Vor 1325 Zuschauern in Vilsbiburg
Fünf-Satz-Krimi: Rote Raben ringen NawaRo im Volleyball-Derby nieder

22.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:57 Uhr

Packende Netzduelle beim Derby zwischen Vilsbiburg (im Angriff) und Straubing (von links): Wilmarie Rivera, Lisa Arbos, Linda Andersson (Nr. 12), Birte Stuut, Antonia Herpich und Marie Hänle (Nr. 15). −Foto: Gerleigner

Zwei Stunden, 20 Minuten und fünf Sätze dauerte es, bis der Derby-Sieger feststand: Dann hatten die Roten Raben das Niederbayern-Duell der Volleyball Bundesliga gegen NawaRo Straubing mit 3:2 (25:15, 25:16, 24:26, 23:25, 15:13) gewonnen.

Vor 1325 Zuschauern in der Ballsporthalle dominierten die Gastgeberinnen zunächst klar, dann holte sich Straubing die umkämpften Sätze drei und vier, ehe das Team von Florian Völker im Tiebreak das letzte Wort hatte. Mit Zuspielerin Wilma Rivera, Dayana Segovia auf Diagonal, Suvi Kokkonen und Lisa Arbos im Außenangriff, Yeisy Soto und Britte Stuut im Mittelblock sowie Kirsten Knip als Libera gingen die Raben in die Partie und waren gleich voll da. Über 9:3 zogen sie auf 14:5 davon, Straubing hatte große Annahmeprobleme und zudem den Vilsbiburger Angriffen in dieser Phase sehr wenig entgegenzusetzen. Logische Folge war ein souveränes 25:15 im ersten Satz.

Im zweiten Durchgang sah es eine Zeitlang so aus, als könnte NawaRo das Match etwas offener gestalten. Doch die Raben blieben stets in Front und bauten ihr 17:12 mit einem Sechs-Punkte-Lauf auf 23:12 aus; wenig später machte Lisa Arbos mit einem krachenden Angriff zum 25:16 den Satz zu.

Ein anderes Bild bot sich den Fans im dritten Abschnitt: Während Vilsbiburg das Niveau der ersten beiden Sätze nicht halten konnte, bissen sich die Gäste nun richtig in das Match hinein. Zwar münzten die Raben ein 8:11 in eine vorübergehende 13:11-Führung um; in der spannenden Schlussphase des Satzes aber lagen sie meist ein, zwei Punkte zurück, und so verwandelte Straubing seinen zweiten Satzball zum 24:26.

Nun lag das Momentum auf Seiten der Gäste, was den Raben einen frühen 1:6-Rückstand bescherte; Channon Thompson kam für Lisa Arbos auf Außen; es folgte ein Vilsbiburger Zwischenspurt von 8:14 auf 15:16. Allerdings zog Straubing dann auf 16:23 davon, und auch die zweite Raben-Aufholjagd sorgte zwar für Spannung, aber nicht für die Wende. Am Ende hieß es 23:25, also ging es in den Tiebreak.

Die Raben waren nun in jeglicher Hinsicht gefordert, zumal beim Stand von 1:4 im Entscheidungssatz. Florian Völker brachte Lisa Arbos für Suvi Kokkonen und damit einen neuen Akzent, was sich unmittelbar auszahlte (6:4). Von Vorentscheidung war dennoch keine Spur; beide Teams bewegten sich in der nun extrem stimmungsvollen Ballsporthalle bei 12:12 auf den ultimativen Showdown zu. In der Crunch Time war es Yeisy Soto, die mit Angriffs- und Blockpunkten Verantwortung übernahm, bevor Dayana Segovia den zweiten Matchball zum 15:13 verwertete – Jubel, Freude und Erleichterung im RabenNest!

Die Diagonalangreiferin aus Kolumbien avancierte mit 23 Zählern (bei einer Angriffseffizienz von 50 Prozent) zur besten Scorerin ihrer Mannschaft und wurde als MVP ausgezeichnet. Suvi Kokkonen verbuchte 16, Yeisy Soto 15 und Britte Stuut 13 Punkte (davon 5 im Block). Bei Straubing sammelte MVP Marie Hänle 27 Zähler.

In der Tabelle haben sich die Vilsbiburgerinnen wieder am VC Wiesbaden vorbei auf Rang 7 geschoben, NawaRo bleibt auf Rang elf.