Verein plant Drittliga-Aufstieg
Ein Dorf schafft die Volleyball-Sensation: Gotteszellerinnen sind Regionalliga-Meister

08.03.2020 | Stand 17.09.2023, 22:02 Uhr

Feiern sich zurecht: Die Volleyballerinnen des VV Gotteszell. −Foto: Helmut Müller

Es ist vollbracht! Die Gotteszeller Volleyballerinnen schreiben ihre Erfolgsgeschichte fort und feiern nur ein Jahr nach der Meisterschaft in der Bayernliga auch in der Regionalliga Süd-Ost den Titelgewinn. Über 150 Zuschauer in der rappelvollen Mehrzweckhalle im Bayerwalddorf wollten sich das entscheidende Spiel gegen den Dauerrivalen Schwarz-Weiß München nicht entgehen lassen - und sahen eine Gotteszeller Mannschaft, die um jeden Punkt kämpfen musste, letztlich aber souverän mit 3:1 gewann - und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt macht.

Die wichtigste Nachricht gab es schon vor dem Spiel. "Wir müssen noch die ein oder andere Sache abklären, aber wenn das geschehen ist, wollen wir auch den Aufstieg in die dritte Liga in Angriff nehmen", sagt Horst Pohlhammer, der Vorsitzende des VVG. Mehr könne er erst am 29. März sagen, wenn der Verein zur Spielersitzung zusammenkommt. Vor allem geht es darum, ob die Halle Drittligaansprüchen genügt und welcher Trainer in der kommenden Saison in Gotteszell an der Linie steht. Pohlhammer hat dabei einen Verbleib von Erfolgscoach Johannes Schwarz noch nicht gänzlich ausgeschlossen, wie er verrät. "Vielleicht lässt er sich noch überreden." Schwarz wollte sich nach der Saison eigentlich aus Gotteszell verabschieden.

Gegen die Münchnerinnen von Schwarz-Weiß beginnt Gotteszell selbstbewusst, zeigt von Anfang an, wer hier "Frau im Haus" ist. Die Gäste scheinen beeindruckt zu sein von dem ohrenbetäubenden Lärm in der engen und mit über 150 Zuschauern vollen Mehrzweckhalle im Bayerwalddorf. Beim Stand von 12:6 nehmen die Landeshauptstädter schon die erste Auszeit. Plötzlich aber zeigt der VVG Nerven und Schwarz-Weiß kommt nochmal bis auf 22:19 heran. Aber Gotteszell bringt die Führung ins Ziel - der erste Satz ist eingefahren (25:21) – auch weil die Entschlossenheit in den Aktionen nun wieder zurück ist, die Spielzüge schön zu Ende gespielt werden.

Auch im zweiten Spielabschnitt zeigen die Gotteszellerinnen, warum in der Titelfrage auch in diesem Jahr kein Weg an ihnen vorbei führt. Der VVG geht schnell mit 18:10 in Führung. Die Fans tragen zur tollen Atmosphäre bei, jeder Punktgewinn wird frenetisch bejubelt. Die Gäste machen zu viele Fehler und haben vor allem mit der guten VVG-Blockarbeit Probleme. So geht auch dieser Abschnitt mit 25:14 an Gotteszell, Mittelblockerin Maria Oischinger wuchtet die Kugel in die gegnerische Hälfte zum Satzgewinn.

Spannend wird es nochmal im dritten Satz. Schwarz-Weiß spielt nun alles oder nichts und belohnt sich. Gotteszell zeigt angesichts der bevorstehenden Meisterschaft Nerven, am Ende holen sich die Gäste den Satz (25:17).

Ein vierter Satz muss also herhalten – und es bleibt spannend. Die Ballwechsel sind hartumkämpft, die Mannschaften agieren jetzt auf Augenhöhe. Aber am Ende holt sich der VVG das den Satz (25:23) und damit auch das Spiel.