Jecken jubeln, Hilpoltstein hadert
2. Tischtennis-Bundesliga: TV verliert in Karnevalshochburg Mainz – Chance auf Tabellenführung nicht genutzt

24.11.2024 | Stand 24.11.2024, 15:45 Uhr |

Matthias Danzer musste in Mainz beide Einzel mit 0:3 abgeben. Foto: Tschapka

Die Tischtennis-Spieler des TV Hilpoltstein hatten in der Karnevalshochburg Mainz wenig zu lachen. Durch eine am Ende unerwartete 4:6-Niederlage beim ersatzgeschwächten Bundesligaabsteiger 1. FSV Mainz 05 wurde die Siegesserie der Burgstädter jäh gestoppt. Statt am dritten Advent um die Herbstmeister-schaft in der 2. Bundesliga zu spielen, bleibt den Mittelfranken weiter die Verfolgerrolle.1:1 nach den Doppeln

In Mainz galt der Blick zunächst dem Spielberichtsbogen. Denn: Immer, wenn die Mainzer in dieser Saison in Bestbesetzung antreten konnten, entschieden sie die Spiele für sich, zuletzt auch gegen das Spitzenteam 1. FC Köln (6:3). Und siehe da: Mainz musste auf Albert Vilardell verzichten. Für den spanischen Materialspieler kam Johannes Willeke zum Einsatz. Dieser ist in seinem „richtigen Tischtennisleben“ für die zweite Garnitur der Domstädter in der viertklassigen Regionalliga Südwest unterwegs. Eine Steilvorlage für den TV Hilpoltstein. Normalerweise jedenfalls. Zunächst konnten die Gäste aus dieser Konstellation Kapital schlagen, auch, wenn sie dafür Schwerstarbeit zu leisten hatten. Dabei kosteten Alexander Flemming und sein Partner Petr Fedotov gegen Fadeev/Willeke ihr Doppel bis zur Neige aus. Nach der Abwehr von insgesamt vier Matchbällen holten sich die Hilpoltsteiner mit 16:14 im fünften Satz den Sieg und konnten zum 1:1-Zwischenstand egalisieren, nachdem Juan Perez und Matthias Danzer am Nebentisch trotz starker Phasen die zweite Doppe-Saisonniederlage hatten hinnehmen müssen.

Entscheidung im hinteren Paarkreuz

Es war der passende Auftakt für ein ganz enges Match. Im vorderen Paarkreuz lief es recht gut. Sowohl Flemming als auch Fedotov mussten sich zwar dem englischen Nationalspieler Tom Jarvis beugen, konnten aber das deutsche Nachwuchsass Kirill Fadeev bezwingen.

Die Hoffnung: Das hintere Paarkreuz würde es schon richten, wie schon so oft in der laufenden Saison. Vor allem Perez stand im Fokus. Der spielt eine überragende Vorrunde und fuhr zunächst auch den Pflichtsieg gegen Ersatzmann Willeke ein (3:0). Doch dann kassierte er gegen einen freilich großartig auftretenden Italiener John Oyebode eine überraschende Niederlage (0:3). Es war erst die zweite in der Hinrunde. Doch weitaus schlimmer erwischte es Danzer. Zunächst stand er gegen Oyebode, den er im Frühjahr noch bezwungen hatte, auf verlorenem Posten. Großartige Bälle wechselten in unschöner Regelmäßigkeit mit vermeidbaren Fehlern ab. So gab der Schwabacher eine 8:3-Führung im ersten Satz buchstäblich aus der Hand und unterlag mit 9:11. Davon sollte er sich nicht mehr erholen (0:3).

Im zweiten Einzel gegen den Anti-Top-Spieler Willeke lief dann gar nichts mehr zusammen. Danzer, der mit seinen flüssigen Bewegungen auf seine Lockerheit angewiesen ist, verlor gegen Willeke, der jeden Ball traf, mit zunehmender Spieldauer vollends seinen Faden (0:3). „Ihm fehlt die Abgebrühtheit, ein solches Match trotz widriger Umstände für sich zu entscheiden. Da muss er jetzt durch“, nahm Kapitän und Mentor Flemming seinen jungen Mannschaftskollegen in Schutz. So kassierte Hilpoltstein eine ebenso ärgerliche wie vermeidbare Niederlage. „Auch kein Beinbruch, das wirft uns jetzt nicht um.“, kommentierte „Buddha“ Flemming trocken.

HK