Strava-Stories, Teil 11
400.000 Kilometer plus X: Der unermüdliche Leo Friedl (59) aus Spiegelau

06.05.2020 | Stand 17.09.2023, 22:03 Uhr

Frühjahrstrainingslager auf Mallorca: Leo Friedl senior und junior legten Anfang des Jahres den Grundstein für ein vom Radsport geprägtes Jahr und spulten in einer Woche rund 1000 Kilometer herunter. −Foto: Privat

Sie fahren zehntausend Kilometer pro Jahr oder laufen Halbmarathons vor dem Frühstück: In loser Abfolge präsentiert die Sportredaktion die "Strava-Stories": In der Serie stellen wir Hobbysportler/innen aus der Region vor, die Beeindruckendes leisten und ihre Mitmenschen zu persönlichen Höchstleistungen inspirieren, heute Teil 11: Leo Friedl (59) aus Spiegelau.

DER SPORTLER
Ambitioniert und leistungsorientiert fährt Leopold Friedl (59, aus Spiegelau (Lkr. Freyung-Grafenau) seit 35 Jahren Radsport. Insgesamt hat der Diplom-Pädagoge, der zur Arbeit nach Zwiesel – meistens mit dem Fahrrad – pendelt, mehr als 400000 Kilometer zurückgelegt. Während des Studiums kam der Vater zweier erwachsener Kinder eher zufällig zum Radsport, der seine größte Leidenschaft wurde. Friedl liebt es, endlos neue Strecken zu erkunden und die Freiheit, auf dem Rad praktisch überall hinzukommen. Nebenbei genießt der Spiegelauer im Bayerischen Wald besonders die Ruhe des Waldes, während er sich dabei richtig auspowern kann. Im Winter bleibt der 59-Jährige mit Langlaufen in der Spur.

SEIN ZIEL
Leo Friedl will als fast 60-Jähriger weiterhin seine Leistungsgrenze austesten und vergleicht sich auch gerne mit jüngeren Fahrern auf persönlich erstellten Segmenten (Teilstrecken). Nicht selten halten sich seine KOMs (Rekorde) hartnäckig und viele beißen sich daran die Zähne aus. Das kommt nicht von ungefähr, denn der Spiegelauer hat in seiner Amateursportkarriere schon viele Wettkämpfe bestritten (Dolomiten oder Amade Marathon) und unzählige Topplatzierungen gefeiert. Auch bei bayernweiten Mountainbike-Serien war Friedl ein beachteter Konkurrent. Mittlerweile überlässt er den Jüngeren die Stockerlplätze. Ganz frei vom Wettkampfdenken ist er allerdings auch heute nicht: Auf einem E-Bike sollte man lieber nicht an Friedl vorbeiziehen, das könnte seinen Ehrgeiz wecken.

SEINE MOTIVATION
In erster Linie sieht der 59-Jährige die sportliche Betätigung unter gesundheitlichen Aspekten. Dazu ist der Radsport ein perfekter Ausgleich zum stressigen Job-Alltag mit 50 Jugendlichen.

SEIN TRAINING
Fünf Mal pro Woche "reitet" Leo Friedl auf seinem Mountainbike von Spiegelau nach Zwiesel zur Arbeit. Am Wochenende stehen dann Rennradtouren zum Brotjacklriegel oder auch mal Regensburg auf dem Programm. An Bergen und langen Flachstrecken lässt der Spiegelauer gern die Muskeln spielen. Darüber hinaus setzt er auf ein schnelles Grundlagentempo, auf dem Renner ist ein Schnitt von 30 Stundenkilometern längere Zeit kein Problem. Früher legte Friedl jährlich 12000 Kilometer zurück, nun pendelt er sich bei 8000 Kilometern ein, 6000 davon auf dem Mountainbike (MTB). Ein Drittel davon hat Leopold Friedl heuer bereits zurückgelegt.

SEINE ERNÄHRUNG
Zu einer bewussten und gesunden Ernährung gehört für den Spiegelauer neben dem täglichen Vollkornmüsli viel Obst und Gemüse. Aber nach einer langen Ausfahrt darf es gern schon mal "a Schweiners" oder Gegrilltes und dazu ein dunkles Weizen sein.

SEINE LIEBLINGSROUTE
Dank seiner 35-jährigen Erfahrung kennt Leo Friedl nahezu jede Straße, jeden Trail und Weg zwischen Lusen, Rachel und Arber – auf deutscher und tschechischer Seite. Seine Lieblingsroute auf dem MTB führt von Spiegelau über den Wagensonnenriegel nach Zwiesel, weiter nach Polednik Modrava, Verlorener Schachten, Cerna Hora-Bucina, Finster-au, Neuschönau und nach Hause. Diese Tour umfasst rund 100 Kilometer und 3000 Höhenmeter.

SEINE AUSRÜSTUNG
Neben einem Renner der Marke Focus Izalco Race ist Leo Friedl auf seinem Canyon AL SLX anzutreffen.
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