In der Halbzeitpause des Green-Devils-Heimspiels gegen den TV 1847 Augsburg II wurde Claus-Jürgen Ludwig offiziell verabschiedet. Da kamen noch einmal Erinnerungen hoch – an große Schrobenhausener Basketballzeiten. Doch davor und danach konnten sich die vielen Fans in der Halle auch davon überzeugen, dass es ein paar potenzielle Nachfolger für den langjährigen Leistungsträger gibt und dass gerade etwas „Neues“ entsteht. „Die Euphorie ist spürbar“, sagt Peter Trübswetter nach dem erneut knappen 80:75-Sieg über den bisherigen Tabellenführer.
„Das ist nicht mehr bloß Zufall“
Dass die Begeisterung im Umfeld wieder so groß ist, sei für ihn fast noch wichtiger als die Ergebnisse, betont der Coach. Wobei das eine ja auch mit den anderen zusammenhängt. Green-Devils-Heimspiele in dieser Saison in der Bezirksoberliga Schwaben sind bislang jedenfalls beste Unterhaltung. Und − nach dem dritten knappen Sieg im dritten Match − auch sehr erfolgreich.
„Das ist dann auch nicht mehr bloß Zufall“, meint Trübswetter. Für ihn sei die Fähigkeit, Spiele in der Schlussphase zu entscheiden (das war bei jedem der insgesamt fünf Saisonsiege so), auch ein Ausdruck von Stärke – vor allem im Kopf. „Unsere Spieler glauben an sich und ich glaube an sie. Wir haben jetzt schon ein paar Mal bewiesen, dass wir in dieser Phase voll da sind“, sagt der Chefcoach und schlussfolgert: „So kommen dann solche Ergebnisse zustande.“
Anders ausgedrückt: So kann man auch einen Tabellenführer schlagen, bei dem noch dazu ein paar ehemalige Regionalligaspieler aus dessen Erstvertretung im Aufgebot standen. Doch genau wie sich die Green Devils in der Vorwoche dem Spiel des Tabellen-Drittletzten in Memmingen angepasst hatten, „haben wir uns jetzt dem höheren Niveau angeglichen“, stellt Trübswetter nach der „besten Saisonleistung“ seines Teams fest.
Ein nächster Entwicklungsschritt?
Das alles führte in der erneut stimmungsvollen Mitteschulhalle zu einem erneut hochspannenden Basketballkrimi, bei dem sich trotz konstant knapper Green-Devils-Führung niemand wirklich absetzen konnte. Als dann gegen Ende des dritten Viertels plötzlich die Gäste mit sechs Punkten vorne lagen, wurde auch Trübswetter etwas angespannter. „Wenn wir in dieser Phase den Faden verloren hätten“, sagt er, „wäre es vermutlich nicht so gut ausgegangen.“ Doch das passierte den Green Devils in dieser Saison in der „Crunch Time“ so gut wie nie. Das junge Team bekam auch diesmal das Match schnell wieder in den Griff. Und selbst, als es nach einem Augsburger Dreier zum 71:71 rund zwei Minuten vor dem Ende erneut bedrohlich knapp wurde, regelten es die Gastgeber mit einem 9:4-Lauf auf beeindruckend abgezockte Weise. „Es war ein sehr reifer Auftritt von uns“, sagt Trübswetter: „Und vielleicht auch so etwas wie ein nächster Entwicklungsschritt.“
Das wird sich nun vor allem am nächsten Wochenende zeigen, wenn der Gegner nicht der Tabellenführer – den die Green Devils (jetzt Zweiter) mit dem Sieg überholt haben – sondern der Letzte des Klassements ist. Ja, am Samstag sind die Schrobenhausener beim sieglosen TSV Haunstetten zu Gast. Die Kunst werde es laut Trübswetter sein, die Euphorie auch in so einem Spiel hochzuhalten.
• Das gegen den TV 1847 Augsburg II erfolgreiche Green-Devils-Team: Ralf Bernitt (9 Punkte), Manuel Bostanci (7), Jakob Eiglmeier (7), Josef Eiglmeier, Andrea Garbo (5), Lorenz Höllbauer (4), Sebastian Huber (4), Sebastian Kramer (19), Martin Steiner (1), Felix Trübswetter (16) und Thomas Wenger (8).
SZ