Tolles Tenniswetter, spannende Spiele und eine Vielzahl von Zuschauern auf allen drei Anlagen: Die Verantwortlichen des SV Karlshuld konnten am vergangenen Wochenende mit dem Verlauf der mittlerweile 38. Donaumoos Open rundum zufrieden sein. Aber auch die Aktiven wirkten glücklich, denn Cheforganisator Wolfgang Prummer und sein Team sorgten wieder für ein perfekt geplantes Turnier.
• Herren 40
In dieser Altersklasse gingen heuer gingen 16 Teilnehmer an den Start. Und dieses Feld war ausgesprochen stark besetzt. So rutschte Lokalmatador Josef Lehmeier mit seiner Leistungsklasse (LK) 10,9 nur gerade noch so ins Tableau. Der topgesetzte Evgeny Trushin (Deutsche Rangliste, Position 68) von der DJK Würmtal musste dann schon in der ersten Runde seine Koffer packen – und den an Nummer zwei geführten Christophe Piot (DR 92) vom TC Neutraubling erging es nicht viel besser: Er verlor im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Bernd Schütze (LK 4,4) vom TC Harlaching München. Von den vier Neuburger Tenniscracks, die angetreten waren, konnte sich ebenfalls keiner so recht durchsetze: Die Halbfinalpartien fanden komplett ohne sie statt.
Zurück zu Schütze: Er wusste im Endspiel gegen Matthias Schebitz (DR 144) vom SV Weichering voll zu überzeugen und setzte bereits im ersten Satz mit 6:0 durch. Die langen Grundlinienduelle zwischen den beiden Finalisten setzten sich im zweiten Durchgang fort, wobei man als Zuschauer nie den Eindruck hatte, das Schebitz so unterlegen war. Trotzdem gewann Schütze auch diesen Satz deutlich mit 6:2 – und holte sich hiermit den Siegerpokal.
Spät am Sonntagabend schickte der Mann vom TC Harlaching übrigens noch eine Mail an Turnierchef Prummer, in der er sich ausdrücklich beim SVK bedankte. Der genaue Wortlaut: „Nochmals ein großes Lob für das Turnier. Es macht sensationell viel Spaß bei Euch dort zu spielen.“ Dass dieses Kompliment in Karlshuld sehr erfreut zur Kenntnis genommen wurde, ist wohl müßig zu erwähnen.
• Herren B
In dieser Kategorie mischten wie immer Akteure aus den Leistungsklassen 7,0 bis 25,0 mit. 31 Tennisspieler aus der ganzen Region lieferten sich heuer spannende Wettkämpfe, wobei die Setzliste von Simon Miksch (LK 7,0) vom SV Zuchering angeführt wurde. Der Ingolstädter U18-Stadtmeister zog dann allerdings im Viertelfinale gegen Marcel Götz (LK 8,4) vom TSV Zusmarshausen den Kürzeren und musste sich verabschieden. In der unteren Hälfte des Tableaus ging es den an Nummer zwei gesetzten Lennard Gössel (LK 7,2) vom TC Grün-Weiß Gräfelfing nicht viel besser: Er unterlag dem späteren Finalisten David Rose (LK 8,3) vom DRC Ingolstadt, der in all seinen Partien überzeugte und nicht zu Unrecht ins Endspiel einzog. Auch der auf Position acht geführte Simon Wäcker (LK 8,9) vom SV Weichering, dominierte lange Zeit seine Partien und war auch schon auf dem Weg ins Halbfinale, ehe er von Krämpfen geplagt gegen den späteren Sieger Mario Kljajic (LK 10,4) von der DJK Ingolstadt im Match- Tiebreak mit 5:10 das Nachsehen hatte.
Nachdem Rose im Halbfinale gegen seinen Vereinskollegen Benjamin Stark (LK 7,9) an seine Leitungsgrenzen gehen musste (6:4, 5:7 und 10:3), konnte er im Finale gegen Kljajic nur noch im ersten Satz mithalten. Dieser ging trotzdem mit 6:4 an seinen Kontrahenten, der dann im zweiten Durchgang endgültig nicht mehr zu bremsen war (6:0) und hierdurch den Titel 2024 bei den Herren B einfuhr.
• Herren A
Hier traten heuer 32 Tennisspieler an, um sich den Siegerpokal, die Ranglistenpunkte und das Preisgeld zu sichern. Im Vergleich zu den Vorjahren hatten sich diesmal nicht ganz so viele Topspieler bei den Donaumoos Open in Karlshuld angemeldet – was an den zeitgleich stattfindenden, höher dotierten Turnieren in Waging und Marktheidenfeld lag.
Der topgesetzte Charly Zick (DR 232) vom MTTC Iphitos München wurde zunächst nicht sonderlich gefordert und zog relativ locker ins Halbfinale ein. Sein dortiger Kontrahent Ben Brandl (DR 302) vom TC Friedberg hatte sich in den ersten Runden ebenfalls deutlich durchgesetzt – und auch alle anderen gesetzten Spieler waren bis ins Viertelfinale kaum zu bezwingen.
So wusste auch Moritz Ott (LK 2,0) vom TC Schrobenhausen vollauf zu überzeugen, ehe er in der Runde der letzten Acht und traf auf den erst 15-jährigen Marian Geyer (DR 379) vom TB Erlangen traf. Der junge Bursche aus Mittelfranken wirkte hier dann wie eine Ballwand und brachte jeden Angriffsball von Ott zurück. Prompt unterlag der Schrobenhausener recht deutlich mit 3:6 und 1:6 gegen die Nummer 17 der Deutschen U16-Jugendrangliste.
Im Halbfinale gegen Oscar Bain Moreno de Vega (DR296) vom TC Raschke Taufkirchen konnte Geyer die langen Grundlinienduelle mitgehen und war nicht chancenlos. Die größere Turniererfahrung von Bain Moreno de Vega kam dann aber doch immer mehr zum Vorschein – und er verhinderte mit einem 6:3 und 6:2 den Einzug des Youngsters ins große Finale.
Das andere Halbfinalmatch zwischen Zick gegen Brandl war dann wieder einmal Werbung für den Tennissport. Lange Zeit sah Brandl wie der sichere Sieger aus, und er gewann den ersten Satz auch mit 6:2 – aber dann konnte er dem variablen Spiel von Zick nichts mehr entgegensetzen. Mit 6:4 gewann der Mann vom MTTC Iphitos den zweiten Satz, so dass der Match-Tiebreak entscheiden musste. Dort brachten zwei Stoppbälle von Zick die entscheidenden Situationen: Brandl erlief zwar beide Bälle – aber einen davon setzte er ins Aus, der zweite landete im Netz. Es kam also zu einem glücklichen 10:8 für Zick.
Im großen Finale zeigten Bain Moreno und Zick den begeisterten Fans, dass auch bei einem Aktiventurnier der Kategorie VI hochklassiges Tennis geboten werden kann. Das Endspiel 2024 war definitiv eines der besten und vor allen Dingen spannendsten Duelle in Karlshuld in jüngster Vergangenheit.
Im ersten Satz fand Zick nicht ins Spiel und verlor recht schnell mit 3:6. Im zweiten Durchgang änderte er seine Taktik und führte zu Recht mit 5:2, als plötzlich der Faden bei ihm riss und Bain Moreno vier Spiele in Folge zum 6:5 aus seiner Sicht holte. Ja, der Mann aus Taufkirchen sah jetzt wie der sichere Sieger aus, zumal er eigenen Aufschlag hatte. Zick kam aber zurück und holte sich diesen Satz denkbar knapp im Tiebreak mit 7:6 (7:4).
Also ging es wieder in den Match-Tiebreak – und auch hier spielten beide Akteure sehenswerte Punkte. Ein leichter Vorhandfehler von Bain Moreno brachte Zick schließlich einen Matchball, diesen ließ er sich nicht mehr nehmen und gewann am Ende mit 10:8. Die Konsequenz daraus: Der Akteur des MTTC Iphitos München durfte sich heuer zum ersten Mal in die Siegerliste der Donaumoos Open eintragen.
Wie anfangs bereits erwähnt: Das traditionsreiche Tennisturnier des SV Karlshuld war auch bei seiner 38. Auflage wieder ein voller Erfolg. Die Spieler und Zuschauer fühlten sich auf den Anlagen in Karlshuld, Weichering sowie Königsmoos pudelwohl – sie genossen die familiäre Atmosphäre und das Miteinander beim SVK in vollen Zügen. Das Fazit von Cheforganisator Wolfgang Prummer aus Schrobenhausen: „Ohne das bewährte Engagement von vielen Sponsoren und ohne die tolle Mitarbeit unserer Vereinsmitglieder wäre das alles nicht machbar gewesen. Ich kann allen hierfür wieder nur ein riesengroßes Dank aussprechen.“
SZ
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Der Sieger bei den Herren B: Mario Kljajic (DJK Ingolstadt).
