Fünf-Tore-Rückstand wett gemacht: Eggenfelden hat im Derby gegen Pfarrkirchen längeren Atem und siegt 17:16

07.10.2019 | Stand 07.10.2019, 10:36 Uhr

Matchwinner Stephan Wohlmannstetter vom TV Eggenfelden, der beim entscheidenden Siebenmeter kühlen Kopf bewahrte. −Foto: Geiring

Es war wie immer im Derby zwischen dem TV Eggenfelden und der TuS Pfarrkirchen: Nichts für Handball-Ästheten, dafür aber unglaublich spannend bis zur Schlusssirene. Am Ende behaupteten sich die Gastgeber dank eines starken Endspurts knapp mit 17:16 und hatten dabei gegen den Rivalen einen Fünf-Tore-Rückstand umdrehen können.
"Die erste Hälfte war wirklich zum Vergessen. Wir haben überhaupt nichts von dem umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten, viel zu wenig in die Nahtstellen gespielt und es zu sehr durch die Mitte versucht. Wir waren zu verkrampft und zu hektisch", kommentiert Trainer Alexander Scheff. Immerhin: "Nach der Pause ist es besser geworden. Das hat dann einigermaßen nach Handball ausgeschaut und wir haben es auf den letzten Drücker geschafft. Wir haben wesentlich mehr Potenzial, aber es ist das er-ste Spiel gewesen – und dann auch noch das Derby."
Jubel beim TV Eggenfelden nach dem erfolgreichen Saisonauftakt, tiefer Frust verständlicherweise bei der TuS Pfarrkirchen. "Wir haben 50 Minuten eine sehr gute Deckung gespielt, bis dahin gerade mal zehn Gegentreffer zugelassen – und am Ende sieben Stück kassiert", schüttelt Spielertrainer Jens Tartler ungläubig den Kopf und bemängelt die fehlende Cleverness, "da waren so viele unnötige Fehler dabei. Das darf uns einfach nicht passieren. So zu verlieren, das ist schon ziemlich brutal."
Beide Teams hatten auf der einen Seite starke TM auf der Platte – Xaver Kämpf (TVE) und Rocco Stockhecke (TuS) – und packten in der Abwehr gut zu, auf der anderen Seite war die Durchschlagskraft unterirdisch. Der erste Treffer in der rappelvollen Dreifachturnhalle im Sportzentrum an der Birkenallee gelang David Lehnard erst nach 7:43 Minuten (!).
Eggenfelden war zunächst um einen Tick besser im Spiel, traf durch Andreas Neigum zum 2:0, dann legte Pfarrkirchen zu und netzte durch Benedikt Wild, Simon Birnthaler, Benedikt Wild Dennis Trofimenko und Karel Duffek zum 2:5. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sich der TVE immer wieder technische Fehler und zu unpräzise Abschlüsse "erlaubte", die der Gegner nach Ball-Gewinn über schnelle Tempogegenstöße erfolgreich zu Treffern nutzte. Halbzeitstand: 4:6.
Zwar hatten sich die Hausherren viel vorgenommen, die aber nach dem Wiederbeginn im Angriff weiterhin viele Wünsche offen ließen. Die Konsequenz: Die TuS setzte sich ab, führte mit 11:6 (41., Karel Duffek) und mit 12:7 (44. , Jens Tartler) – und nach 49 Spielminuten durch den Treffer von Elias Birnthaler mit 14:10. Der Pfarrkirchner Anhang feierte schon, Eggenfelden war jedoch längst nicht geschlagen.
Erst griff die Manndeckung gegen die beiden Spielertrainer Jens Tartler (Erwin Scheff) und Thomas Bauer (David Lehnard), die Leitfiguren der Kreisstädter waren damit aus der Partie. Dann spielte der TVE schneller und entschlossener in die Lücken und war auch konditionell stärker, drei Treffer von David Lehnard brachten den Anschluss, ehe Erwin Scheff nach 56:56-Spielminuten den 16:16-Ausgleich markierte. Schließlich behielt Stephan Wohlmannstetter nach 58:16-Minuten beim Siebenmeter die Nerven – der Siegtreffer!
Die StatistikTV Eggenfelden, Tor: Xaver Kämpf, Timothy Schneider. – Feld: Alexander Neigum (2), Philipp Sendlinger (1), Tim Netter (2), David Lehnard (4), Franz Niederreiter (1), Stephan Wohlmannstetter (3/2), Stefan Maier, Jonas Longo (1), Andreas Neigum (1), Erwin Scheff (1) und Julian Rettenbeck (1).
TuS Pfarrkirchen, Tor: Rocco Stockhecke. – Feld: Jens Tartler (2/2), Daniel Heinz Hedwig, Benedikt Wild (3), Abdu Saleh, Simon Birnthaler (1), Leo Bartel (1), Thomas Bauer (2), Karel Duffek (3/2), Dennis Trofimenko (2), Daniel Trofimenko und Elias Birnthaler (2).