Letztes Heimspiel am Samstag
Immer da für sein „Baby“: Football-Urgestein Peter Dasch springt bei Ingolstadt Dukes als Headcoach ein

13.09.2024 | Stand 14.09.2024, 21:37 Uhr |

Spieler, Vorsitzender, Coach, Sportlicher Leiter: Kaum ein Job, den Peter Dasch bei den Footballern aus der Schanz noch nicht übernommen hat. Seine Trikotnummer 69 vergeben die „Herzöge“ nicht mehr. Diese Ehre wurde ihm im Juli zuteil. An diesem Samstag steht Dasch beim Saisonabschluss als Interims-Cheftrainer an der Seitenlinie. Foto: Fritz

Wenn er gebraucht wird, ist er da: Peter Dasch hilft den Ingolstadt Dukes mal wieder aus – als Interims-Headcoach. Beim ersten Einsatz fuhr der 55-jährige Gründungsvorsitzender der Footballer gleich den ersten Saisonsieg ein. An diesem Samstag soll beim letzten Heimspiel der nächste Erfolg folgen.

Er hatte, wie er selbst sagt, mit der Attacke „schon gerechnet“. Denn schließlich war Peter Dasch früher selbst derjenige bei den Ingolstadt Dukes, der bei der sogenannten Gatorade-Dusche dem Headcoach den großen Kübel mit Erfrischungsgetränk über den Kopf kippte. „Ein anderer hat sich nicht getraut“, blickt er schmunzelnd zurück. Als die Footballer des TV 1861 nun ihren lange ersehnten ersten Saisonsieg einfuhren, bekam Dasch im kollektiven Jubel des Schanzer Rumpfkaders die eisige Erfrischung ab. 24:14 bei den Weiden Vikings – das erste „W“ (Win) nach zuvor sechs Pleiten in dieser so schwierigen Landesliga-Saison. Allen fiel ein Stein vom Herzen, besonders dem Interims-Headcoach Dasch.

In Daschs Küche wurden die Dukes aus der Taufe gehoben



Das Ingolstädter Football-Urgestein aus Pichl (Markt Manching) sprang kurzfristig und für den Rest der Saison als Hauptübungsleiter ein, nachdem sich die Dukes vor den letzten beiden Spielen vom bisherigen Headcoach Peter Schwieger getrennt hatten. Mal wieder stand Dasch bereit. Natürlich! „Das ist schon irgendwie mein Baby“, sagt der Mann der ersten Stunde. In seiner Küche wurden im Sommer 2007 die Dukes aus der Taufe gehoben. Dasch war der Gründungsvorsitzende, designte die Logos, war als „sehr gestandenes Mannsbild“ über mehr als ein Jahrzehnt ein Pfeiler der Offensive Line, auch mal Sportlicher Leiter – und erlebte den Weg von ganz unten bis hinauf in die Erstklassigkeit und die GFL1-Play-offs hautnah mit; und dann in den vergangenen Jahren allerdings auch die beiden Rückzüge in untere Ligen, zuletzt den in die Landesliga.

Beruflich sehr eingespannt – auch als Grillmeister



Beim kompletten Neuaufbau unter Schweiger in dieser Saison half Dasch immer wieder auch als Trainer der Offensive Line mit, „soweit es meine Zeit eben zulässt“. Beruflich ist der 55-Jährige ziemlich eingespannt, hat sich neben seinem Hauptjob noch als erfolgreicher Grillmeister und Teilnehmer an Titelkämpfen ein zweites Standbein aufbauen können. Da steht zeitlich sogar seine große Leidenschaft Football hinten an. „Cheftrainer ist ein Fulltime-Job“, sagt Dasch, „so gerne ich das auch weiter machen würde.“

Die Nummer 69 wird bei den Dukes nicht mehr vergeben



Für ihn endet die Interims-Zeit schon an diesem Samstag wieder, wenn die Dukes den Saisonabschluss mit einem Heimspiel als Nachholpartie gegen die Würzburg Panthers (13 Uhr, Bezirksportanlage Nordwest beim TV 1861) bei freiem Eintritt und als Familienfest feiern. Das Spiel war im Juli wegen eines Unwetters in der Halbzeit abgebrochen worden. Die damalige Partie ist Dasch und den Dukes nicht nur deshalb lebhaft in Erinnerung geblieben: Für den Multifunktionär wird sie auf ewig im Gedächtnis bleiben. Die Abteilung ehrte die Vereinslegende auf dem Rasen und wird Daschs Nummer 69 nicht mehr von einem anderen Footballer im Trikot der „Herzöge“ tragen lassen. Anders als beim „Gatorade-Überfall“ jetzt in Weiden hatte Dasch davon keinen Schimmer. „Das hat mich total überrascht, da hatte ich schon einen Kloß im Hals“, sagt er über die kleine Zeremonie. Für einen Footballer sei das „die größte Ehre“. Entsprechend hat das eingerahmte Trikot auch einen Ehrenplatz daheim in Pichl bekommen.

Die Dukes wollten es in Weiden allen zeigen



Natürlich will sich der Interims-Headcoach an diesem Samstag mit seinen Jungs auch mit einem zweiten Sieg von dieser Saison verabschieden – und den Geist von Weiden aufnehmen. Bereits in den Wochen davor war das neu formierte Team mit vielen Football-Einsteigern immer näher an einen Erfolg gerückt; gerade als in Dan „Lipo“ Lipovanciuc der Quarterback gefunden war, der auch nach Schweigers Abschied weiter an Bord ist. „Im Training waren alle so motiviert, wollten es dann in Weiden allen zeigen“, sagt Dasch über die kurze Vorbereitung, die er mit dem nach Verletzungen ausgedünnten Kader überhaupt nur machen konnte – und dabei an „ein paar Stellschrauben drehte. Mehr kannst du in der Zeit gar nicht verändern.“ Dasch hat die richtigen Einstellungen gefunden. Und auch in Zukunft gilt: „Wenn ich helfen kann, bin ich da.“

DK

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