Bitteres Aus im Oberliga-Halbfinale
Déjà-Vu-Erlebnis: Gastgeber EC Pfaffenhofen unterliegt Ulm/Neu-Ulm trotz klarer Führung nach Verlängerung

06.08.2024 | Stand 06.08.2024, 12:12 Uhr |

Enttäuscht: Die ECP-Spieler (von links) Jan Tlacil, Michael Wolf und Maddox Schwirtzer nach der Pleite gegen Ulm. Foto: Steffen

Große Enttäuschung bei den Pfaffenhofen Brewers, dem Inline-Hockey-Team des EC Pfaffenhofen. Vor heimischem Publikum endete der Traum von der Meisterschaft in der ersten Oberliga-Saison im Halbfinale.

In einer bis zum Ende spannenden und dramatischen Begegnung unterlagen die Gastgeber den Devils Ulm/Neu-Ulm mit 6:7 nach Verlängerung. Im anschließenden Spiel um Platz drei musste der ECP sich dann Trostberg mit 4:6 (3:4; 1:2) geschlagen geben. Im Finale behielten die Bagders München mit 5:4 die Oberhand gegen Ulm, das somit seinen Titel nicht verteidigen konnte.

Für die Gastgeber hielt das Halbfinale ein bitteres Dé-Jà-Vu-Erlebnis parat. Im dritten Spiel dieser Saison gegen Ulm brachten die Brewers zum dritten Mal einen scheinbar sicheren 3:0-Vorsprung nicht über die Zeit. Die Pfaffenhofener drückten von Beginn an mächtig auf das Tempo und schienen den Favoriten zunächst förmlich zu überrollen. Es waren noch keine fünf Minuten gespielt und die Brewers führten nach Treffern von Jan Tlacil (2x) und Andre Oesterreich mit 3:0. Allzu stark beeindruckt oder gar geschockt zeigten sich die Gäste allerdings nicht, schafften schnell den Anschluss und bis zur Pause sogar den Ausgleich.

Diese erneut verspielte klare Führung verunsicherte jetzt aber die Brewers, die nach dem Wechsel zeitweise ins Schwimmen gerieten und viel zu hektisch agierten. Dagegen zogen die erfahrenen Ulmer ruhig und konzentriert ihr Spiel auf, warteten geduldig auf Fehler des Gegners und nutzten diese auch gnadenlos aus. Innerhalb von sieben Minuten legten sie weitere drei Treffer nach, wobei Torhüter David Schätzl, der hielt was zu halten war, oft von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde und sich darüber auch lautstark beschwerte.

Obwohl für viele im Stadion die Partie angesichts des klaren Rückstandes bereits gelaufen war, bewiesen die Brewers große Moral. Sie kämpften sich zurück ins Spiel und der Anschlusstreffer von Tlacil zum 6:4 zehn Minuten vor dem Ende läutete eine Aufholjagd ein. Kurze Zeit später konnte der ECP-Torjäger weiter verkürzen und zwei Minuten vor der Schlusssirene war es Maddox Schwirtzer, der erst diese Woche neben Lukas Usselmann in den Perspektivkader 2025 der Nationalmannschaft berufen wurde, der den vielumjubelten Ausgleich besorgte. 20 Sekunden vor Schluss leisteten sich die Gastgeber allerdings eine unnötige Strafzeit, Niki Schünemann musste auf die Bank.

Für die Hausherren bedeutete dies, in Unterzahl in die Verlängerung zu starten und diese Chance ließ sich der clevere Titelverteidiger nicht entgehen. Stefan Rodrigues traf nach knapp einer Minute zur Entscheidung. „Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, einen sicheren Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das ist sehr bitter,“ zeigte sich ECP-Kapitän Sven Marb sehr geknickt. Ohne Tlacil verloren die Brewers das anschließende bedeutungslose Spiel gegen Trostberg mit 4:6. Die ECP-Tore erzielten Michael Wolf (2), Patrick Riegler und Schwirtzer.

oex


Pfaffenhofen Brewers: Schätzl, Weiner, Wolf, Riegler, Rehak, Osterreich, Schwirtzer, Souton, Fichtenau, Schünemann, Eisenhofer, Lohrer, Schmidt, Marb, Tlacil.

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