Passauer Ruderer in schwerem Wasser
Top-Werte, aber kein Platz im Achter: Felix Wimberger hadert mit Situation vor Olympia

15.02.2020 | Stand 17.09.2023, 22:01 Uhr

Kleinboot-Partner Felix Wimberger (rechts) und Olaf Roggensack im Trainingslager in Montemor-o-velho: Der Jüngere sitzt im Deutschland-Achter, für den Routinier ist kein Platz im Flaggschiff des Deutschen Ruder-Verbandes. −Foto: Detlev Seyb

Er will gar nicht lang drumrumreden. Gerade hat Felix Wimberger (29) das dritte Trainingslager mit dem Team Deutschland-Achter hinter sich gebracht. Jetzt sitzt er in Lago Azul im Mannschaftshotel und spricht von Portugal aus am Telefon mit der Heimatzeitung. "Enttäuschend", so fasst Wimberger seine Situation mit einem Wort zusammen.

Ähnlich wie in der vergangenen Saison findet sich der Vorzeigeruderer vom Passauer RV in schwerem Wasser wieder. Noch einmal hatte Wimberger angegriffen, nachdem er im Vorjahr die schmerzliche Ausbootung aus dem Deutschland-Achter hatte hinnehmen müssen. "Ich hab’ alles probiert, konnte beim Ergometertest persönliche Bestleistung vorweisen, doch im Grunde war es völlig egal", sagt Wimberger.

Denn nach den Nominierungen ist klar: Der Deutschland-Achter wird ohne Wimberger in die Olympia-Saison starten. Das Undankbare dabei: Während der Achter bereits für die Spiele in Tokio qualifiziert ist, wartet auf den Vierer die Ungewissheit einer Qualifikations-Regatta Mitte Mai in Luzern.

Wimberger findet sich nun in der für ihn schwierigen Situation, dass er sich auf der internen Rangliste zwar auf Rang sechs eingeordnet hat, wie er sagt, die Plätze im ersten Boot nun aber von anderen besetzt findet. Wie zu vernehmen war, war Hannes Ocik am Ergometer deutlich unter seiner Bestzeit geblieben, hatte auch im Zweier deutlich gegen Wimberger / Roggensack verloren. Dass der beste Achter nicht immer von den Ruderern mit den besten Zeiten gebildet wird, ist auch Wimberger klar. "Aber dass nur die drin sitzen sollen, die immer drinsitzen, ist halt ein schwaches Argument", sagt Wimberger und fügt an: "Was ich vor allem bemängele, ist die Art und Weise der Kommunikation. Da hat man oft den Eindruck, man kriegt nur zu hören, was man grad zu hören erwartet." Dass andere den Vorzug erhalten würden, gehörte offenbar nicht dazu.

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