Spektakulärer Neustart: TSV Simbach holt Trainer Gabl – 38 Europacup-Spiele und A-Lizenz

19.01.2019 | Stand 17.09.2023, 21:55 Uhr

Neuer Trainer beim TSV Simbach: Gerald Gabl. −Foto: red

Noch vor Weihnachten nach Ende der Hinrunde in der Handball-Landesliga Süd hat Elmar Voll seine Cheftrainer-Tätigkeit beim TSV Simbach beendet und den Weg für einen Neustart in der saisonalen Halbzeit frei gemacht. Er hinterlässt einen starken 4. Platz mit der Option auf die Ränge zwei und drei.

Es war Geschwindigkeit gefragt, einen neuen Dirigenten für das Aushängeschild des Simbacher Handballs zu installieren, weil der Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde bereits für die erste Woche des neuen Jahres geplant war. Zudem die Mindestanforderung, wie immer, wenn es um diese exklusive Trainer-Position beim TSV geht: Qualität! Und es wurde nicht nur Qualität, auch eine enorme Erfahrung als Spieler wie als Trainer hat der neue Mann auf der Simbacher Bank im Gepäck.

Mit Gerald Gabl kommt ein völlig neuer Charakter auf die Simbacher Bühne. Der gebürtige Linzer ist eine unübersehbare Erscheinung mit internationaler Spiel-Erfahrung aus 38 Europacup-Spielen. Gabl ist zudem A-Lizenz-Trainer, der in Österreichs höchster Spielklasse (HLA) die Mannschaften von ASKÖ Linz (2002 bis 2004) und HC Hard (2007 bis 2008) trainiert und mit letzterem Club den ÖHB-Cup gewonnen hat. Alle Trainer-Stationen zu listen, meistens auch mehrere Teams parallel, würde den Rahmen sprengen, jedoch sei die durchgängige Trainertätigkeit von 1989 bis 2015 hier noch erwähnt. Als Spieler zieren außerdem 18 Nationalspiele für die ÖHB-Auswahl und eine WM-Teilnahme 1986 sein Revers.

Die Entscheidung, das Traineramt in Simbach anzutreten, fiel dem neuen Coach alles andere als schwer. Zum einen, weil die Bekanntschaft und Verbundenheit sehr weit in die Vergangenheit reicht – die ersten Kontakte gehen wahrscheinlich bis auf Regionalligazeiten des TSV zurück. Zum anderen waren das sehr gute Vereinsgefüge und ebenso der lebendige Gemeinschaftsgedanke des TSV etwas mehr als nur ein Zünglein an der Waage. Und zu guter Letzt hat es nach drei Jahren Pause vom Traineramt wieder zu stark gekribbelt, um die neue Herausforderung nicht anzunehmen.

Beruflich hat der neue Head-Coach sehr viel mit persönlichen Schicksalen zu tun. Als Teamleiter des BBRZ (Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum) begleitet er Menschen nach Unfall oder Erkrankung zurück in das Berufsleben. Der Beruf ist für den 53-jährigen Oberösterreicher mehr als nur ein Job. Soziales Engagement ist Teil seines Lebens und daraus lässt sich auch die starke Affinität zum Vereinsleben ableiten.

Glücklich, aber auch der Aufgabe in Simbach vollumfänglich bewusst, trat der neue Coach vor das Team. Das einstündige Kennenlernen war begleitet von neugierigen Blicken beider Seiten, bevor das Einstands-Training in der Richard-Findl-Halle begann. Seitdem werden regulär wieder drei Einheiten pro Woche absolviert und es bleibt noch etwas Zeit, bis zum Sonntag, den 27. Januar, in Fürstenfeldbruck, um die Mannschaft so gut wie möglich kennen zu lernen. Die weiteren Aufgaben in der anstehenden Rückrunde sind für Gerald Gabl schnell umrissen: Das Team weiter spielerisch formen, Abwehr-Defizite verringern sowie Jugend-Spieler dosiert und nachhaltig zu integrieren.

Die Freude der Verantwortlichen, Gerald Gabl beim TSV Simbach zu haben, ist riesig und eine sehr gute Chance, am Ende der Saison doch noch ein Wörtchen um den Relegationsplatz mitzureden zu können.

− red