Déjà-vu-Erlebnis für die Coyoten
2. Judo-Bundesliga: ESV Ingolstadt verliert wie im Vorjahr zum Auftakt mit 6:8 gegen das Topteam aus Karlsruhe

21.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:41 Uhr
Sabine Kaczynski

Wuchs in seinem ersten Kampf über sich hinaus: Ingolstadts Georgios Aslanidis (links) gelang gegen den favorisierten Karlsruher Vladimir Gajic ein überraschender Sieg.

Am ersten Wettkampftag der 2. Judo-Bundesliga wartete auf den ESV Ingolstadt ein echtes Déjà-vu: Denn die Coyoten trafen mit Vorjahresmeister Budo-Club Karlsruhe nicht nur auf den gleichen schweren Auftaktgegner wie im Vorjahr – auch das Ergebnis war im Vergleich zur vergangenen Saison gleich. Denn auch heuer mussten sich die Ingolstädter – diesmal allerdings in der heimischen ESV-Halle – mit 6:8 geschlagen geben.

„Beide Runden gingen leider mit 3:4 an unseren Kontrahenten. Im zweiten Durchgang hatte ich auf unsere Gewinn-Garanten gesetzt, die aber diesmal keine Punkte einfahren konnten“, bedauert Trainer Sebastian Zimmermann. „Manchmal läuft es einfach nicht so, wie man es sich vorstellt – und das Karlsruher Team ist unglaublich stark.“ Nach wie vor ist es für den Coach ein Rätsel, warum diese überlegene Mannschaft nicht in die Bundesliga aufgestiegen ist. „Solange solche Entscheidungen getroffen werden dürfen, müssen wir damit leben“, sagt Zimmermann, der sich über die Glückwünsche seitens der Fans angesichts des knappen Ergebnisses zwar freute, aber auch sagt: „Es bleibt trotzdem ein verlorener Kampf – und es fällt mir ein bisschen schwer, das zu akzeptieren.“

Vor über 300 Zuschauern und bei bester Stimmung starteten die Coyoten furios: Paul Leitermeier (-60 kg) siegte nach rund einer Minute mit Ippon, verletzte sich jedoch schwer und kam mit Verdacht auf Schulter- bzw. Armbruch ins Krankenhaus. Zwar bestätigte sich die ursprüngliche Diagnose nicht, für den nächsten Kampf am 15. April wird der Augsburger, der für die Coyoten antritt, jedoch ausfallen. Christopher Sommer (-100 kg) und Michael Graßer (-81 kg) verloren dann ihre Kämpfe, bevor Jannik Morkus (-66 kg) den Wettkampftag mit seinem Sieg wieder offen gestaltete.

Lucas Kuttalek (-73 kg) und Nikos Moulatze (-90 kg) mussten sich ihren Karlsruher Kontrahenten geschlagen geben, bevor Georgios Aslanidis beim +100-Kampf gegen den Favoriten Vladimir Gajic ein Überraschungssieg gelang: „Obwohl Aslanidis noch ein junger und mit rund 105 Kilo gar kein echter +100-Kämpfer ist – Gajic wiegt rund 150 Kilo – hat er seinen sehr erfahrenen und kräftigen Gegner bereits nach 15 Sekunden mit einem perfekten Wurf zu Boden gebracht und den Kampf gewonnen“, erzählt Zimmermann.

Der zweite Durchgang startete für die Ingolstädter mit einer Niederlage: „Leider konnte Benedikt Morkus als Ersatz die Leistung von Leitermeier nicht wiederholen und verlor seinen Kampf“, bedauerte Coyoten-Coach Zimmermann, der im Anschluss einen Sieg seines Schützlings Matthias Werner bejubeln konnte. Und es blieb spannend: Das nächste Duell ging zwar zugunsten der Karlsruher aus, doch danach hatten wieder die Ingolstädter die Nase vorn: Sowohl Tsanidis Dimitrios als auch Lucas Kuttalek gewannen ihre Duelle: „Lucas zeigte sich in der zweiten Runde verbessert, hat sehr gut gekämpft und verdient gesiegt“, fand sein Trainer, der nach diesem Gleichstand jedoch vergeblich auf weitere Punkte wartete. Denn Valentin Larasser musste sich seinem Gegner genauso geschlagen geben wie Aslanidis beim zweiten Duell mit Gajic – allerdings erst nach vier Minuten und ohne Ippon.

„Die Jungs haben alles gegeben, ich kann keinem einen Vorwurf machen. Respekt an das Team von Karlsruhe, es war ein sehr fairer Wettkampftag, der viel Werbung für den Judosport gemacht hat“, war Zimmermann trotz der Niederlage zufrieden. Jetzt liegt der Fokus auf dem nächsten Gegner, dem Judo-Team Rheinland: „Letzte Saison haben wir zuhause 9:5 gegen sie gewonnen – auch wenn es nicht einfach wird, müssen wird diesmal auch auswärts einen Sieg einfahren“, fordert Zimmermann.

ska