„Meinen Gegner habe ich immer nur im Fernsehen bewundert“
Filip Misolic der Held von Kitzbühel – Roberto Bautista Agut siegt im Finale

01.08.2022 | Stand 01.08.2022, 16:12 Uhr

Erst im Endspiel des ATP-Turniers von Kitzbühel musste sich der junge Filip Misolic aus Graz (rechts) dem erfahrenen Spanier Roberto Bautista Agut in zwei Sätzen geschlagen geben. −Foto: imago images

Eigentlich war alles auf Tennis-Ass Dominic Thiem zugeschnitten beim 250er-ATP-Turnier in Kitzbühel, aber ein 20-jähriger Österreicher rettete die Ehre von Rot-Weiß-Rot. Während Thiem als ehemaliger US-Open-Sieger und vierfacher Grand-Slam-Finalist im Viertelfinale am Deutschen Yannick Hanfmann scheiterte, marschierte Filip Misolic bei seinem ersten ATP-Bewerb ins Endspiel und unterlag erst dort dem Spanier Roberto Bautista Agut mit 2:6, 2:6.

Misolic strahlte trotzdem am ausverkauften Centercourt. „Für mich ist das ein Traum, meinen Gegner habe ich immer nur im Fernsehen bewundert“, sagte der junge Grazer, der schon beim ATP-Challenger in Salzburg kürzlich stark aufspielte und Thiem nur knapp mit 4:6, 5:7 unterlegen war. Misolic war Marathonspieler am Freitag, denn da musste er erst sein tags zuvor wegen Regen ausgefallenes Viertelfinale gegen den Serben Dusan Lajovic (2:6, 7:6, 6:3) nachholen und zwei Stunden später sein Halbfinale gegen Hanfmann (6:2, 2:6, 7:6) bestreiten.

Turnierdirektor Antonitsch strahlt übers ganze Gesicht

Die 5000 österreichischen Fans feierten Misolic trotz der Finalniederlage am Samstag euphorisch und Turnierdirektor Alex Antonitsch strahlte übers ganze Gesicht. „Es war meine beste Entscheidung, Filip eine Wildcard zu geben“, erklärte er. Misolic war als Nummer 205 der ATP-Weltrangliste ins Turnier gegangen und hat durch seinen Finaleinzug über 50 Plätze gut gemacht. Er kassierte außerdem ein Preisgeld von 47.000 Euro, das ist in etwa soviel, wie er bislang als Tennisprofi überhaupt verdient hat. Aktuell ist er bester Spieler des Österreichischen Tennisverbandes im ATP-Ranking. Für Turniersieger Bautista Agut war es der elfte Titel auf der ATP-Tour, der 34-Jährige kassierte 81.000 Euro und verbesserte sich von Position20 auf 18.

− kk


Lesen Sie dazu auch die PNP-Printausgabe vom Dienstag, 2. August 2022 – unter anderem das Trostberger Tagblatt und die Südostbayerische Rundschau.