte. Dies wollten die Edelweißschützen in jedem Fall verhindern.
„Ein verrückter Tag“, sagte Mendorfs Schützenmeister Franz Jilke dann beim Blick auf die Ergebnisse vom Finaltag und ergänzte: „Eigentlich war der Plan, gegen Endorf zu gewinnen und zu hoffen, dass die direkte Konkurrenz keinen Kampf gewinnt.“ Doch es sollte anders kommen.
Mit Vereinsrekord zum Überraschungscoup
Denn bereits im ersten Kampf sorgten die Mendorfer für eine faustdicke Überraschung. Mit einem neuen Vereinsrekord (1965 Ringe) schlug das bisherige Schlusslicht den zweitplatzierten Gastgeber Gemütlichkeit Mertingen. Möglich war dies nur angesichts eines tollen Mannschaftsergebnisses, alle Edelweißschützinnen konnten mehr als 390 Ringe erzielen. Sophia Scheringer legte gegen Katharina Hafner gute 395 Ringe vor. Hafner geriet unter Druck und gab mit 394 Ringen den Punkt an Mendorf ab. Ebenfalls gute 392 Ringe von Vanessa Zieglmeier reichten gegen Claudia Herr (395) am Ende nicht. Auch Julia Appelsmayer musste sich trotz 394 Ringen Kevin Weiler geschlagen geben, der auf 396 Ringe ausschoss. Für den zweiten Mendorfer Punkt zeigte sich Melissa Zieglmeier mit 391 Ringen verantwortlich. Ihr Gegner Florian Ferner kam auf 390 Ringe.
Die Entscheidung über Sieg oder Niederlage musste also an Position fünf fallen. Dort ging Mia Scheringer für Mendorf ins Rennen und feierte ihr Debüt in der 2. Bundesliga. Dabei stellte sie mit 393 Ringen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch während ihres Studiums in Bratislava (Slowakei) gut trainiert hatte. Sarah Hasenhündl kam auf 389 Ringe, wodurch der knappe sowie überraschende 3:2-Sieg für die Edelweißschützen eingetütet war. Auch das Gesamtergebnis von 1965:1964 Ringen zeigt, wie eng es in diesem Wettkampf zugegangen ist. Nach zehn von elf Wettkämpfen hatte sich Mendorf also auf Platz zehn verbessert, da die Konkurrenz leer ausgegangenen war.
Edelweißschützen haben Nerven nicht im Griff
Doch was dann passierte, konnte sich im Lager der Edelweißschützen niemand erklären. „Wir müssen bloß noch Endorf schlagen, dann ist alles gut“, dachte sich Jilke vor dem Finalkampf. Mit den Ergebnissen vom Vormittag wäre das auch kein Problem gewesen. „Warum dann bis auf Mia alle den Faden verloren haben, ist unerklärlich“, haderte Mendorfs Schützenmeister. Sophia Scheringer kam nur auf 389 Ringe und gab den Punkt gegen Ida Webersbeger (394) ab. Ganz schwache 376 Ringe standen am Ende für Vanessa Zieglmeier auf der Anzeigetafel. Kontrahent Florian Fischer erzielte 393 Ringe für Mitaufsteiger Endorf. Knapp endete die Paarung drei zwischen Julia Appelsmayer und Regina Westner. Doch auch hier hatte Mendorf mit 387:389 das Nachsehen. Ebenfalls um zwei Ringe unterlag Melissa Zieglmeier gegen Florian Retzer (384:386). Den Ehrenpunkt für Mendorf holte Mia Scheringer mit 394:390 gegen Jan Alexander Beyer. Mit einem 1:4 bei 1930:1952 Ringen endete also für Mendorf der letzte Zweitliga-Wettkampf der Saison.
Relegation wohl erst Mitte April
Im Anschluss hieß es abwarten, wie es der Konkurrenz ergehen würde. Mertingen verlor dann auch den zweiten Kampf gegen Kastl mit 2:3, so dass die Hubertusschützen schon einmal vor den Mendorfern postiert waren. Die Entscheidung zwischen Direktabstieg und Relegation hing nun also vom Ausgang der Begegnung zwischen Ickelheim und Dynamit Fürth II ab. Ickelheim setzte sich schließlich mit 4:1 durch und verhalf Mendorf damit zum elften Tabellenplatz, während der Fürther Abstieg besiegelt ist. Für die Edelweißschützen dagegen geht es in die Relegation. Ob Rang zehn für den sicheren Klassenerhalt ausgereicht hätte, wird sich erst noch herausstellen. Voraussichtlich Mitte April findet der Relegationskampf zur 2. Bundesliga Süd statt. Im Vorjahr hatte sich Mendorf dabei als Zweitplatzierter der Bayernliga das Aufstiegsticket gesichert. Einen der beiden vorderen Plätze müssen Jilke und Co. dort belegen, um den Klassenerhalt feiern zu können – was für den kleinen Verein aus dem Altmannsteiner Gemeindeteil der nächste riesige Erfolg wäre.
DK