Die Niederlagen werden knapper. Doch da es am Ende eben Niederlagen bleiben, bringt es die Schrobenhausener Green-Devils-Basketballer keinen Schritt nach vorne. Ein Ergebnis wie das 77:79 beim VSC Donauwörth schmerzt im vielleicht bald schon aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga Süd nun ganz besonders.
Wie gegen ESV Staffelsee: 15 verhängnisvolle Minuten
1,9 Sekunden standen auf der Uhr, als die Schrobenhausener noch einmal per Einwurf hinter dem Donauwörther Korb an den Ball kamen. „Wir hätten sogar noch eine schöne Option für den freien Wurf gehabt“, beschreibt Coach Florian Breitkreutz die spannende Schlussphase: „Doch ärgerlicherweise haben wir den Ball dann nicht kontrollieren können.“ Statt sich mit zwei Punkten in die Verlängerung zu retten oder mit einem Dreier sogar die Partie zu gewinnen, mussten die Schrobenhausener mit hängenden Köpfen das Feld verlassen. „So ein Spiel tut besonders weh“, weiß Breitkreutz.
Wie schon gegen den ESV Staffelsee in der Vorwoche, so hätten die abstiegsbedrohten SSV-Basketballer auch dieses Spiel gewinnen können. Wie schon gegen den ESV Staffelsee hatten sie sich die Ausgangsposition aber wieder einmal unnötig verkompliziert. „Wir sind mit viel mehr Energie reingekommen als zuletzt gegen Staffelsee“, so Breitkreutz. Irgendwann habe sich sein Team aber offenbar gedacht, „dass die Donauwörther wohl einen Vorsprung brauchen“, fügt er ironisch an. Beim Heimspiel vor einer Woche waren es die ersten eineinhalb Viertel, die sein Team verschlafen hatte – diesmal war es ungefähr die Phase zwischen der fünften und der 19. Minute. Aus einer 4:3-Führung der Gäste wurde ein 22:44-Rückstand.
„Moral hilft nichts, wenn man es vorher verbockt“
Dass sich die Green Devils nach diesem 22-Punkte-Schock bis zum Ende des dritten Viertels (53:60 aus ihrer Sicht) Stück für Stück wieder heranarbeiteten, dass sie doch noch am Sieg schnupperten – weil Johannes Dengler kurz vor Schluss per Dreier zum 77:79 verkürzte und der VSC in der letzten Minute fünf Freiwürfe in Folge vergab – spreche erneut für die richtige Einstellung. „Doch die Moral ist schön und gut“, sagt der Coach: „Sie hilft nur leider nichts, wenn man es vorher verbockt hat.“ Mit einer etwas kürzeren „Auszeit“ und etwas mehr Abgeklärtheit hätte man auch dieses Match gewinnen können, im verzweifelten Kampf um den Klassenerhalt in der Bayernliga Süd wohl sogar gewinnen müssen. „Aber wir kriegen es zurzeit einfach nicht hin. Das ist frustrierend“, so Breitkreutz. Am Ende sagt er dasselbe wie nach dem Heimspiel vor einer Woche, bei dem sich die Schrobenhausener nach einem 9:27 im ersten Viertel ebenfalls erfolglos zurückgekämpft hatten: „15 Minuten Pause innerhalb eines Spiels können wir uns nicht erlauben.“
Die nächsten drei Gegner sind drei Spitzenteams
Mit Blick auf die Tabelle können sich die Schrobenhausener auch kaum noch Niederlagen erlauben. Doch leichter als jetzt in Donauwörth wird das Programm in den kommenden Wochen ehrlicherweise nicht: Am Sonntag (Spielbeginn um 17 Uhr) geht es zum Tabellenzweiten, den SV Wacker Burghausen, danach zum Vierten, den TSV München Ost – und wiederum eine Woche später kommt der Tabellenführer BG Illertal in die Schrobenhausener Mittelschulhalle. Drei Spitzenteams als nächste Gegner machen nicht gerade optimistisch. „Aber es hilft ja nichts. Wir müssen weitermachen und schauen, was noch geht“, sagt Breitkreutz.
• Das in Donauwörth knapp unterlegene Schrobenhausener Green-Devils-Team: Johannes Dengler (23 Zähler), Josef Eiglmeier (3), Simon Ettenreich, Jonas Fiß (2), Lorenz Höllbauer (2), Sebastian Huber (1), Sebastian Kramer (7), Ferdinand Lange, Claus-Jürgen Ludwig (25), Moritz Schäfer (12), Martin Steiner und Moritz Weidner (2).
SZ