Bei HCD-Niederlage in Landshut
Drei Rote, Handgreiflichkeiten und Klatsche: Deggendorfer Handball-Partie kurz vor Eskalation

14.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:06 Uhr

Ein hartes Foul an Deggendorfs Aaron Zaglauer führte kurz vor Schluss der Partie zu handfesten Auseinandersetzung mit den ETSVlern. Im Zuge dessen sprachen die Schiris drei Platzverweise aus. −Foto: Helmut Müller

Der Frust war den Deggendorfern spätestens bei den Handgreiflichkeiten kurz vor Ende der Partie deutlich anzumerken. Mit einer stark dezimierten Truppe sah man gegen top aufgelegte Landshuter über weite Strecken der Partie nur wenig Land und verlor am Ende verdient mit 23:29.

Die Hiobsbotschaften rund um den Kader von Trainer Klaus Meinberger sammelten sich unter der Woche sukzessive mehr und mehr an. Am Mittwoch verletzte sich bereits Michael Buchner im Training, es folgte Jakob Stubhahn als Alternative, der sich ebenfalls verletzte. Obendrein erwischte es dann auch noch Routinier Peter Gasz mit einer Erkältung. Drei Stammkräfte innerhalb von drei Tagen – dementsprechend groß die Sorgenfalten von Meinberger vor dem Spiel. Sogar Ex-Coach und Vorstandsmitglied Kai-Uwe Herrlich nahm für den Notfall nochmal in Spieluniform auf der Bank Platz.

Jedoch sah der Coach des HC die Situation durchaus gelassen. Gegen den Ligaprimus aus Landshut galt man trotz des Sieges im Hinspiel als Außenseiter und somit konnte Meinberger die dünne Personaldecke nutzen, um auch den Ersatzspieler Einsatzzeiten zu geben. Nach einer kurzen Trauerminute angesichts eines tragischen Verlustes auf Seiten der Hausherren, ging es dann auch gleich in die Vollen.

HCD bemüht, aber am Ende ohne Chance



Die Gäste zeigten sich zwar bemüht, jedoch war ihnen ab Minute eins eine gewisse Nervosität anzumerken. Ebenso war man – allen voran in der Deckung – nicht eingespielt, was zu Beginn besonders der Rückraum-Kanonier der Gastgeber Maxi Metzger immer wieder ausnutzte und einfache Treffer erzielte. Innerhalb der ersten zehn Minuten netzte er sofort viermal, der HC versuchte durch Tropmann, Pasha und Lotos stets Schritt zu halten (7:4). Dann das erste Mal Glück für die Donaustädter, nachdem Friedrich Thanner für ein klar rotwürdiges Foul nur eine Zeitstrafe kassierte.

Nun bemerkte man zunehmend, dass die Deggendorfer deutlich mehr investieren mussten, um zum Torerfolg zu kommen. Das nagte wiederum an den Kräften. Das Resultat: zu viele technische Fehler und unüberlegte Abschlüsse, welche die Hausherren dankend annahmen. Bis zur Halbzeit übernahm dann der zweite Denker und Lenker der Landshuter das Ruder. Fünf Treffer durch Tobias Wimmer zeigten bis zum Pausentee ein klares Bild auf der Anzeigetafel. Der einzige HCler, der in der Offensive auf Normalniveau spielte war Valentin Lotos, der mit zwölf Treffern bester Deggendorfer Schütze war. Mit 17:9 ging es in die Halbzeit, Meinberger zeigte sich ratlos.

Erst fehlen die Grundtugenden, dann kocht die Stimmung über



Zu bemängeln gab es nämlich vorrangig die Grundelemente des Sports, wie Aggressivität, Teamgeist, Laufbereitschaft und Wille. All das ließ seine Truppe vermissen. Jetzt wollte man es besser machen. Doch zunächst deutete Alles darauf hin, als würde der HC heute ein richtiges Debakel erleben. Die Gäste geistig noch in der Kabine und ehe man sich versah, führte der Tabellenführer durch Gensberger und Metzger mit zehn Treffern (20:10, 34. Minute). In der Folgezeit flachte die Partie leider deutlich ab. Die Hausherren schalteten einen Gang zurück und verwalteten die Führung. Die Deggendorfer wirkten zwar nun etwas eingespielter und sicherer, jedoch fehlte nach wie vor die Durchschlagskraft.

Leider gab das zunehmende Abflauen des Spiels den Akteuren mehr Zeit um auf Fouls und Nickligkeiten zu achten. Das Spiel nun deutlich hitziger – unnötig angesichts des Spielstandes. Das langsame Hochschaukeln führte nach einem harten Foul von Aaron Zaglauer kurz vor Schluss zur Eskalation. In einem großen Handgemenge fehlte letzten Endes nicht viel, um das Match komplett aus dem Ruder laufen zu lassen. Drei rote Karten später spielten die HCler nur noch die restliche Zeit runter. Mit 29:23 verlor man unterm Strich verdient gegen stark spielende Landshuter, die damit ihre Rolle als Meisterfavorit weiter unterstreichen.

Für Deggendorf spielten – Tor: Eberhardt; Feld: Detlaf, Lotos (12/6), Tropmann(4), Pasha(3), Zaglauer(2/1), Thanner(1), Grill(1), Herrlich, Heuer, Czisch und Meiser.

− fh