Trail-Elite im Bayerwald
54 Kilometer und 2700 Höhenmeter: Ultra-Trail Lamer Winkel startet mit 750 Teilnehmern

08.10.2021 | Stand 08.10.2021, 12:31 Uhr

Beim Ultra-Trail Lamer Winkel gehen neben regionalen Größen auch internationale Spitzenläufer an den Start. Im Ziel erwartet sie alle ein warmer Empfang. −Foto: Felgenhauer

Es ist angerichtet. Am heutigen Samstag geht der Ultra-Trail Lamer Winkel in die vierte Runde. Vor allem auf der "König vom Bayerwald"-Strecke ist das Feld dicht besetzt und einige Topathleten aus dem In- und Ausland werden auf den Trails im Bayerischen Wald um die Krone kämpfen. Wer nach 54 Kilometern und 2700 Höhenmetern als Erster durch das Ziel am Sportplatz in Lam läuft, hat sich den Titel redlich verdient. Start des "König vom Bayerwald" ist um 7.40 Uhr, des "Osser-Riesen" um 8.30 Uhr. Die ersten Athleten werden ab 10.30 Uhr auf dem Sportplatz in Lam erwartet.

Die bekanntesten Deutschen Trailrunner im Starterfeld sind Benni Bublak, Andrè Purschke und Matthias Krah. Hinter allen drei Namen steht jedoch in sportlicher Hinsicht ein kleines Fragezeichen. Sie alle gehören zu den Top 10 der deutschen Trailrunnerszene aber alle drei waren beim Ultra-Trail du Mont Blanc Ende August am Start und haben demnach ihren Saisonhöhepunkt schon hinter sich. Purschke wird als Verlobter von Organisationsmitglied Maria Koller in seiner Wahlheimat natürlich zeigen wollen, was er kann und Matthias Krah hat mit einem zweiten Platz beim Gelita-Trail in Heidelberg ebenfalls gezeigt, dass er nach wie vor siegeshungrig ist.

Daneben ist der "U.TLW" auch für lokale Starter der Saisonhöhepunkt. Allen voran für den Viechtacher Thomas Wanninger. Er hat in der laufenden Saison mehrfach gezeigt, dass er auf hohem nationalem Niveau mithalten kann, kennt die Strecke und hat sich gezielt vorbereitet. "Der UTLW ist für mich dieses Jahr das Saisonfinale und zugleich auch mein Saisonhighlight, auf das ich die letzten zwei Jahre hingefiebert habe. Auf den traumhaften Trails über den Goldsteig und hinüber zum Osser habe ich schon viele Trainingskilometer abgespult, was mir einem kleinen Heimvorteil verschaffen könnte. Ich werde voll angreifen!"

Vom organisierenden Team Gamsbock wird Wolfgang Hochholzer den schwierigen Spagat zwischen Organisation und Wettkampf wagen. Er hat mehrfach gezeigt, dass er mit den Favoriten mithalten kann. Auf diesem Niveau ist der Stress im Vorfeld einer Veranstaltung mit 750 Teilnehmern und 200 Helfern nicht zu unterschätzen. Die Streckenbestzeit stammt aus dem Jahr 2018 (5:01 Stunden) von Lukas Naegele. Dieser hat jedoch seine Wettkampfschlappen an den sprichwörtlichen Nagel gehängt und wird nicht zur Titelverteidigung antreten.

Bei den Damen liefert sich im Jahr 2021 das wohl stärkste Feld seit Beginn des U.TLW einen Kampf um den Titel. Adidas-Athletin Kim Schreiber ist ebenso am Start wie Marie Luise Mühlhuber. Beide haben zahlreiche Siege im Gepäck und werden versuchen die Streckenbestzeit von Tina Fischl (5:35 Stunden) aus dem Jahr 2015 anzugreifen. Ebenfalls stark einzuschätzen ist Johanna Hiemer (Team Dynafit), die unlängst mit Maria Koller den RUN2 im Rahmen des Transalpine Run 2021 für sich entscheiden konnte.

Auf den letzten Drücker gemeldet hat sich auch Lokalmatadorin Sabine Wurmsam. Auch sie ist, nach zahlreichen Erfolgen in der Ferne, eine klare Kandidatin auf den Titel bei ihrem Heimrennen. Ebenfalls als starkes "Eigengewächs" wird Lisa Hamberger an den Start gehen. Für die beiden Lohbergerinnen wird es mit Sicherheit eine ebenso spannende wie emotionale Angelegenheit auf ihren Heimattrails. Die Siegerin aus den Jahren 2016 und 2018, Eva Sperger, hatte sich im Vorfeld für ein Rennen in Italien und gegen eine Titelverteidigung beim U.TLW entschieden.

Sperger ist auch die Frau, die es auf den 25 Kilometern und 1200 Höhenmetern des "Osser-Riesen" zu schlagen gilt. An der Startlinie stehen vor allem regionale Läufer, die hart für dieses Event trainiert haben und seit langer Zeit auf ihren Saisonhöhepunkt hinfiebern.

Als härteste Konkurrentin ist Barbara Poxleitner aus Waldkirchen zu nennen. Die dreifache Mama und Berglaufspezialistin hat in der Saison 2021 gezeigt, dass sie richtig schnell laufen kann und vor allem über kürzere Distanzen zahlreiche dominante Siege eingefahren. Bei ihrer ersten Teilnahme 2018 wurde sie über die 25 Kilometer zweite Dame im Gesamtklassement und war anschließend "komplett angefixt von diesem tollen Trailrun". Nach eigenen Angaben machte es nach dem U.TLW "richtig Klick" und sie wechselte vom Straßenlauf immer mehr auf die Trails.

Bei den Herren geht Korbinian Lehner (Team Salomon) als Favorit an den Start. Zahlreiche regionale Läufer werden jedoch versuchen, ihm den Titel des "Osser-Riesen" streitig zu machen.

− red