Handball
ESV 1927 Regensburg ist nun vier Spiele sieglos

12.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:24 Uhr

Der ESV 1927 Regensburg – hier mit Johanna Brennauer – unterlag in Mainz am Ende mit 25:29. Foto: Ulrich Scherbaum/Eibner-Pressefoto

Von Gerd Winkler

Mainz. Binnen vier Wochen waren die Handballfrauen des ESV 1927 Regensburg nun zum zweiten Mal in Mainz gefordert. Mit einem spektakulären 40:30-Kantersieg gegen Aufsteiger SG Bretzenheim sicherten sich die Bunkerladies im Januar die erste alleinige Tabellenführung in der zweiten Bundesliga. Der historische Eintrag in die Annalen ist indes nicht mit Glück gesegnet. Jetzt beim zweiten Abstecher in die Karnevals-Hochburg ging der ESV beim abstiegsgefährdeten FSV Mainz 05 sang- und klanglos unter. Das 25:29 (7:15) schmeichelt Regensburg, das bei 18:26 (53.) einer Packung entgegenschlitterte, ehe die Einheimischen die Zügel schleifen ließen.

Seit dem ersten Auftritt in Mainz sind die Bunkerladies nun sieglos (0/1/3). Weil bis auf Spitzenreiter HSV Solingen-Gräfrath seit Wochen alle Verfolger in schöner Regelmäßigkeit patzen, rangiert der ESV weiterhin auf einem respektablen vierten Platz. Am komenden Samstag gibt Solingen seine Visitenkarte an der Dechbettener Brücke ab. Womöglich mündet die Ergebnisdelle dann in eine Abwärtsspirale.

Was ins Auge sticht: Zum vierten Mal am Stück quittierten die Bunkerladies einen folgenschweren Lauf des Gegners. Beim 25:28 gegen Nord Harrislee gelang den Gästen eine 6:1-Serie zum 13:6 (23.). Eine Woche später in der Bundeshauptstadt beim 25:30 drehten die Füchse Berlin einen 4:8-Rückstand (15.) zum 13:9. Vor Wochenfrist im Heimspiel gegen HL Buchholz-Rosengarten ließ sich der ESV mit 22:19 (49.) in Front liegend nach einem 0:5-Lauf die Butter beim finalen 25:25 teilweise vom Brot nehmen. Die Misere setzte sich in Mainz fort: Die Nullfünfer legten mit einer 8:1-Serie zum 13:6 (28.) die Basis für den dritten Sieg in der neunten Heimpartie.

Der hochgelobte Rückraum der ersten Sechs, in der Regel mit teils beachtlicher Torausbeute der Matchwinner, kam in den 60 Minuten nur zu zehn – inklusive der Notwürfe – Abschlüssen. Halblinks Marleen Kadenbach (4 Würfe, 2 Tore), Ballverteilerin Amelie Bayerl (3/2) und Halbrechts Franzi Peter (3/1) waren selten in der Lage, die 5:1-Deckung von Mainz auszumanövrieren. Einhergehend waren ihre Nebenleute kaum in eine aussichtsreiche Wurfposition zu bringen. Am Kreis konnten Sara Mustafic und Julia Drachsler in Summe nur siebenmal abschließen. Auf Linksaußen visierten Anika Bissel und Johanna Brennauer achtmal das Mainzer Gehäuse an, auf der rechten Seite versuchten sich Nicole Schiegerl und Theresa Lettl siebenmal – die meisten der 15 Versuche entsprangen einem undankbaren Winkel. Zudem war die verletzte Torfrau Steffi Lukau nicht zu ersetzen, die Quote von 28 Prozent spricht Bände.

„Das war nicht die erste schlechte Halbzeit“, kommentierte Csaba Szücs das zwischenzeitliche 7:15. Der Trainer ließ in der Analyse die deprimierenden Zahlen in diesen 30 Minuten sprechen: „Wir leisten uns elf technische Fehler, davon neun Fehlpässe und kassieren sieben Gegenstöße.“ Überdies hätten seine Schützlinge 18 Mal auf das Tor geworfen, aber nur siebenmal getroffen. Letztlich hätten zu viele Einzelaktionen aus dem Stand heraus die Niederlage eingeleitet.