24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Scheider, Rockenfeller, Tomczyk: Audi feiert Geburtstag mit drei DTM-Champions in der „Grünen Hölle“

17.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:59 Uhr

Im Design an den Audi V8 quattro aus der Saison 1992 angelehnt: Im R8 LMS mit der Startnummer 40 (und der Jahreszahl des Jubiläums) gehen die drei ehemaligen DTM-Champions Mike Rockenfeller (2013), Timo Scheider (2008 und 2009) und Martin Tomczyk (2013) an diesem Wochenende als Team beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife an den Start. Fotos: Imago Images/Audi

Vor 40 Jahren wurde im Herbst 1983 die heutige Audi Sport GmbH als quattro GmbH gegründet. Die Fahrzeuge mit der roten Raute stehen bei Audi für Leistung und Sportlichkeit. Mit den 24 Stunden auf dem Nürburgring beginnen an diesem kommenden Wochenende die Feierlichkeiten zum Geburtstag.



Die erfolgreiche Audi-Tochter kommt auf mehr als 250000 produzierte Fahrzeuge allein in den vergangenen zehn Jahren und hat mehr als 400 Motorsporttitel gewonnen. Für den Festauftakt sind die 20,832 Kilometer, 73 Kurven und Höhenunterschiede von mehr als 300 Metern auf der legendäre Nordschleife – auch bekannt als „Grüne Hölle“ – des Nürburgrings natürlich äußerst bewusst gewählt. Trotz der vielen Erfolge in Le Mans und der DTM mit dem Norisring als Heimrennen hat keine andere Rennstrecke die Audianer so geprägt. Mit dem Kurs in der Eifel verbindet sie eine enge Beziehung – sowohl im Rennsport als auch bei den High-Performance-Fahrzeugen der Serie. Bereits seit 2002 ist Audi Sport offizieller Partner des 24-Stunden-Rennens. Seit 2009 startet der Audi R8 LMS beim Eifel-Marathon, der zu den jährlichen Highlights von Audi Sport customer racing zählt. Die Kundensportabteilung ist seit 2011 Teil der damaligen quattro GmbH. Wie lange noch, ist eine aktuelle Frage (siehe Artikel am Textende). Mit bislang sechs Gesamtsiegen sowie drei weiteren GT3-Klassensiegen ist Audi der erfolgreichste Hersteller in der GT3-Ära des Langstreckenklassikers in der „Grünen Hölle“.

Berühmte Lackierungen der Audi-Motorsportgeschichte



Bei der diesjährigen Ausgabe (Start am Samstag um 16 Uhr/RTL Nitro live) treten die vier Audi R8 LMS der Audi Sport-Teams anlässlich des 40. Geburtstags mit Retrodesigns an, die berühmten Lackierungen aus der Motorsportgeschichte von Audi aufgreifen. Passend zum Jubiläum starten die ehemaligen DTM-Champions Mike Rockenfeller (2013), Timo Scheider (2008 und 2009) und Martin Tomczyk (2011) mit der Startnummer 40. Ihr Audi R8 LMS des Audi Sport Team Scherer PHX ist optisch an den Audi V8 quattro DTM von 1992 angelehnt.

„Wie ein Schulkind am ersten Schultag“, fühlte sich Scheider zurück im Audi auf der Nordschleife. Für Tomczyk war der „Kaltstart“ ohne Rhythmus herausfordernd, aber die Nachricht im Qualifying „nur zweieinhalb Sekunden von der Pole Position entfernt“, umso erstaunlicher – und „ein ziemlich gutes Gefühl“, wie der Rosenheimer mit einem Schmunzeln sagte. Die Oldies (39, 44 und 41 Jahre alt) wollen es den Jungs auf der Piste zeigen. „Wir müssen fehlerlos sein“, sagte Rockenfeller. Das ist der Weg zum (auch angepeilten) Sieg.

„Der Nürburgring ist die härteste Rennstrecke der Welt“



Aufgrund ihrer anspruchsvollen Streckencharakteristik ist die Nordschleife nicht nur eine motorsportliche Herausforderung, sondern auch ein Gradmesser für die Serienfahrzeuge der Audi Sport GmbH. Jedes neue R- und RS-Modell absolviert während seiner Entwicklungsphase mehrere Tausend Kilometer auf dem abwechslungsreichen Eifelkurs. „Der Nürburgring ist die härteste Rennstrecke der Welt. Er ist für uns ein magischer Ort und deshalb ist das 24-Stunden-Rennen perfekt geeignet, um dort in unseren 40. Firmengeburtstag zu starten“, sagt Rolf Michl, der Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und Motorsportchef von Audi. „Die Nürburgring-Nordschleife gilt als Mekka für alle Motorsportfans. Das 24-Stunden-Rennen gehört für mich zum Schönsten, was man im Motorsport erleben kann. Aber auch für die Entwicklung unserer Serienautos ist der Nürburgring essenziell. Alle unsere Modelle werden dort unter extremen Bedingungen getestet und zur Serienreife gebracht.“

TE-Vorstand Oliver Hoffmann, der auch Beiratsvorsitzender der Sport GmbH, ist sagt: „Wir haben ein klares Ziel: Die sportliche DNA der Vier Ringe erfolgreich in die elektrische Zukunft zu tragen.“ Damit ist werkseitig vor allem die Formel 1 ab 2026 gemeint, aber auch das Dakar-Projekt.

reh/DK



STAMPFT AUDI DEN KUNDENSPORT EIN?



Ab 2026 tritt Audi in der Formel 1 an – legt der Autobauer schon früher als gedacht fast den gesamten Fokus auf das Prestige-Projekt von Audi-Chef Markus Duesmann? Wie das Branchenportal „Motorsport-Total.com“ jetzt berichtet, soll das Audi Sport Customer Racing, bekannt als Kundensport, zum Ende dieses Jahres eingestellt werden. Das hieß nach dem werksseitigen Ausstieg aus der DTM, der Formel E und der Einstellung der LMDh-Pläne für einen Langstrecken-Prototypen würde auch das sportlich so erfolgreiche Geschäft mit den Kundenteams eingestampft – die Audis komplett aus der DTM und anderen GT3-Serien verschwinden. Dafür solle aber überraschenderweise das bisher auf drei Jahre angelegte Dakar-Projekt ausgebaut werden.Bei Audi hielt man sich dazu bedeckt.

DK