Vinzenz Fortner hat es geschafft: Er zählt zu den besten deutschen 800-Meter-Läufern seiner Altersklasse. Bei den Deutschen Meisterschaften in Koblenz belegte der 14-Jährige, der für den TSV Neuburg an den Start geht, den 4. Platz unter 24 Läufern. Fortner und sein Trainer Michael Tragl sind – gelinde gesagt – außerordentlich glücklich über dieses Ergebnis, auf das die beiden seit Monaten hingearbeitet haben.
Super Endspurt beim Vorlauf
Die beiden Vorläufe für die U15 fanden bereits am Freitag statt. Fortner ging im ersten Vorlauf mit einer Zeit von 2,02:05 als Dritter ins Ziel und war damit qualifiziert für den Hauptlauf. Die besten vier Sportler eines jeden Vorlaufs kamen in die Endausscheidung. „Er hat gut mitgehalten und lief in der zweiten und dritten Bahn. Vinzenz legte einen super Endspurt hin“, lobte Tragl.
Am Samstag, beim Hauptlauf, regnete es zunächst. Während des Wettkampfes ließ der Regen zwar nach, aber es nieselte nach wie vor. Aber diese Wetterbedingungen galten natürlich für alle Athleten. Spitzenleistungen waren unter diesen Umständen nicht zu erwarten.
Erwartungsgemäß setzte sich Simon Nüß von den Stadtwerken München an die Spitze. Dicht dahinter positionierten sich sich drei Läufer, die sich teilweise fast Brust an Brust nach vorne kämpften. Nüß siegte schließlich mit 2:01,72. Den zweiten Platz belegte Jakob Fichtner vom SV Preußen Berlin mit 2:02,68, Dritter wurde Fred Fuchß (Unterländer LG) mit 2:02,81 und äußerst knapp dahinter Vinzenz Fortner mit 2:02,98.
„Wir sind happy“, erklärte denn auch Michael Tragl, der auf zwei Dinge aufmerksam machte: Der Unterschied zum Zweitplatzierten beträgt gerade einmal drei Zehntel Sekunden und mit seiner Leistung vom Vorlauf wäre sein Schützling im Hauptlauf sogar Erster geworden. „Vinzenz ist nun in der deutschen Spitze angekommen und diesen Schwung müssen wir jetzt beibehalten“, sagt der Trainer, der eine wirklich außergewöhnlich Woche hinter sich hat: Am Montag zuvor hatte er aus der Hand von Ministerpräsident Markus Söder den Bayerischen Ehrenamtspreis bekommen und wenige Tage später konnte er sich über den Erfolg seines Schülers freuen.
Nächstes Ziel: Zeit unter zwei Minuten drücken
Erst einmal ist für Vinzenz Fortner Urlaub angesagt. Dann aber will Tragl den 14-Jährigen wieder auf dem Neuburger Sportplatz sehen. „Wir trainieren in den Ferien mit den Kindern weiter“, erinnert er. Jetzt sei auch kein Stillstand angesagt. „Unser nächstes Ziel ist es, die 800 Meter unter zwei Minuten zu laufen.“ Der erfahrene Coach weiß: „An der Spitze bleiben, ist oft schwieriger als dorthin zu kommen.“
Und Vinzenz Fortner darf dann auch wieder Weit- und Hochsprung üben. Daran hat er auch Freude, doch diese Disziplinen und Übungen hat ihm Tragl während der Vorbereitungszeit auf die Deutschen Meisterschaften untersagt: „Das Verletzungsrisiko war einfach zu hoch.“
DK
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