Normalerweise fegen schnelle Autos über die Piste des Audi-Fahrerlebniszentrums bei Neuburg. Am Sonntag war das Gelände reserviert für flinke Läuferinnen und Läufer. Zum zweiten Mal ging dort die Donau Run Trophy über die Bühne, bei der fast 500 Athleten aller Altersgruppen auf Rekordjagd gingen – oder einfach Spaß auf einem einmaligen Rundkurs hatten.
Die Veranstalter (Donau Run und der TSV Neuburg) boten im Vergleich zur Premiere einen zusätzlichen Anreiz: Die Zehn-Kilometer-Strecke wurde offiziell vermessen und vom Deutschen Leichtathletikverband abgenommen. „Das ist bestenlistensicher und gilt für fünf Jahre“, erläutert Sebastian Mahr, Organisator und früher selbst erfolgreicher Triathlet. Das mit den Bestzeiten ist nicht einfach so dahingesagt: Die asphaltierte Strecke beinhaltet praktisch keine Steigungen. Das verspricht flotte Runden und lockt Läuferinnen und Läufer nicht nur aus der Region. Der spätere Sieger Tobias Ulrich etwa tritt für den Braunschweiger Laufclub an. Natürlich waren bekannte Lokalmatadoren am Start, allen voran Bastian Glockshuber.
Neben dem Hauptlauf über 10 000 Meter gibt es einen Staffelwettbewerb mit drei Läufern über dieselbe Distanz, dazu Kinder- und Schülerläufe. Der U 16-Wettbewerb musste allerdings mangels Anmeldungen ausfallen.
Bei den Bambini machte Luisa Daubmeier vom SV Karlskron mit. „Ich bin einmal hingefallen“, kräht die Dreijährige und lacht. Sie ist nicht das einzige Mitglied der Familie Daubmeier beim Trophy Run: Auch ihre Schwestern Anna und Julia starten. Nur Mama Tina muss wegen einer Erkältung passen.
Schließlich warten die Zuschauer gespannt auf den Hauptlauf. Barbara Hirsch von „Vansy’s Trifamily“ macht sich warm. „Ich will die 40 Minuten knacken“, lautet ihr Ziel. Aus Ingolstadt ist Franziska Weindel zum Staffelwettbewerb angereist. Die 29-Jährige betreibt Laufen erst seit Februar. Katrin und Tabea Mauermann aus ihrer Gruppe „Parkrun Girls“ vervollständigen das Trio, das schließlich den dritten Platz einnehmen wird.
Da, der Startschuss ist gefallen. Die Läuferschar setzt sich in Bewegung. Fünf Pacemaker sind im Einsatz, die Zeiten zwischen 40 und 70 Minuten unterbieten werden und an die sich die Läufer orientieren können. Die Zuschauer feuern auf dem Platz vor dem Kundencenter an; die gesamte Laufstrecke dürfen sie nicht säumen. Andere haben sich auf der Terrasse eingefunden und genießen den Überblick. Rasch hat sich das Feld auseinander gezogen. Tobias Ulrich kommt nach starken 30:27 Minuten als Erster durchs Ziel, gefolgt von Robin Habermann vom TSV Holzmaden mit 31:13 und Bastian Glockshuber vom TSV Neuburg mit 31:41. „Die Strecke ist nicht ganz so schnell, wie ich angenommen hatte. Sie ist kurvig und windanfällig“, sagt der Lokalmatador. Hochzufrieden ist er gleichwohl: Er konnte seine bisherige Bestzeit, die bei 31:50 lag, verbessern. „Ich hoffe, dieser Lauf etabliert sich“, lautet sein Fazit.
Bei den Frauen gewinnt Kathrin Schoßer aus Landshut mit 39:23 vor Anna Liepold vom SC Irgertsheim mit 41:14 und Marion Binder mit 41:56. „Eine tolle Stimmung, ein gutes Rahmenprogramm “, lobt Schoßer.
Nur Barbara Hirsch ist ein wenig geknickt: „Nicht mein Tag.“ Sie hat die 40 Minuten nicht gerissen. Ihr Pacemaker war etwas schneller als angegeben unterwegs und dann kam der Einbruch. Nächstes Mal hat sie aber wieder eine Chance. Obwohl: Eine hundertprozentige Zusage für eine weitere Wiederholung mochte Mahr nicht geben: „Es ist doch sehr viel Aufwand.“ Die Entscheidung werde im November fallen.