Das war große Werbung für den Volleyball-Sport! Die Roten Raben Vilsbiburg und der SC Potsdam haben sich am Donnerstagabend in der Vilsbiburger Ballsporthalle ein begeisterndes und hochdramatisches Fünf-Satz-Match geliefert – und am Ende flossen bei einigen Raben-Spielerinnen die Tränen. Tränen der Enttäuschung und des Frusts. Nach 129 Spielminuten verlor Vilsbiburg auch das zweite Playoff-Viertelfinale und deshalb ist die Saison am kleinsten Bundesliga-Standort im deutschen Volleyball vorzeitig beendet.
"Da schwingt Frust mit, aber auch viel Stolz", sagte hinterher Raben-Trainer Timo Lippuner. Sieben grippegeschwächte Vilsbiburgerinnen hatten sich durch die fünf Sätze geschleppt und lange sah es so aus, als könnten die Roten Raben fünf Tage nach der 1:3-Niederlage in Potsdam ein drittes Match in der Serie "best of 3" erzwingen. Sie gewannen die ersten beiden Sätze (25:21, 32:20) dank zweier überragender Punktelieferanten: Channon Thompson und der wie entfesselt aufspielenden Laura Künzler. Im dritten Abschnitt lagen die Raben dann bereits 15:10 in Führung. Aber die Gäste um Bundesliga-Topscorerin Marta Srpa gaben sich nicht geschlagen und drehten das Spiel noch, gewannen die Sätze 3 und 4 (19:25, 22:25).
Im entscheidenden Satz waren die Raben dann nochmals dem Sieg näher: Beim Stand von 14:12 hatten die Niederbayerinnen zwei Matchbälle, doch es sollte nicht sein. Am Ende jubelte Potsdam (17:15) nach 129 hochdramatischen und elektrisierenden Spielminuten. "Vor dieser Leistung habe ich größten Respekt, ich denke, wir hätten es verdient gehabt, ein drittes Spiel zu erreichen", kommentierte Timo Lippuner.