Volleyball
Mit 91 Jahren verpasst Anneliese Haslbeck kein Spiel ihres Lieblingsvereins

15.02.2020 | Stand 25.10.2023, 10:46 Uhr

Nach außen hin wirkt Anneliese Haslbeck ganz ruhig, während sie das Spiel der Niederviehbacher Volleyballer verfolgt. Doch innerlich fiebert und kämpft sie mit, sagt die 91-Jährige. −Fotos: Manuel Birgmann

Leidenschaft kennt kein Alter: Anneliese Haslbeck ist Edelfan der Volleyballer des TSV Niederviehbach

Mit einem scharfen Ton knallt der Volleyball wenige Zentimeter von Anneliese Haslbeck entfernt auf die Tribüne. Die 91-Jährige zuckt kaum. Sie lebt gefährlich, dort in der ersten Reihe in der Niederviehbacher Zweifeldhalle (Lkr. Dingolfing-Landau). Vor ihr liegt nur das Volleyball-Feld, auf dem sich an diesem Tag der heimische TSV und der VC Dresden in der 3.Liga gegenüberstehen. Doch auf besorgte Nachfragen geht "d’Oma", wie sie alle nennen, gar nicht ein. In einer fahrigen Bewegung dreht sie sich um. Ein kurzer Kommentar und schon dreht sie sich wieder zum Spielfeld um.

Vor rund einer Woche hat Anneliese Haslbeck ihren 91. Geburtstag gefeiert. Doch vom Alter lässt sie sich nicht ausbremsen. Auch an diesem Tag ist Anneliese Haslbeck auf den Sitz ihres roten Elektromobils geklettert, hat das Gefährt sicher aus der Garage manövriert und ist dann überraschend flott in Richtung der 1,5 Kilometer entfernten Zweifeldhalle gedüst. Anneliese Haslbeck ist ein Niederviehbacher Edelfan, verfolgt jedes Heimspiel aller Mannschaften des TSV. Wenn das Wetter passt, fährt sie mit ihrem Elektromobil zur Zweifeldhalle, ansonsten holt Tochter Ursula Tafelmayer sie ab. "Ich habe bei vielen Spielern den kompletten Werdegang gesehen. Als die Händchen noch so klein waren", blickt Haslbeck zurück. Sie ist seit den Anfängen der Volleyball-Abteilung dabei. Ihr mittlerweile verstorbener Mann Georg war sehr engagiert im Verein, vor allem bei den Turnern und Skifahrern und war in den 70ern auch als Vorstand tätig. Immer mit dabei: seine Frau Anneliese. Sie ist Ehrenmitglied beim TSV.

Selbst Volleyball gespielt hat Haslbeck nie

Kein Wunder also, dass sich auch ihre vier Töchter Ulrike (62), Ursula (58), Georgine (53) und Sabine (50) früher oder später am Vereinsleben beteiligt haben. Sie waren es, die die Familie fürs Volleyball begeistert haben. Nachdem die Abteilung 1975 in Niederviehbach gegründet worden war, haben nach und nach alle Töchter mit dem Spiel begonnen. Mittlerweile sind auch drei der zehn Enkel zu Volleyballern geworden, die sieben Urenkel im Alter von knapp zwei Wochen bis drei Jahre dagegen noch etwas zu jung.

In der Volleyball-Halle trifft die 91-Jährige immer jemanden aus ihrer Familie, ob eine ihrer Töchter, einen Schwiegersohn oder Enkel. Selbst hat sie jedoch nie Volleyball gespielt. Stattdessen war die Niederviehbacherin bis zu ihrem 84. Lebensjahr eine fleißige Turnerin. "Aber mit’m Hagelstecka kannst nimma in d’ Turnhalle", befindet sie. "Man muss immer wissen, was noch geht, damit man anderen nicht zur Last fällt."

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