Karriereende mit 23 Jahren: Warum Snowboarder Johannes Höpfl aus Hauzenberg Schluss macht

27.03.2019 | Stand 17.09.2023, 21:57 Uhr

Johannes Höpfl. −Foto: dpa

Er war lange Jahre das Gesicht des deutschen Halfpipe-Snowboardens. Jetzt hat Johannes Höpfl, im Alter von gerade einmal 23 Jahren, seine aktive Karriere beendet. Nach vielen Wintern on tour, insgesamt 26 Weltcup-Starts, einer WM-Teilnahme und zwei Olympischen Spielen ist für den Hauzenberger Schluss mit Wettbewerben auf dem Brett.

"Ich war zwölf Jahre unterwegs, habe viel erlebt und mir bereits kurz vor den Laax Open (Januar 2019, Anm.) überlegt, ob ich weitermachen soll. Letztlich bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich gemerkt habe, dass die Luft bei mir raus ist. Wenn man vom Kopf her nicht mehr voll dabei ist, macht es in diesem Sport und auf diesem Level keinen Sinn mehr", sagte Höpfl, der auch zugibt, dass einige Verletzungen im Entscheidungsprozess eine Rolle gespielt haben.

"Es haben mehrere Faktoren dazu beigetragen. Zum einen möchte man etwas Neues, auch wenn man erst 23 Jahre alt ist. Zum anderen merke ich aber auch die körperliche Belastung." Vor allem eine chronische Entzündung der Patellasehne zwischen 2015 und 2017 inklusive Operation kostete den Mann vom Skiclub Passau knapp eineinhalb Jahre. Trotzdem wiederholte der MX-Fan das Kunststück, nach 2014 auch 2018 in Pyeongchang sein Heimatland bei den Olympischen Winterspielen im Halfpipe-Wettbewerb zu vertreten – in einer One-man-Show.

Dennoch bleibt Höpfl vor allem Sotschi als absolutes Highlight in Erinnerung: "Dass ich mich mit 18 Jahren für Olympia qualifizieren konnte, obwohl kaum jemand damit gerechnet hat, ist immer noch der Wahnsinn. Aber generell waren beide Olympische Spiele etwas ganz Besonderes. Im Großen und Ganzen muss ich sagen: Es war eine geniale Zeit war, die ich auf keinen Fall missen möchte!"

Wie es weitergeht? Höpfl kann sich vorstellen, zukünftig als Trainer für Snowboard Germany zu arbeiten. Und nicht nur der Hauzenberger selbst kann sich eine Zukunft vorstellen, die eng mit dem Halfpipe-Sport verknüpft ist. Auch Snowboard-Germany-Sportdirektor Andreas Scheid würde sich freuen, "wenn Hansi den Trainerstab mit seiner Erfahrung verstärken würde. Das wäre für alle eine win-win-Situation und auch die richtige Position für einen Athleten, der sich für seinen Sport, seinen Verband und sein Land so verdient gemacht hat."

− pnp