Taekwondo
Gold in Belgrad statt Urlaub – Brandl holt wichtige Punkte für Olympia-Quali

26.09.2023 | Stand 26.09.2023, 18:07 Uhr |

Nächstes Gold für Lorena Brandl aus Pförring. Foto: privat

Eigentlich würde Lorena Brandl momentan zwischen Olympiasiegern und Weltmeistern im Urlaub weilen. Durch ihre WM-Bronze-Medaille im November 2022 war die Taekwondo-Kämpferin vom Team Tiger & Dragon Altmannstein/Mindelstetten von der deutschen Sporthilfe zum „Club der Besten“ nach Italien eingeladen worden, wo derzeit rund 100 deutsche EM-, WM- und Olympia-Medaillen-Gewinner gemeinsam am Strand liegen, Sport treiben und ihre Erfolge feiern. Doch die Pförringerin hatte schließlich schweren Herzens abgesagt. Ein Opfer, das Brandl zur Erfüllung ihres großen Traums allerdings bringen musste.

Denn die Direktqualifikation zu den Olympischen Spielen in Paris befindet sich allmählich auf der Zielgeraden, und die 26-Jährige benötigt dafür weiter Punkte. Und so reiste Brandl am Freitag eben zu den Serbia Open nach Belgrad und nicht nach Kalabrien in den Süden Italiens. „Ich musste absagen, aber jetzt sehe ich die ganzen Bilder der anderen Sportler, und das tut dann schon ein wenig weh“, sagte die Taekwondo-Kämpferin zu dieser verpassten Chance. Immerhin: Es hat sich gelohnt. Brandl holte – wie schon vor zwei Wochen in Polen – Gold und damit weitere zehn Punkte für die Weltrangliste. „Jetzt weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war.“

In der serbischen Hauptstadt bestätigte Brandl (+73kg) ihre starke Verfassung in allen drei Kämpfen. Den Ersten gegen Maisoun Farouk (Ägypten) überstand sie souverän in zwei Runden. Wesentlich enger ging es im Halbfinale zu. Dort wartete mit der erst 17-jährigen Kalina Boyadzhieva ein aufstrebendes Taekwondo-Talent. Die bulgarische Junioren-Weltmeisterin im Kickboxen von 2022 hatte erst im vergangenen Jahr die Sportart gewechselt und besticht Brandl zufolge durch ihre langen Beine und ihre außergewöhnliche Flexibilität. Nach gewonnener erster Runde wurde die Pförringerin in Runde zwei „komplett überrumpelt. So viele Kopftreffer habe ich schon lange nicht mehr kassiert“, sagte Brandl. In der entscheidenden dritten Runde setzte sich dann aber die erfahrenere Kämpferin deutlich mit 14:3 durch. Im Finale gegen die Österreicherin Marlene Jahl machte sie dann ihren Gesamtsieg perfekt – und Olympia war wieder ein Stückchen nähergerückt. „Ich fühle mich echt gut, und die letzten Siege geben mir noch einmal Sicherheit“, freute sich Brandl, für die es am 12. Oktober beim Grand Prix im chinesischen Taiyuan um die nächsten wichtigen Qualifikations-Punkte gehen wird.

Für Brandls Teamkameradin Vanessa Körndl (26) lief es diemal nicht ganz so glatt. Die Altmannsteinerin scheiterte nach gewonnenem ersten Kampf im Viertelfinale an Aya Shehata aus Ägypten.

bts