Vier weitere Fälle
Corona-Chaos und kein Ende: Die deutschen Handballer – ein "Grenzerfahrung" bei der EM

24.01.2022 | Stand 19.09.2023, 2:29 Uhr

Auch Patrick Wiencek wurde positiv getestet. −Foto: dpa

Es hört einfach nicht auf. Obwohl die EM für die deutschen Handballer fast vorbei ist, gibt es zwei weitere Corona-Fälle im Team. Auch ein Mitglied der DHB-Delegation ist betroffen. Sportvorstand Kromer spricht von einer "Grenzerfahrung".

Das Corona-Chaos der deutschen Handballer bei der Europameisterschaft nimmt kein Ende. Nach zuvor bereits 13 Corona-Fällen in der Mannschaft erhielten am Montag auch noch die Nationalspieler Simon Ernst und Patrick Wiencek positive Testergebnisse, wie DHB-Sportvorstand Axel Kromer sagte. "Wir haben leider auch heute Morgen nochmal schlechte Nachrichten bekommen", berichtete der 45-Jährige aus dem Teamhotel in Bratislava.

Neben den Abwehrspezialisten Ernst und Wiencek wurde auch noch ein Delegationsmitglied positiv getestet. Alle sollen laut Kromer weitgehend beschwerdefrei sein. Vor dem abschließenden Hauptrunden-Spiel am Dienstag (18.00 Uhr/ZDF) gegen Russland ist der deutsche Kader damit nochmals dezimiert worden. "Das ist natürlich für uns alle, auch individuell, eine Grenzerfahrung. Das hat noch keiner so erlebt", sagte Kromer. Wie das Virus in die Mannschaft gelangen konnte, ist dem DHB weiter ein Rätsel.

Trotz der neuen Fälle werden keine weiteren Spieler für das Turnier in der Slowakei und Ungarn nachnominiert, wie Kromer sagte. Viele der ursprünglich positiv getesteten Spieler haben bereits wieder die Heimreise angetreten. Am Montagmorgen folgten Kai Häfner, Timo Kastening, Sebastian Heymann und Marcel Schiller. Die DHB-Auswahl hatte das Halbfinale bei der EM verpasst und bestreitet gegen die Russen ihr letztes Turnierspiel.

Ob dann angesichts der angespannten Personalsituation auch ursprünglich positiv getestete Akteure zum Einsatz kommen, ist noch offen. Noch in der Slowakei befinden sich derzeit etwa Torhüter Andreas Wolff oder Rückraumspieler Julius Kühn, die ebenfalls seit Tagen isoliert sind. Um wieder in den Spielbetrieb zurückkehren zu können, müssen sie nach einer mindestens fünf Tage langen Quarantäne zwei negative PCR-Tests vorlegen sowie die medizinische Freigabe erhalten.

Rückraumspieler Hendrik Wagner hatte am Sonntagabend bei der Niederlage gegen Schweden als erster DHB-Akteur nach einer Corona-Infektion seine Rückkehr ins Turnier gefeiert. Der Zweitliga-Profi der Eulen Ludwigshafen klagte nach rund zehn Minuten auf dem Spielfeld über Atemprobleme. "Klar habe ich Luftprobleme gehabt. Aber das ist wohl normal, wenn man sieben Tage auf dem Zimmer saß", sagte Wagner am Montag. "Aber ich mache mir keine Gedanken, weil mich hat ein Doktor hier durchgecheckt, alle Werte waren super."

− dpa