Radsport
Kurz aus Pedal geklickt: Waldkirchner André Reinlein verpasst Tagessieg

18.09.2020 | Stand 17.09.2023, 22:04 Uhr

Zufrieden: André Reinlein aus Waldkirchen. −F.: Privat

Trotz Nachteilen bei Material und Wind hat Radsportler André Reinlein (30) bei seiner Premiere im Zeitfahren überzeugen können. Beim "Contre La Montre" in Bayreuth fuhr der Waldkirchner am Sonntag als Fünfter durchs Ziel, bei der oberfränkischen Bergmeisterschaft tags zuvor belegte er Platz 3.

Am Samstag mussten in Stadtsteinach, das rund 30 Kilometer von Reinleins früheren Heimat Lichtenfels entfernt liegt, 4,5 Kilometer (230 Höhenmeter) absolviert werden. Konstant und gleichmäßig trat Reinlein sowohl im Flachen, als auch an den steileren Stücken. Sein Plan ging nahezu auf – mit einer Ausnahme: Kurz vor dem Ziel klickte der Waldkirchner aus einem Pedal, verlor eine (entscheidende) Sekunden. Mit seiner Fahrzeit von 10:30 Minuten belegte Reinlein in der Eliteklasse Platz 3, mit einer Sekunde Rückstand auf den zweiten Rang. Sieger und Radprofi Henri Uhlig (19) fuhr in einer eigenen Liga, hängte die Konkurrenz mit einer Zeit von unter zehn Minuten (9:57) ab. Trotz des Mini-Fahrfehlers war Reinlein zufrieden: "Ein solides Rennen. Ich merke die fehlende Spritzigkeit im Steilen, die mir vor allem durch das Training auf die Race Around Austria Challenge verloren gegangen ist." Tags darauf ging es für Reinlein nach Obernsees im Landkreis Bayreuth, wo ein 21 Kilometer langes und flaches Zeitfahren auf ihn wartete. Während das kurze Bergzeitfahren am Samstag für den Start des RSC Waldkirchen nichts neues darstellte, war das "Contre La Montre" Neuland für ihn. "Gerade am Start und in der direkten Vorbereitung fühlte ich mit meinen Auflieger und ohne Zeitfahrrad schon ein bisschen wie ein Anfänger", schmunzelt Reinlein. "Aber mir war klar, dass es mehr auf die Beine als auf das Rad ankommt." Und die Beine waren gut. Zwar hatte der gebürtige Franke kurz nach dem Start als auch bei einer Wende wieder Probleme mit den Pedalen, was ihn erneut einige Sekunden kostete, aber Reinlein konnte sofort Druck aufbauen und flog nahezu über die gesperrte Staatsstraße. Mit einem Schnitt von 45,3 km/h sowie einer Zielzeit von 28:12 Minuten schloss er das Zeitfahren auf Platz 5 von 150 Startern ab. "Mit meiner Performance und auch mit der Platzierung bin ich sehr zufrieden. Die Wattwerte haben gestimmt und mit entsprechend besseren Material wäre wohl auch der Sieg drin gewesen. Hier muss ich wohl über den Winter ein bisschen nachrüsten.", blickt Reinlein zufrieden zurück.

2020 stehen nun für ihn noch zwei Highlights an: Die Bayerische Meisterschaft in Otterskirchen (Lkr. Passau) am Sonntag, 27. September, sowie die Upper Austria Tour, ein Etappenrennen über drei Tage. "Gerade bei der Bayerischen Meisterschaft gilt für mich, dass dabei sein alles ist. Das Starterfeld ist gespickt mit KT-Fahrern, da muss ich einfach eine herausragende Leistung hinlegen und schauen für was es reicht. Anders sieht es bei der Upper Austria Tour aus. Da möchte ich, wie schon bei der Erzgebirgstour wieder ganz vorne mitfahren."

− red