Von wegen Zwangspause
Österreichs findige Stockschützen: Wie die Nachbarn ihren Sportbetrieb zum Laufen brachten

04.05.2021 | Stand 17.09.2023, 22:07 Uhr
Albert Kamhuber

Mit Altenbergs Bundesliga-Team Sieger in Wolfau: Bernhard Schwarz. −Foto: SUA

Bei den deutschen Stockschützen stehen die Sportgeräte in der Ecke, in Österreich wird in zahlreichen Wettbewerben dagegen geschossen. Mit Professionalisierung bringen Verbände und Vereine im Nachbarland ihren Sport durch die Pandemiezeit. In Deutschland stehen organisatorische Gegebenheiten einem Sportbetrieb entgegen.

Im Winter wollte der Deutschen Eisstock-Verband (DESV) als federführender Organisator die Bundesliga spielen, stieß aber beim Bayerischen Eissport-Verband (BEV) auf wenig Gegenliebe, dessen Funktionäre mit großer Mehrheit dafür stimmten, die bayerischen Spitzen-Moarschaften nicht abzustellen. Sollten sich die Corona-Zeichen nicht extrem ändern, dann steht ein Spielbetrieb während der Sommersaison gar nicht zur Debatte. Ausschlaggebend hierfür ist die Tatsache, dass die "Sommer-Bundesliga", früher Regionalliga, dem BEV zugeordnet wird.

Daher gelten 1. und 2. Bundesliga, die beide als Sommerligen firmieren, nicht als Spitzensportveranstaltungen. Nur die vom DESV, dem nationalen Spitzensportverband für Eisstock organisierten und ausgeschriebenen deutschen Meisterschaften sind Spitzensport. Für die 1. und 2. Bundesliga Sommer gelten also die Vorschriften des Freistaates Bayern, des Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), des Bayerischen Eissport-Verband (BEV) und der örtlichen Ämter.

Völlig anders ist die Situation im Nachbarland Österreich, wo 80 Mannschaften der etwa 1500 Vereine ihrer Leidenschaft nachgehen können. Da die höchsten drei Ligen – Staatsliga, Bundesliga, Nationalliga – sowohl bei Damen als auch Herren dem Bund Österreichischer Eis- und Stocksportler (BÖE) zugeordnet sind, werden dort tatsächlich Dauben und Stöcke anvisiert. Grundlage dafür ist das zehnseitige "COVID-19 Präventionskonzept des Bund Österreichischer Eis- und Stocksportler für Veranstaltungen im Spitzensport".

− pnp

Mehr zum Thema lesen Sie in der PNP vom 3. Mai (Online-Kiosk) – oder hier bei PNP Plus.