Die Formel 1 geht mit kleineren und leichteren Autos in eine nachhaltigere Zukunft. Der Motorsport-Weltverband Fia hat am Donnerstag weitere Details zum ab 2026 greifenden Reglement bekannt gegeben und erstmals Fotos eines Konzeptautos präsentiert. Das ist vor allem für Neueinsteiger Audi von großer Bedeutung.
Die Formel-1-Boliden sollen im Vergleich zu den jetzigen Fahrzeugen nicht nur in ihren Abmessungen kleiner werden, sondern auch 30 Kilogramm weniger wiegen. Zudem werden die Motoren klimafreundlicher: Gefahren wird in gut eineinhalb Jahren nur noch mit vollständig nachhaltigem Kraftstoff. Dies solle einen neuen Standard für den Motorsport setzen, hieß es von der Fia.
Durch die Veränderungen der Autos versprechen sich die Macher der Königsklasse mehr Spannung und abwechslungsreichere Rennen. Dank verstellbarer Heck- und Frontflügel soll eine aktive Aerodynamik ermöglicht werden. Damit können die Fahrer ihre Autos auf die unterschiedlichen Passagen während einer Runde besser einstellen. In Kurven ist mehr Abtrieb gefragt, auf den Geraden weniger Luftwiderstand.
Die Voraussetzungen für die neuen Motoren standen bereits seit August 2022 fest, die am Donnerstag veröffentlichten Regeln betreffen nun das Chassis. Das Erarbeiten des kompletten Reglements war insgesamt ein langer und nervenaufreibender Prozess. Immer wieder wurden Ideen verworfen und neue Punkte ausgearbeitet, bis nun endlich feststeht, was die künftigen Rahmenbedingungen für die Motorsport-Königsklasse sind.
50 Prozent der Energie werden elektrisch erzeugt
Zum ehrgeizigen Plan gehört auch ein neues Antriebssystem mit höherer Batterieleistung und einer gleichmäßigen Aufteilung zwischen Verbrennungsmotor und Elektroantrieb. Der Aufbau der Motoren wird außerdem vereinfacht. Das passiert auch, um mehr Hersteller anzulocken. Insgesamt ist das große Ziel, den Wettbewerb zu fördern, um den Fans durch möglichst viele Überholmanöver Action auf der Strecke zu bieten.
„Die technischen Vorschriften für 2026 sind leichter, leistungsstärker und stärker auf das Können der Fahrer ausgerichtet. Sie wurden entwickelt, um engere Rennen zwischen den Fahrern zu ermöglichen, den Wettbewerb zwischen den Teams zu erhöhen und das Spektakel zu verbessern“, sagte der bei der Fia für Einsitzer verantwortliche Nikolas Tombazis. „Darüber hinaus haben wir uns für einen höheren elektrischen Anteil des Antriebs, ein insgesamt effizienteres Auto und vollständig nachhaltige Kraftstoffe entschieden, als Teil unseres Strebens nach einer nachhaltigeren Zukunft für unseren Sport.“
Regelrevolution als Chance für Audi
Neben den bisherigen Motorenbauern von Ferrari, Mercedes und Alpine wird ab 2026 auch Honda in die Formel 1 zurückkehren. Zudem baut das Weltmeister-Team Red Bull künftig unter dem Namen Red Bull Ford Powertrains eine eigene Antriebseinheit. Besonders von Bedeutung sind die neuen Regeln aber für das Audi-Werksteam, das ab 2026 erstmals in seiner Motorsportgeschichte in der Königsklasse an den Start geht. Die Ingolstädter entwickeln in Neuburg bereits die Antriebseinheit, das Chassis kommt vom Schweizer Partner Sauber. Die Regelrevolution eröffnet dem Newcomer die Chance, von Beginn an konkurrenzfähig zu sein.
dpa/sid/jpi