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Ingolstadt Dukes bitten zur Endspiel-Party – und müssen wohl zwei Spieler verabschieden

11.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:19 Uhr

Abschied aus Ingolstadt: Passempfänger Normen Schumm. Foto: Lüger

Gut, dass seine Lieblingsmannschaft nicht im Einsatz ist. Wenn im Super Bowl der NFL in der Nacht zum Montag die Philadelphia Eagles auf die Kansas City Chiefs treffen, dann kann Michael Maier zumindest seine stark angekratzte Stimme etwas schonen.

Ansonsten wird es für den Abteilungsleiter der Ingolstadt Dukes dennoch ein aufregender Abend, nicht nur wegen des großen Finales – indem seine Seattle Seahawks aber zusehen müssen.

Die konnte Maier immerhin im November beim großartigen ersten NFL-Spiel auf deutschem Boden in der Münchner Arena bereits nach vorne brüllen. Die Footballer des TV 1861 bitten nun erstmals nach der langen Corona-Pause wieder zu einer Super-Bowl-Party: am Sonntag ab 22 Uhr im Sporttreff am Unterlettenweg in Ingolstadt-Unsernherrn.



Zwei Vereine, eine Party
„Eine coole Geschichte“, nennt Maier auch, dass die Ingolstadt Maniacs als zweiter, kleinerer Football-Verein der Stadt ebenso vertreten sind und die Verbindung gesucht wird. „Ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so der Dukes-Chef. Die Plätze im Lokal sind schon gut gebucht. Ab Mitternacht gibt es immerhin gleich zwei große Leckerbissen: einmal spezielles amerikanisches Essen, dann kurz darauf den Kick-off des wie immer mit Spannung erwarteten Endspiels. „Die Eagles machen es“, ist sich Maier sicher. Das Team aus Philadelphia sieht er mit einer speziellen Taktik: Die Defensive werde sich auf den Fuß von Patrick Mahomes konzentrieren und ihn dort bald und hart attackieren. „So schalten die ihn aus.“ Der Star-Quarterback der Chiefs und frisch gekürte MVP (wertvollster Spieler) der gesamten Liga schleppt eine schwere Bänderverletzung mit ins Finale. „Wenn der fit ist“, glaubt Maier, „hat Philly wenig Chancen.“



Ingolstadt Dukes planen Saison
Während die Football-Welt in die USA nach Arizona zum Super Bowl blickt, laufen in Ingolstadt auch die Vorbereitungen für die erste GFL1-Saison nach der strahlenden Rückkehr der Dukes ins deutsche Oberhaus intensiv weiter. Zwei größere Personalien machen gerade die Runde. So wird Passempfänger Normen Schumm das Team nach gut drei Jahren an der Donau verlassen. Den 23-Jährigen zieht es zu Zwillingsbruder Niklas, der weiter bei der Frankfurt Galaxy in der European League of Football (ELF) angreifen will. „Ohne euch würde ich jetzt nicht da stehen, wo ich jetzt bin“, verabschiedete sich Normen Schumm von den Dukes. Sein bisheriger Vereinsboss Maier ruft ihm hinterher: „Traurig für uns, aber sein Abschied hatte sich abgezeichnet. Normen hat sich diesen nächsten Schritt in seiner Karriere auch wirklich verdient.“

Verlässt Leon Müller die Dukes?
Den dürfte nach Lage der Dinge ebenso Abwehrtalent Leon Müller nehmen, der als Monster in der Defensive Line die Gegner in der abgelaufenen GFL2-Saison in Angst und Schrecken versetzte. Der junge Münchner mit großem Potenzial könnte an das New Mexico Military Institute gehen, was aber noch nicht in trockenen Tüchern zu sein scheint. Das renommierte Junior College in der „Ufo-Stadt“ Roswell , das in den vergangenen Jahren schon nationaler Champion war, besuchte vor langer Zeit der legendäre Quarterback der Dallas Cowboys, Roger Staubach.
Doch den Dukes wird auch ohne die bisherigen Leistungsträger nicht bange. Maier verweist auf den vielleicht wichtigsten Neuzugang, der nicht auf dem Rasen, sondern an der Seitenlinie stehen wird.

Der extrem erfahrene Ron Ernst wagt nach 30 Jahren als Cheftrainer des Ripon College in Wisconsin mit 65 Jahren ein Übersee-Abenteuer und stößt als Defensive Coordinator zu den Ingolstädtern. „Der wird uns extrem weiterbringen“, glaubt Maier. Wortwörtlich ernst wird es heuer für seine Jungs erstmals richtig am 21. Mai mit dem GFL1-Auftakt beim Auswärtsspiel in Ravensburg. Bis dahin sollte auch jeden Fall Maiers Stimme wieder ganz in Ordnung sein, denn dann ist sie wirklich gefragt.

DK