Verband entscheidet über das weitere Vorgehen
Mitglieder schwinden, Sorgen werden größer: So ist die Lage bei den Volleyballern

04.11.2020 | Stand 17.09.2023, 22:05 Uhr

Machen das "Beste aus der Situation": Die Tiefenbacher Bayernliga-Volleyballerinnen (um Sophia-Marie Klingler, v. l., Sarah Kugelmann und Hannah Durchholz) haben wieder auf Online-Training umgestellt. −Foto: Michael Sigl

Wie geht es weiter für die bayerischen Amateur-Volleyballer? Eine Frage, die sich im Lockdown-Monat November viele Vereine stellen. Die Unzufriedenheit und Unsicherheit ist spürbar und wächst von Tag zu Tag. Die Klubs erwarten eine klare Ansage. Im Fokus steht deshalb ein weiteres Mal der Bayerische Volleyball-Verband, bei dem die Drähte derzeit heiß laufen, wie Geschäftsführer Hans Kleiner berichtet. "Der Spielausschuss kommt alle paar Tage zusammen. Wir hoffen, dass es in den nächsten Wochen eine Entscheidung gibt", sagt Kleiner. Klar ist: Wie bei allen Mannschaftssportarten ruht auch im Volleyball der Spielbetrieb bis Ende November. Was danach kommt? Denkbar sind im Moment viele Szenarien.

Die Bandbreite reicht von der sofortigen Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Dezember bis zum endgültigen Saison-Abbruch. Auch die Notwendigkeit der Relegation will der BVV überprüfen. Die Entscheidungsspiele könnten zeitlich nach hinten verschoben oder auch ganz abgesagt werden. Wie so vieles, hängt auch diese Entscheidung von der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen ab. Hans Kleiner, der zuletzt mehr Vermittler als Verbandschef war, hat schwierige, unruhige Tage hinter sich. "Die einen Vereine wollten unbedingt weiterspielen und haben darauf verwiesen, dass es in ihrem Bezirk einen sehr geringen Inzidenzwert gibt. Bei anderen war die Lage genau gegensätzlich. Da ist es schwierig, alle auf einen Nenner zu bringen." Ein Streit, der sich mit dem Lockdown vorerst erledigt hat. Allerdings kommen nun andere Probleme wieder zum Vorschein.

So klagen laut Kleiner erste Klubs über Mitgliedereinbußen. Hinzu kommt: Viele Vereine fühlen sich im Stich gelassen, da sie in den vergangenen Wochen in den Infektionsschutz investiert und sich an das Hygienekonzept gehalten haben, nun aber nicht spielen dürfen.

Bei den Klubs in der Region hält sich der Ärger über den erneuten Sport-Stopp noch in Grenzen. Die Landesliga-Volleyballerinnen aus Gotteszell (Landkreis Regen) haben Verständnis für die Maßnahmen der Regierung. "Dennoch hoffen wir, dass wir im Dezember wieder spielen dürfen", sagt Horst Pohlhammer. Der VVG-Vorsitzende plädiert dafür, die Saison im April und Mai zu verlängern, sollte diese bis dahin nicht abgeschlossen sein.

Die Tiefenbacher Bayernliga-Volleyballerinnen versuchen derweil, das Beste aus der Situation zu machen, wie DJK-Sprecherin Christina Roßgoderer berichtet. "Wir haben bereits wieder auf Online-Training umgestellt und bieten das auch für die Jugendspieler an." Angesichts stetig steigender Infektionszahlen hat der Verein aus dem Landkreis Passau schon vor dem Lockdown erste Schritte eingeleitet – und das Jugendtraining eingestellt. "Die Vorgaben der Regierung und des Verbands sind für uns auch künftig der Mindeststandard. Gegebenenfalls beschließen wir intern noch schärfere Regeln", so Roßgoderer.

Auch die Volleyballer der SG Bayerwald (Waldkirchen/Hauzenberg) "nehmen die Situation so an wie sie ist", sagt Spielertrainer Franz-Josef Hirz. "Wir halten uns an die Vorgaben und freuen uns, wenn es wieder weitergeht."