Odalis Santiago hat mit ihrem Sieg im polnischen Bielska gezeigt, dass sie in diesem Jahr zu den besten vier Athletinnen der Judo-European-Cup-Serie gehört. Da das Schweitenkirchner Top-Talent auf der Setzliste auf Rang drei stand, hatte es im ersten Kampf ein Freilos.
In Runde zwei entschied die deutsche Nationalkämpferin gegen ihre Konkurrentin aus Brasilien, Pietra Aquino, ihr Duell vorzeitig mit einer Festhaltetechnik. Nach einer 30-minütigen Pause benötigte Santiago im nächsten Kampf zwei Minuten, um das Tempo gegen Zusanna Kolakowska aus Polen selbst zu bestimmen. Nach einer Angriffserie warf die Sportgymnasiastin ihre Gegnerin mit einer Hüfttechnik auf den Rücken und triumphierte.
Das Halbfinale wurde taktisch sehr clever von der deutschen Nationalkämpferin geführt, so dass die französische Vizmeisterin Melox Chomat wegen Passivität vorzeitig die Matte (Wettkampffläche) verließ. „Odalis hat ihren eigenen Rhythmus und zu innerer Ruhe gefunden. Denn wenn man ihre Kämpfe analysiert, sieht das wie Judoschach aus. Sie verleitet ihre Gegnerinnen zu Fehlern und nutzt diese umgehend aus“, lobte ihr Trainer Franz Dausch.
Im Finale traf Santiago mit Jevgenija Gajic auf eine alte Bekannte. Da Dausch nicht dabei sein konnte, spielte er der Schweitenkirchenerin ein Video vom letzten Kampf zu. Nach kurzer Analyse stand die Taktik fest. Nach der Hälfte der Kampfzeit besiegte die Schweitenkirchnerin ihre Gegnerin mit einer großen Innensichel (Fußtechnik). Nach diesem beeindruckenden Sieg rückt Santiago sie in der Weltrangliste auf Rang sechs vor.
PK
