Nadine Horchler will über den Umweg Arbersee in den Weltcup: "Dafür quäle ich mich"

18.01.2019 | Stand 18.01.2019, 9:30 Uhr

"Ich muss eine Topleistung bringen, um die Chance nach oben zu haben": Biathletin Nadine Horchler gibt sich topmotiviert und will sich am Arbersee im Hohenzollern Skistadion einen Podestplatz holen, um sich für den Weltcup zu empfehlen. −Foto: Bastian Mühling

Nadine Horchler ist auf dem Sprung. Am liebsten würde sie jetzt rüber bzw. runter hüpfen zum Weltcup nach Ruhpolding. Ihr "Sprung" aber führt sie ins Mannschaftshotel nach Bodenmais, wo momentan die zweite Riege der deutschen Skijäger gastiert. Die weltcuperfahrene Biathletin tritt in dieser Woche beim IBU Cup am Arbersee an. Im Interview mit der Heimatzeitung im Hohenzollern Skistadion erzählt die 32-Jährige vom SC Willingen, wie sie mit dieser Situation umgeht – und welche Chancen sie sich am Arber ausrechnet.

Frau Horchler, was wäre Ihnen lieber: den IBU Cup zu gewinnen oder genau jetzt in Ruhpolding beim Weltcup zu sein?Nadine Horchler: Das ist eine schwierige Frage. Das Eine ist natürlich: Den IBU Cup zu gewinnen, ist ein schönes Gefühl, weil man dann weiß, dass man eine Topleistung gebracht hat. Auf der anderen Seite möchte man diese Topleistung am liebsten im Weltcup bringen.

Was genau ist für Sie eine Topleistung beim IBU Cup?
Horchler: Das Ziel ist es, Podestplätze zu holen und mich so wieder anzubieten für den Weltcup. Über den IBU-Cup will ich mich wieder hocharbeiten. Mit den besten Ergebnissen hier hat man immer gute Chancen, sich für den Weltcup zu qualifizieren, wenn oben einmal jemand ausfällt.

Als "Aushängeschild" und "Covergirl" für das Rennen am Arber zählt für Sie also nicht nur Platz eins?
Horchler: Nein, dafür ist der IBU Cup zu stark besetzt. Wenn man dieses Jahr einen Podestplatz holt, ist das echt eine Topleistung. Das ist kein Selbstläufer, das muss man erst einmal schaffen. Denn die Konkurrenz ist relativ groß.

Wie sehen Sie Ihre Chancen?
Horchler: Das ist wie immer: Natürlich ist es möglich, ich habe dieses Jahr auch schon zwei Podestplätze geholt. Aber Biathlon ist eben auch jeden Tag ein bisschen anders.

Sie haben einmal gesagt: "Für den IBU Cup schinde ich mich nicht den ganzen Sommer über." Haben Sie sich diesen Sommer umsonst geschunden?
Horchler: Das habe ich so gesagt, weil der IBU Cup nicht mein Ziel ist. Das Ziel ist ganz klar der Weltcup und dafür quäle ich mich. Wenn ich jetzt wieder den Umweg über den IBU Cup nehmen muss, damit ich zurück in den Weltcup komme, dann nehme ich das natürlich so an.

Wie motivieren Sie sich dafür?
Horchler: Das ist beim IBU Cup nicht so schwierig, weil er das Sprungbrett ist und da gilt es, jedes Mal eine Topleistung zu bringen, um wieder nach oben zu kommen. Und dadurch, dass es diese Chance immer noch gibt, ist die Motivation bei mir nicht weniger, die ist genauso hoch.

DIE ERGEBNISSE VOM IBU-CUP AM DONNERSTAG:

Einzel / Frauen / 12,5 km: 1. Yuliia Zhuravok (Ukraine) 36:47,0; 2. Chardine Sloof (Schweden) +1:01,9; 3. Elisabeth Hoegberg (Schweden) +1:38,7; 4. Mariya Kruchova (Ukraine) +2:11,4; 5. Fanqi Meng (China) +2:11,9; 6. Enora Latuilliere (Frankreich) +2:15,9; 7. Susanne Hoffmann (Österreich) +2:29,5; 8. Nadine Horchler (Deutschland) +2:38,7; 9. Thekla Brun-Lie (Norwegen) + 2:40,1; 10. Valeriia Vasnetcova (Russland) +2:53,0.

Einzel / Herren / 15 km: 1. Alexander Povarnitsyn (Russland) 38:36,8; 2. Lucas Fratzscher (Deutschland) +1:11,7; 3. Aristide Begue (Frankreich) +1:49,2; 4. Brendan Green (Kanada) +2:09,3; 5. Fredrik Gjesbakk (Norwegen) +2:21,5; 6. Marco Gross (Deutschland) +2:40,2; 7. Johannes Dale (Norwegen) 2:42,3; 8. Sven Grossegger (Österreich) +2:52,2; 9. Nikita Porshnev (Russland) +2:58,5; 10. Tore Leren (Norwegen) +3:06,8.