Handball
Eine Torwart-Legende (43) und ein 82-jähriger Arzt helfen: Metten gewinnt Derby in Eggenfelden

28.01.2020 | Stand 17.09.2023, 22:00 Uhr

Wie in besten Zeiten: Gerhard Schütz sprang kurzfristig ein und zeigte in Eggenfelden eine überragende Leistung. −Foto: Archiv Helmut Müller

Mit reduziertem Kader, ohne etatmäßigen Keeper, aber mit SSG-Torwart-Legende Gerhard Schütz (43) im Kasten sicherten sich Mettens Oberliga-Herren beim Niederbayern-Derby auswärts gegen den TV Eggenfelden einen ungefährdeten 23:21-Sieg (Halbzeit 12:9).

Momente größten Stress‘ für SSG-Chefansager Mane Schwab am Freitag vor dem Eggenfelden-Spiel: Nach dem Ausfall von Abwehr-Spezialist Jan Friedrich (Handbruch) der schul- bzw. studienbedingten Abwesenheit von Tormann Paul Zauner und Kreisläufer Julian Pylipp auch noch die Hiobsbotschaft aus Pilsen von Keeper Petr Foltyn: "Liege flach mit Grippe." Retter in der Not war Mettens Torwart-Legende Gerhard Schütz, der für ein Blitz-Comeback in Eggenfelden sofort bereitstand.

Schütz war es, der wie zu Landesligazeiten der SSG seinen Vorderleuten die nötige Sicherheit vermittelte. So stand es nach sechs Minuten bereits 3:0 für Metten nach Toren von Jonas Jirsa und zweimal David Huml. Knapp sechs Minuten später jedoch hatten die entschlossen angreifenden Gastgeber auf 4:4 gleichgezogen. In der 15. Spielminute dann Entsetzen auf Seiten der SSG: Der erneut stark aufspielende Jan Matoušik prallte beim Tempo-Gegenstoß mit einem Eggenfeldener Akteur zusammen und zog sich eine stark blutende Wunde im Gesicht zu. Retter in der Not war TV-Mannschaftsarzt Dr. Mehdi Pourmoghim, ein 82-jähriger Sportmediziner aus der Rottal-Metropole, der Mettens bis dahin erfolgreichsten Angreifer medizinisch so gut versorgte, dass der Böhme dem Tabellenachten noch zusätzliche fünf Buden einschenken konnte. Matoušik und die Mettener Mannschaftsführung dankte dem gebürtigen Iraner für seinen uneigennützigen Eingriff.

Das Derby blieb kampfbetont – bis zum Ende. Die mit Wiederanpfiff einsetzende Rückraum-Kanonade der Gastgeber verpuffte an der hochgewachsenen Mettener 6:0-Abwehrreihe. Was dennoch durchkam, war eine sichere Beute des bestens aufgelegten Keepers Gerhard Schütz, der obendrein drei 7-Meter-Strafwürfe entschärfen konnte. So stand am Ende ein verdienter Auswärtserfolg für die Mettener.