Sie fahren zehntausend Kilometer pro Jahr oder laufen Halbmarathons vor dem Frühstück: In loser Abfolge präsentiert die Sportredaktion die "Strava-Stories": In der Serie stellen wir Hobbysportler/innen aus der Region vor, die Beeindruckendes leisten und ihre Mitmenschen zu persönlichen Höchstleistungen inspirieren. Heute: Sarah Dwyer (38) aus Vilshofen.
DER SPORTLER
Er zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Trailrunnern in ganz Deutschland: Markus Mingo (38) ist ständig auf der Jagd nach neuen Bestzeiten und Rekorden. Der 38-jährige Realschullehrer wohnt in Bad Kötzting, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Immer wenn es die Zeit hergibt, ist er auf den Pfaden und Wegen im Bayerischen Wald unterwegs – meistens im Laufschritt. Mit der Zeit hat Markus Mingo eine ganze Reihe an Erfolgen und Titeln gesammelt. 2017 holte er die Deutsche Meistertitel im Ultratrail, ein Jahr später stand er beim prestigeträchtigen "Transalpine-Run" ganz oben auf dem Treppchen. Darüber hinaus durfte er sich schon bei einer Weltmeisterschaft mit den besten Trailrunnern messen. Und auch beim in der Region bekannten Arberland-Ultratrail schnappte er sich sowohl 2016 (60-km-Strecke) als auch 2017 (35-km-Strecke) den ersten Platz.
SEIN ZIEL
Durch die Corona-Pandemie sind für Markus Mingo die Wettkampfziele in diesem Jahr in ungewisse Ferne gerückt. Auf seinem Plan stand eigentlich eine Solo-Alpenüberquerung ("4Trails"), die Deutsche Meisterschaft und die "Skyrunning World Series" (World-Cup der Trailrunner). "Nun werde ich ein paar eigene Projekte in den Mittelpunkt stellen: ambitionierte Bergtouren und ein paar Streckenrekorde und persönliche Bestzeiten auf Wanderwegen im Bayerischen Wald."
SEINE MOTIVATION
"Trailrunning verbindet für mich drei meiner großen Leidenschaften: Laufen, Naturerlebnis und Bergsport. Beim Laufen über Stock und Stein bin ich ganz bei mir und tanke Kraft für den Alltag. Gerade in der jetzigen Situation – jenseits von Wettkampftrubel, Zielsetzungen und Trainingsplänen – merke ich, dass Bewegung in der Natur zu meinen absoluten Grundbedürfnissen gehört. Ich liebe es einfach zu laufen, das ist Motivation genug."
SEIN TRAINING
Pro Woche ist der Ausdauersportler zwischen zehn und 15 Stunden unterwegs – und absolviert dabei 80 bis 150 Kilometer. Obligatorisch sind meistens zwei schnelle Einheiten. Das können Bahnintervalle, Bergsprints oder auch das ein oder andere Strava-Segment sein. Dazu ein langer Lauf von mindestens 2,5 Stunden. Mit Vollzeitjob, Garten und Familie ist das zeitlich wenig planbar. So beginnen Mingos Läufe oftmals zwischen fünf und sechs Uhr morgens, oder auch abends mit Stirnlampe. "Dazu verbinde ich oftmals Familienbesuche in Cham oder Lam mit einer Laufeinheit. Gerade im Winter bin ich auch für viele Alternativen wie Langlaufen, Skibergsteigen, Fitnessstudio, Klettern oder Radfahren zu begeistern."
SEINE ERNÄHRUNG
"Mein Körper zeigt mir oftmals sehr genau, ob ich mich im Vorfeld einer Trainingseinheit oder eines Wettkampfes falsch ernährt habe", sagt Mingo. Prinzipiell esse er sehr viel frisches Gemüse, Eier von den eigenen Hühnern und sehr wenig Fleisch. "Meine Frau ist Vegetarierin, da ergibt sich das von selbst." Von seinen Schwiegereltern wird er zudem mit kiloweisem Honig und Beeren versorgt. Weißbrot und weißen Zucker versucht er zu meiden – "und ja, ich bin süchtig nach Kaffee, dunkler Schokolade und Joghurt."
SEINE LIEBLINGSROUTE
"Das ist bei der Vielzahl an wunderschönen Routen im Bayerischen Wald schwer zu sagen", so Mingo. Seine Hausrunde geht auf den Kaitersberg – und von hier über den Goldsteig in Richtung Großer Arber. "Mein Lieblingsberg ist aber der Osser mit zahlreichen spannenden Pfaden entlang der Deutsch-Tschechischen Grenze."
SEINE AUSRÜSTUNG
Als Chefredakteur der Trailrunning-Plattform "XC-RUN.de" ist Mingo in der glücklichen Lage, das neueste Material zu testen und zu bewerten. Zudem hat er das Privileg, von seinen favorisierten Marken gesponsert und ausgestattet zu werden. "Besonders bei langen Läufen muss ich mich auf mein Material zu hundert Prozent verlassen können", sagt er. Das beginnt bei den Socken, über die Schuhe zur Laufhose und Regenjacke, bis hin zu den richtigen Stöcken, dem Rucksack, der GPS-Uhr, oder auch der Laufbrille. "Worauf ich niemals verzichten würde und was mich mittlerweile seit Jahren begleitet, sind meine CEP-Socken und meine Gore-Tex-Shakedry Jacke. Bei den Schuhen habe ich mich heuer ein wenig in den Asics-Fuji-Trabuco- Lyte verliebt."
Hier lesen Sie Teil 1 der Strava-Stories: André Reinlein – Naturfreund und Kilometerfresser
Hier lesen Sie Teil 2 der Strava-Stories: Martin Giermeier 2.0: Ex-Profi hat sich vom Fußball verabschiedet – und fährt jetzt Rennrad
Hier lesen Sie Teil 3 der Strava-Stories: Beruflich, sportlich und privat verändert die Corona-Krise den Alltag von Läuferin Tina Fischl
Hier lesen Sie Teil 4 der Strava-Stories: Martin Schätzl: 180.000 Höhenmeter im Jahr – und trotzdem immer ein Grinsen im Gesicht
Hier lesen Sie Teil 5 der Strava-Stories: Holger Kasberger: Tüfteln, fahren, fighten und feste Ruhetage gibt es nicht
Hier lesen Sie Teil 6 der Strava-Stories: Ex-Fußballer Johannes Vogl läuft jetzt schon mal 35 Kilometer zum Frühstück.
Hier lesen Sie Teil 7 der Stravia-Stories: Radsport-Liebe mal zwei: Karin Rauch (46) und Michael Stieglbauer (38)
Hier lesen Sie Teil 8 der Strava-Stories: "Gibt nichts Schöneres": Barbara Poxleitner liebt Trails – und Sonnenaufgänge nach dem Training
Hier lesen Sie Teil 9 der Strava-Stories: Der neue Heißhunger: Wieso für Andreas Stadler mit dem Radfahren ein neues Leben begann.
Hier lesen Sie Teil 10 der Strava-Stories: Julia Auer hoff, dass sich noch mehr Frauen trauen
Hier lesen Sie Teil 11 der Strava-Stories: Der unermüdliche Leo Friedl (59) aus Spiegelau
Hier lesen Sie Teil 12 der Strava-Stories: Wenn Thomas Kapfhammer zuckt, purzeln die Rekorde
Hier lesen Sie Teil 13 der Strava-Stories: Konrad Kufner: In der Einöde geboren, in der Natur zu Hause
Hier lesen Sie Teil 14 der Strava-Stories: An einem Tag von Füssen an den Gardasee: Lea Kremsreiter – die unermüdliche Vegetarierin
Hier lesen Sie Teil 15 der Strava-Stories: 66 Mal hintereinander den selben Berg hoch, 26 Stunden im Sattel: Extremradsportler Stephan Schreck
Hier lesen Sie Teil 16 der Strava-Stories: Jedes Jahr ein bisschen mehr – und bloß nicht zu viele Pausen: Sarah Dwyer (38)
