Bayerische Tischtennis-Meisterschaft
Double-Danzer! Eigengewächs des TV Hilpoltstein holt zweimal Gold

19.01.2025 |

Omnipräsent war der TV Hilpoltstein bei den Bayerischen Tischtennis-Meisterschaften: Matthias Danzer (vorne) gewann in der Einzel- und Doppel-Konkurrenz. Hier ist er zu sehen im Mixed mit Sandra Johanni, die kurzfristig einsprang, weil zwei Spielerinnen krank ausfielen. Die erst 13-jährige Hanna Forgacs und der 15-jährige Noah Heidemann (Fotos am Ende des Artikels) sammelten erste Erfahrungen in einem Erwachsenenturnier dieser Größe. Fotos: Nils Rack/BTTV

Gold im Einzel, Gold im Doppel: Als Matthias Danzer vom Zweitligisten TV Hilpoltstein nach seinem formidablen Auftritt bei den 77. bayerischen Tischtennis-Meisterschaften nach seinem Erfolgsgeheimnis gefragt wurde, gab er im Plauderton fast lakonisch zu Protokoll: „Ich habe halt ein wenig mehr trainiert als sonst.“ Mit seinem zweiten Einzelerfolg nach 2022 hat der 20-jährige Schwabacher den weiß-blauen Titelkämpfen seinen Stempel aufgedrückt. Über Achtungserfolge können sich auch die beiden anderen Hilpoltsteiner, der 15-jährige Noah Heidemann und Hanna Forgacs (13), freuen.

Danzer schaltet erst Rinderer aus, dann Hollo – und erstaunt im Finale alle



Doch zunächst zurück zu Danzer, der die eindrucksvolle Erfolgsserie der Gelb-Schwarzen aus der Burgstadt fortschreibt. Zuvor hatten auch Paul Link, Felix Bindhammer, Benjamin Rösner, Philipp Floritz, Nico Christ, Dennis Dickhardt und Alexander Flemming den Pokal an den Rothsee geholt. Flemming saß zeitgleich im Flieger nach Macau, wo er ab Dienstag beim „Traditional Table Tennis World Cup“ an den Start gehen und seinen Titel in der Kategorie „einfaches Holz“ verteidigen möchte. Von den „glorreichen Acht“ ist also lediglich Danzer übrig geblieben.

Der ließ sich nicht lange bitten und marschierte im Eiltempo durch das 32er-Feld ins Viertelfinale, wo er auf den Titelverteidiger Daniel Rinderer traf. Beide kennen sich aus ihrer Zeit im Tischtennis-Leistungszentrum München und schenkten sich nichts. Schließlich setzte sich Danzer aufgrund seiner spielerischer Klasse und seiner Schlaghärte mit 4:2 durch. In der Vorschlussrunde bekam es Danzer dann mit Mike Hollo vom Drittligisten DJK SpVgg Effeltrich zu tun. Ein ganz unangenehmer Gegner, der mit seiner aggressiven Spielweise enormen Druck ausübt. So entwickelte sich ein Match mit einer völlig anderen Charakteristik. Schnelle, kurze Ballwechsel dominierten, doch Danzer rang Hollo mit 4:2 nieder, wobei er freilich von der hohen Fehlerquote seines Gegners profitierte. Im Finale gegen den an Position eins gesetzten Tom Fabian Schweiger (TSV Windsbach), mit dem er zuvor das Doppel gewonnen hatte, folgte dann die Danzer-Gala. Mit seiner krachenden Vorhand dominierte er die Ballwechsel und holte sich rasch den ersten Durchgang. Als er Schweiger den zweiten Satz mit 12:10 förmlich klaute, war die Vorentscheidung zur Überraschung der rund 200 Besucher gefallen. Danzer ließ sich nicht mehr beirren und verpasste seinem verdutzten Gegner eine in der Höhe nie erwartete 4:0-Abreibung. Damit war der zweite Erfolg nach 2022 perfekt, Danzer konnte gut gelaunt die Heimreise nach Schwabach antreten.

Talente sammeln Erfahrung

Auch Noah Heidmann, der erstmals bei den „Großen“ mitwirkte, durfte mit seinem Abschneiden vollauf zufrieden sein. Der 15-Jährige, dessen größter Erfolg der Gewinn der bayerischen Top-10 der U 19 ist, hatte mit zwei Einzelerfolgen in seiner Vorrundengruppe sein persönliches Ziel („ein Spiel gewinnen wäre cool“) bereits übertroffen. Auch, wenn er sich im Achtelfinale dem Ex-Hilpoltsteiner Hermann Mühl-bach mit 1:4 beugen musste, zeigt seine Leistungskurve weiter nach oben. An ihm und seinem jüngeren Bruder Felix werden die Hilpoltsteiner sicher noch viel Freude haben. Ganz so weit ist Hanna Forgacs noch nicht. Immerhin konnte sich die 13-Jährige in der Vorrunde über einen Einzelsieg in der freilich erschreckend schwach besetzten Frauenkonkurrenz freuen. Der Gang in die Oberpfalz hatte sich für das Hilpoltsteiner Trio jedenfalls gelohnt.

HK