Eine Woche nach dem 22:36-Debakel in Gaimersheim verlor die erste Handball-Herrentruppe des SSV Schrobenhausen zwar auch ihr Heimspiel gegen die SG Moosburg, aber nach starkem Kampf durfte sie trotzdem mit erhobenen Häuptern ihren „Dreifach-Tempel“ verlassen. 34:36 hieß es am Ende aus ihrer Sicht gegen den bärenstarken Bezirksoberliga-Absteiger.
Wie es sich die Mannen um Trainer Christian Moritz für die vergangene Trainingswoche vorgenommen haben, war es auch passiert: Zwei sehr gute Einheiten mit großer Beteiligung sollten den Grundstein legen für ein tolles Match in der heimischen Halle legen. Unter den fleißigen SSV-Handballern waren auch zwei altbekannte zu finden: Tobias Kreuzer und Hakim Rihabi haben trotz längerer Abwesenheit den Weg in die Georg-Leinfelder-Straße noch nicht vergessen. Beide unterstützten die Mannschaft nun auch beim Spiel. Doch wie viel mehr bei den Beiden noch geht, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Zu Beginn der Partie trauten die Zuschauer in der pickepackevollen Dreifachsporthalle ihren Augen kaum: Nicht ganz zweieinhalb Minuten waren gespielt, und die Gastgeber lagen schon mit 4:0 in Führung. Eine lautstark und aggressiv agierende Abwehr war der Schlüssel in der Anfangsphase.
Dass sich der ambitionierte Bezirksoberligaabsteiger von der Isar bei seinem Gastspiel an der Paar nicht so einfach vorführen lassen wollte, war dann immer mehr zu spüren. Der Ausgleich in Minute 13 war die Folge. Der SSV agierte nun nicht mehr konsequent und mit zu vielen Lücken in der Deckung, vorne leistete er sich zu hektische Aktionen mit teilweise zu schwachen Abschlüssen. Dennoch kann man von einem offenen Schlagabtausch bis zur Halbzeitpause reden − denn auch die Gäste ließen Chancen liegen und waren spürbar unzufrieden mit ihrer Leistung. Die Drei-Tore-Führung zur Pause (20:17) für Moosburg ging letztlich in Ordnung. In der Schlussphase der ersten 30 Minuten waren sie das routiniertere Team.
Mit den Fans im Rücken die Wende in Halbzeit zwei? Die SSV-Devise war klar für Abschnitt zwei im wie schon erwähnt vollen „Wohnzimmer“. In der ersten Viertelstunde nach wieder Anpfiff entwickelte sich eine komplett offene Partie. Beide Mannschaften kamen mit sehenswerten Angriffen zu ihren Torerfolgen – aber die Schrobenhausener Handballer nicht näher ran. Der Blick in Minute 46 auf die Anzeigetafel zeigte immer noch einen Dreitorerückstand der Hausherren (27:30).
Zwei weitere Tore für Moosburg kurz vor Minute 50 und die damit verbundene Führung mit fünf Toren zwang den Heimtrainer zu seiner letzten Auszeit. Der Coach appellierte, nochmals alles zuholen und alle Kräfte für die Schlussminuten zu mobilisieren. Und siehe da: Tatsächlich kam der SSV schnell zu drei Treffern (31:33).
Eine unglaublich spannende Schlussphase entwickelte sich, beiden Teams war die Nervosität anzumerken, auch auf der Tribüne hielt es den einen oder anderen Zuschauer nicht mehr auf seinem Sitzplatz. Allerdings kamen dann zwei äußerst unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen Schrobenhausen im denkbar schlechtesten Zeitpunkt der Partie. Doch auch in Unterzahl mit nur fünf Feldspielern gelang noch der Anschlusstreffer zum 34:35.
Jetzt Angriff Moosburg bei noch verbleibenden 30 Sekunden. Der Ballbesitz musste aus SSV-Sicht schnell her, um noch die Chance zum Ausgleich zu erhalten. Und tatsächlich kam es noch einmal zum Ballgewinn, doch der letzte Tempogegenstoßpass landete beim gegnerischen Torwart. Den letzten Treffer der Partie zum Endstand von 34:36 aus Schrobenhausener Sicht warfen dann die Gäste in den letzten Sekunden.
Enttäuschung beim SSV? Ja, die war erst einmal riesig – und auch verständlich. So einen Kampf über das gesamte Spiel zu liefern und nochmals so eindrucksvoll zurückzukommen wie in der Schlussphase, das war allerdings aller Ehren wert. Beziehungsweise das war wieder Werbung auf höchstem Niveau für den Handballsport in Schrobenhausen.
• Für den SSV spielten: Tim Steinbichler, Kai Greving (beide Torwart), Josua Moritz (3 Treffer), Fabian Tominac (3), Viktor Schlingmann (4), Philipp Pahlke (3), Tobias Kreuzer, Alin Calin, Andreas Häusler (5, davon drei verwandelte Siebenmeter), Sebastian Scherer (1), Hakim Rihabi (6), Simon Schmeer (7) Michael Augustin (2) sowie Vincenz Asam.
baa
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