344 Kilometer, 10.000 Höhenmeter
Gute Laune vor harter Probe: Radsportler nehmen sich Südroute des Trans Bayerwald vor – binnen 24 Stunden

03.07.2020 | Stand 17.09.2023, 22:04 Uhr

Bester Laune vor dem Abenteuer: (von links) Martin Schätzl, Michael Stieglbauer und Johannes Holzfurtner wollen auf ihren Mountainbikes von Samstagfrüh an die Südroute des Trans Bayerwald abfahren. −Fotos: Karin Rauch

Eines muss man den ambitionierten Hobbysportlern der Region lassen: Kreativ sind sie. Das Coronavirus hat das Wettkampfjahr 2020 praktisch aufgefressen und so muss jeder Einzelne selbst für Reize im Trainingsjahr sorgen. Einer, der dabei immer wieder Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Radsportler Michael Stieglbauer (38) aus Waldkirchen.

Sein Körper ist ihm für nichts zu schade und so nimmt er sich an diesem Wochenende mit vier Freunden die Südroute des Trans Bayerwald vor: 344 Kilometer mit rund 10000 Höhenmetern will das Quintett binnen weniger als 24 Stunden fahren! Der Ostbayerische Tourismusverband kann sich dieser Tage nicht über freiwillige Werbung für die Region beklagen. Am vergangenen Wochenende sorgten sieben Trailläufer für Aufsehen, als sie in der Staffel 230 Kilometer auf dem Fernwanderweg Goldsteig von Furth im Wald (Lkr. Cham) bis Passau gerannt sind. Samstagfrüh machen sich in Furth i.W. nun fünf Mountainbiker auf den Weg, um die eigentlich sieben Tagesetappen bis spätestens Sonntagnachmittag zurückzulegen. "Als Wettkampfsportler sind heuer Sachen möglich, die man ansonsten nicht schafft", erzählt Initiator Stieglbauer. Von seiner Idee – die er als Liebeserklärung an die Heimat verstanden wissen will – begeisterte er vier Freunde: Martin Schätzl (28, RSV Passau), Johannes Holzfurtner (23, Gesundheitspark Dreiländereck), Philipp Bertsch (25, Stieglbauer Racing Team) und Tobias Six (33, St. Englmar).

Ursprünglich wollten die fünf Radfahrer die 344 Kilometer an einem Tag absolvieren. Um die Natur nicht zu stören, verzichten sie jedoch auf Nachtfahrten. Samstag, 5 Uhr, geht es los und bis Anbruch der Dunkelheit will das Quintett in St. Englmar sein. "Das wären 180 Kilometer und 4300 Höhenmeter", weiß Stieglbauer. "Wenn es ganz gut läuft, schaffen wir es bis Bischofsmais, mal schauen." Im Laufe des Sonntagnachmittag wollen die fünf Radsportler schließlich in Passau einfahren und auf Oberhaus auf ihre Leistung anstoßen. "Die reine Fahrtzeit soll deutlich unter 24 Stunden sein", sagt Michael Stieglbauer. Begleitet werden die Athleten von Franz Stieglbauer, dem Vater von Teamchef Michael. Stieglbauer senior steuert das zur Verfügung gestellte Wohnmobil. Durch die Unterstützung aus Jandelsbrunn "sind wir flexibel, können auf technische Probleme schneller reagieren", hofft Stieglbauer junior. Außerdem ist so eine Fahrt ohne Rucksack möglich. Einen Schnitt von 18 Stundenkilometern streben Schätzl und Kameraden insgesamt an.

ⓘMehr zum Thema lesen Sie am Freitag, 3. Juli, im Heimatsport der PNP (FRG-Ausgaben, Online-Kiosk) – oder hier bei PNP Plus. Weitere Informationen zum Trans Bayerwald finden Sie unter trans-bayerwald.de